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Gogol bricht ins Heilige Land auf(120320)

时间:2014-02-28来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Heilige
Sein Leben war eine Aneinanderreihung von Krisen. Als Nikolai Gogol am 20. März 1848 ins Heilige Land aufbrach, begann wieder einmal eine Selbstsuche. Und die Suche nach einem zweiten Teil für seinen Roman "Die toten Seelen".
"Welcher Russe liebt sie nicht, die schnelle Fahrt? Wie sollte seine Seele, die es danach dürstet, sich im Schwindel zu drehen, über die Stränge zu schlagen und manchmal zu sagen: ‚Hol doch alles der Teufel!’ - wie sollte seine Seele sie nicht lieben? Wie sie nicht lieben, wo sie doch etwas Begeistertes, Wunderbares in sich birgt? Als würde dich eine unsichtbare Macht auf ihre Flügel nehmen und du fliegst durch die Lüfte, und alles fliegt mit dir ..."
 
Tote Seelen
Fluchtartig verlässt Tschitschikow die Gouvernementstadt. Ein paar Wochen lang war der Gauner bei bestechlichen Beamten und moralisch verkommenen Gutsherrn zu Gast gewesen, um tote Seelen zu kaufen - bereits gestorbene, aber immer noch in Steuerlisten verzeichnete Leibeigene; ihr Besitz sollte ihm einen staatlichen Kredit einbringen. Mit seinem Abgang endet der erste Teil von Nikolai Gogols Roman "Die toten Seelen".
 
Die zaristische Zensur sah in dem Werk eine unzulässige Satire auf die Regierung. Daraus ergab sich für Gogol ein Konflikt; weil er vom Zarenhof ein stattliches Stipendium erhielt, fühlte er sich zum Wohlverhalten verpflichtet. Er habe, verteidigte er sich, mit dem Buch einen Beitrag zur moralischen Erneuerung Russlands leisten wollen und nahm sich vor, dieses Russland in einem zweiten Teil des Romans positiver darzustellen; Tschitschikow sollte sich durch eine religiöse Offenbarung zum guten Menschen wandeln. Doch Gogols literarisches Konzept ging nicht auf, und das stürzte ihn in eine Krise. Eine Reise sollte ihn daraus befreien!
 
Gogol musste ständig verreisen, denn sein Leben war eine Aneinanderreihung von Krisen. Rom, Paris, Baden-Baden, in die Schweiz, und immer wieder zurück nach Russland. Er war ein Getriebener - getrieben von Schuldgefühlen, die der Unvereinbarkeit seiner sexuellen Neigungen mit seiner tiefen Religiosität entsprangen, getrieben von einem übersteigerten Selbstbewusstsein, das schnell in Minderwertigkeitsgefühle umschlug.
 
Zum Heiligen Grab
Diesmal wollte er ins Heilige Land. Matwej Konstantinowski, ein fanatischer orthodoxer Geistlicher, riet ihm dringend zu - nicht, weil er in der Pilgerreise eine Befreiung aus seiner Schaffenskrise sah, sondern weil das die Rettung seiner Seele bedeuten könne. Am 20. März 1848 schiffte sich Gogol in Neapel ein und gelangte über Malta nach Jerusalem, zum Heiligen Grab. Die Schilderungen dessen, was er dort erlebte, sind widersprüchlich. Während er einem Freund schrieb, dass er sich nicht mehr entsinne könne, ob er überhaupt gebetet habe, berichtete er Konstantinowski, er habe gebetet, "wie ich mit meinem Herzen konnte, das unfähig zum Gebet ist".
 
Tatsächlich stellte er nach der Reise den zweiten Teil der "toten Seelen" fertig. Doch Konstantinowski erklärte ihm, jegliche Literatur sei des Teufels, und er könne nur ins Himmelreich gelangen, wenn er dem Schreiben entsage. Gogol, der ohne das Schreiben nicht leben konnte, stand ganz unter dem Einfluss des Eiferers. Von religiös motiviertem Fasten zermürbt und von Schlaflosigkeit zermartert, verbrannte er sein Manuskript. Sein Diener flehte ihn auf Knien an, abzulassen, doch es blieben nur Fragmente.
 
Ein paar Tage später starb Gogol. Die Seele, die es so danach gedürstet hatte, sich im Schwindel zu drehen, über die Stränge zu schlagen und zu sagen: Hol doch alles der Teufel! entfloh. 
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