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Patent auf die Registrierkasse(1104)

时间:2014-11-30来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Patent
James Ritty hieß der Mann, dem es gelang, mit einem kleinen Glöckchen Menschen in Verzücken zu versetzen. Am 4. November 1879 beantragte er das Patent auf die erste Registrierkasse - und auch in seiner Kasse klingelte es.
Der russische Psychologe Pawlow besaß einen Hund, welcher als Pawlowscher Hund in die Wissenschaftsgeschichte einging. Herr Pawlow läutete immer mit einem Glöckchen bevor er seinem Hund den Fressnapf vorsetzte. Dies hatte zur Folge, dass dem armen Tier jedes Mal das Wasser im Maul zusammen lief, sobald sein perfides Herrchen mit dem Glöckchen bimmelte - selbst wenn es danach gar nichts zu fressen gab. Der Hund war auf den Reiz des Glöckchens "konditioniert" wie Pawlow es ausdrückte. Der Klingelton genügte, um die Vorfreude aufs Essen auszulösen.
 
Das Erschreckende: nicht nur Hunde, auch die Krone der Schöpfung, der Mensch, lässt sich mittels solch eines Klingelns konditionieren und in seiner ganzen Triebhaftigkeit bloßstellen. Den Beweis dafür lieferte streng genommen nicht Pawlow, sondern bereits James Ritty aus Dayton, Ohio.
 
Kassengeräusch in den USA: "Ka-ching"
Ritty betrieb einen Saloon. Doch immer wieder verschwand Geld aus der Kasse ... Wenn Ritty nicht dank seines diebischen Personals pleite gehen wollte, musste er sich etwas einfallen lassen. Und er ließ sich was einfallen: Am 4. November 1879 meldete er seine Erfindung, die Registrierkasse, zum Patent an. Nur wenn der Verkauf einer Ware zuvor eingegeben worden war, sprang die Geldschublade auf, und so ließ sich der Umsatz genau kontrollieren.
 
Doch damit nicht genug. Mit jedem Aufspringen der Schublade ertönte ein Klingeln, welches von den Amerikanern "Ka-ching" genannt wird und bei uns Menschen denselben Effekt auslösen kann wie bei Pawlows Hund. Denn wenn es in der Kasse klingelt, ist das gleichbedeutend mit der Tatsache, dass Geld eingenommen wurde und das Hirn des Menschen frohlockt - selbst wenn der Mensch danach gar nichts von dem Geld bekommt. Doch in seinem Kopf stellen sich in Sekundenschnelle Bilder ein, was man sich mit dem eben in die Kasse gewanderten Geld alles hätte leisten können: 
Cabrios, Gummibärchen, Einbauküchen und champagnerselige Whirlpoolnächte mit dem Playmate des Monats. Manch einem kann da schon mal das Wasser im Munde zusammen laufen ...
 
Vom Saloon zum Konzern
So auch Amerikas erstem Staatsfeind Nummer Eins, dem Bankräuber John Dilllinger. Er soll sich des Öfteren in Rittys Saloon Pony House herumgetrieben haben. Wer weiß, ob ihn nicht Rittys verführerisches Kassenklingeln zu den großen Coups inspirierte ... Auch Legenden wie Buffalo Bill gehörten zu Rittys Kundschaft. Auch sein Geld landete also wohlverwahrt in der Schublade von Rittys nagelneuer Registrierkasse - und das Geschäft florierte.
 
Ritty hing jedoch nicht übermäßig an seiner Erfindung und verkaufte die von ihm gegründete Firma zur Herstellung von Registrierkassen. Ritty hatte es ja auch gar nicht mehr nötig, sich mit der Führung von zwei Unternehmen zu belasten. 
In seinem Pony House, das bis 1967 bestehen sollte und heute als Museum zu besichtigen ist, stand nun die Registrierkasse und kündete mit triumphierendem Klingeln vom finanziellen Erfolg ihres Erfinders! 
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