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Der "Freistaat Flaschenhals" entsteht(01.10)

时间:2014-01-14来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
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Die Alliierten des Ersten Weltkriegs hatten sich ihre Besatzungsgebiete nicht immer glücklich aufgeteilt. So entstand am 10. Januar 1919 der "Freistaat Flaschenhals" - durch einen Vermessungsfehler.
Die Frage, wie Staaten entstanden sind, beschäftigt die Menschen schon lange. Sie seien eine Erfindung des lieben Gottes und daher ewig, dachte man früher. Von wegen, konterten andere: Staaten wurden geschaffen, weil die Besitzenden ihr Eigentum schützen wollten. Heutzutage geht man eher davon aus, dass Staatsgebilde einst entstanden, weil friedliche Bauern von kriegerischen Hirtenvölkern unterjocht wurden.
 
Es gibt also viele verschiedene Theorien. Nur eine wird leider so gut wie nie genannt. Dabei ist sie hundertprozentig belegt. Zumindest in einem - wenn auch etwas kuriosen - Fall. Die Rede ist von der Entstehung des Staates durch einen Vermessungsfehler.
 
Kartographen am Werk
Geschehen ist dieser nach dem Ersten Weltkrieg. Beim Waffenstillstand von Compiègne wurde die Besetzung des unterlegenen Deutschland beschlossen. Die Alliierten okkupierten das linksrheinische Gebiet. Dazu kamen noch einige Brückenköpfe - ein britischer in Köln, ein US-amerikanischer in Koblenz und ein französischer in Mainz. Nun waren die Kartographen an der Reihe. Sie nahmen ihre Zirkel zur Hand und zogen um die einzelnen Brückenköpfe Halbkreise mit einem Radius von 30 Kilometern. Eigentlich sollten sich die Kreise berühren. Taten sie aber nicht. Zumindest zwischen dem amerikanischen Brückenkopf in Koblenz und dem französischen bei Mainz blieb ein schmaler Streifen unbesetzt. Gut möglich, dass dieser alliierte Rechenfehler etwas mit den schmackhaften Rheinweinen zu tun hatte. Zumal  der Streifen zwischen dem Rheintal und Limburg an der Lahn die eigentümliche Form eines Flaschenhalses hatte.
 
In diesem politischen Niemandsland, das an der schmalsten Stelle nur 800 Meter breit war, lebten gut 17.000 Menschen, deren Versorgung extrem schwierig wurde. Kein Zug hielt mehr; über den Rhein kam auch nichts. Das Wirtschaftsleben drohte komplett zusammenzubrechen, ja selbst an Geldscheinen fehlte es. Als der Landrat von Limburg an der Lahn dem Bürgermeister von Lorch, Edmund Pnischeck, am 10. Januar 1919 die Verwaltung des Niemandslandes übertrug, hatte dieser Herr Pnischeck eine Idee. Er ließ eigenes Notgeld drucken und gründete faktisch den "Freistaat Flaschenhals" - einen Ministaat, der dank eifriger Schmuggeltätigkeit auch bald wieder wirtschaftlich auf die Beine kam. Die eigentlich harte Währung der Flaschenhals-Bewohner war nämlich - wie sollte es anders sein - Wein und selbstgebrannter Schnaps. Dafür lieferten die Bauern aus den besetzten Gebieten Vieh und Kohle. So konnten sich die Flaschenhalsler immerhin vier Jahre über Wasser halten.
 
Dorn im Auge
Es muss nicht eigens erwähnt werden, dass dieses eigentümliche Staatsgebilde den Franzosen ein Dorn im Auge war. Als die Deutschen mit ihren Reparationszahlungen in Verzug gerieten, besetzten die Franzosen 1923 nicht nur das Ruhrgebiet, sondern auch den Mini-"Freistaat". Marokkanische Hilfstruppen der französischen Armee zogen in "Flaschenhals" ein und nahmen Staatschef Pnischeck gefangen. Als die Franzosen im November 1924 wieder abzogen, blieb eine Renaissance des "Freistaates Flaschenhals" allerdings aus. Sein Territorium wurde ein für alle Mal der Weimarer Republik zugeschlagen. 
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