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德语小说:三剑客-Audienz bei Herrn de Tréville

时间:2010-10-23来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Audienz Tréville

Herr von Tréville selbst hatte tatsächlich keinen besseren Start gehabt als d'Artagnan, nämlich ohne einen Sou in der Tasche, dafür ausgestattet mit einem Vorrat von Kühnheit und festen Willen. Er war der Freund des Königs, Ludwig XIII., dem er in zahlreichen Kriegen stets treu gedient hatte.

 


Als der König die Garde der Musketiere gegründet hatte, ließ Kardinal Richelieu nicht lange auf sich warten und scharte ebenfalls die tapfersten Männer des Landes um sich und so traten die Leibgarden in einen Konkurrenzkampf.

An dem Tag, als d'Artagnan sich vorstellte, befand sich eine eindrucksvolle Menge im Vorzimmer von Herrn de Tréville. Unser Gascogner hielt die Augen und Ohren offen, damit ihm nichts entging. Er nannte bescheiden seinen Namen und bat um eine Audienz bei seinem Landsmann Herrn de Tréville. Der Diener hieß ihm zu warten.

Nun hatte d'Artagnan Zeit, die Menschen um sich herum zu studieren. Im Mittelpunkt einer Traube von Musketieren befand sich einer, der besonders auffiel. Seine stolze Miene wurde von dem etwas wundersamen himmelblauen Oberrock und einem reich mit Gold bestückten Wehrgehänge unterstrichen.

Aus der Unterhaltung konnte d'Artagnan entnehmen, dass dieser Musketier Porthos hieß und ausgesprochen viel Wert auf sein Äußeres gab. Während Porthos sich an seinem Bart zwirbelte, erklärte er den Umstehenden, dass er sich das neue Wehrgehänge von seinem eigenen Geld gekauft hatte. Als man ihm dies nicht glauben wollte, rief er: "Ihr könnt es mir glauben. Zwölf Goldstücke musste ich dafür berappen. Nicht wahr Aramis?"

Der Befragte war das ganze Gegenteil von Porthos. Er war höchstens dreiundzwanzig Jahre alt, mit einem weichen Gesicht, schwarzen Augen und ebenmäßigen Zähnen. Auf die Frage seines Kameraden nickte er nur zustimmend.

"Herr de Tréville erwartet Herrn d'Artagnan!", unterbrach der Lakai das Geplänkel, und so durchschritt der junge Gascogner die Stille und trat in das Zimmer des Hauptmanns der Musketiere ein.

Dieser war gerade überaus schlechter Laune. Dennoch begrüßte er seinen Landsmann freundlich und freute sich über die Komplimente, die d'Artagnan ihm machte. Doch dann forderte er den Gascogner mit einer Handbewegung zum Sitzen auf und schrie: "Athos! Porthos! Aramis!"

Die beiden Musketiere, die wir bereits kennen gelernt haben, betraten sofort das Kabinett. Nachdem Herr de Tréville einige Male wortlos im Zimmer auf und abgeschritten war, blieb er vor ihnen stehen und herrschte sie an: "Wisst ihr, meine Herren Musketiere, was mir der König gestern Abend erzählt hat?"

"Nein", erwiderten die beiden Musketiere.

"Er sagte mir, dass er künftig seine Musketiere in die Leibwache des Kardinals einreihen werde."

Porthos und Aramis hielten den Atem an. "Und weshalb?", fragte Porthos schließlich bestürzt.

"Er ist der Ansicht, dass er seinen ungenießbaren Essig in Wein schütten müsse, um die Qualität zu verbessern. Der Essig, meine Herren, sind wir!"

Die beiden Musketiere erröteten bis in die Haarwurzel. D'Artagnan wäre am liebsten in die Erde gekrochen. Und Herr de Tréville redete sich immer mehr in Rage. Der Kardinal hatte dem König von einem Zwischenfall in der Rue Férou berichtet, bei dem sich die königlichen Musketiere in einer Schenke herumgetrieben hatten. Daraufhin hätte seine eigene Garde sich genötigt gesehen die Skandaltruppe festzunehmen.

"Darüber müsst ihr beiden doch etwas wissen. Musketiere, die von der Garde des Kardinals gefangen genommen wurden! Streitet es nicht ab! Der Kardinal hat eure Namen genannt. Aramis, warum studiert Ihr nicht weiter Theologie, das scheint Euch besser zu liegen. Und Porthos habt Ihr euer goldenes Wehrgehänge nur um, damit ihr einen Degen aus Stroh hineinstecken könnt? Und Athos? Wo ist er eigentlich?"

"Er ist sehr krank, Herr", antwortete Aramis traurig.

"Krank? Was fehlt ihm?"

"Man fürchtet, es seien die Pocken", warf Porthos ein. "Was natürlich peinlich für ihn wäre, weil sein Gesicht davon nicht schöner wird."

"Das ist ja eine glorreiche Geschichte, die du mir da erzählst Porthos. Pocken in seinem Alter! Zweifellos ist er verwundet - oder gar tot? Ließ er sich bei dem Streit von einem Gardisten des Kardinals erschlagen? Ah, zum Teufel, ihr Herren Musketiere! Ich will nicht, dass wir vor der Leibwache des Kardinals zum Gespött werden. Ausreißen und fliehen, das ist es was die Musketiere des Königs können." Herr de Tréville schrie immer lauter.

Porthos und Aramis bebten vor Wut und d'Artagnan wäre am liebsten unter den Tisch gekrochen. Da übernahm Porthos das Wort und erzählte die Geschichte aus seiner Sicht. Sie waren sechs gegen sechs. Doch die Garde des Kardinals hatte sie hinterlistig überfallen. Noch ehe sie zu ihren Degen greifen konnten, lagen zwei Musketiere am Boden und Athos wurde schwer verwundet. Er rappelte sich noch zweimal auf, brach aber letztendlich zusammen und die anderen mussten ihn gegen seinen Willen in Sicherheit bringen.

"Davon wusste ich nichts", erwiderte Herr de Tréville. "Wie ich sehe, hat der Kardinal stark übertrieben."

"Bitte, Herr Hauptmann", begann Aramis, "erzählen Sie niemandem, dass Athos verwundet ist. Seine Wunde ist sehr gefährlich, der Degen drang durch die Schulter bis in die Brust, und es ist zu befürchten…"

In diesem Augenblick hob sich der Behang der Tür und ein edles und schönes jedoch ungewöhnlich bleiches Gesicht erschien unter den Fransen.

"Athos!", schrien die beiden Musketiere und Herr de Tréville entsetzt.

"Ihr habt mich herbefohlen, Monsieur", sagte Athos mit einer schwachen, aber völlig ruhigen Stimme. "Hier bin ich, mein Hauptmann."

Bei diesen Worten eilte Herr de Tréville auf Athos zu. "Ich habe den Herren gerade erklärt, dass die Musketiere des Königs ihr Leben nicht unnötig aufs Spiel setzen sollen." Der Hauptmann begrüßte Athos mit einem festen Händedruck. In diesem Moment sackten Athos die Beine weg. Seine gesamte Kraft, die er aufgeboten hatte, um gegen seine Schmerzen anzukämpfen, verließ ihn und er schlug wie tot auf den Boden.

"Einen Wundarzt!", schrie Herr de Tréville.

Zum Glück befand sich der Arzt im Palast und so wurde Athos in die privaten Räume des Hauptmanns getragen. Der Wundarzt stellte fest, dass die Verletzung kein Grund zur größeren Besorgnis war. Athos hatte lediglich sehr viel Blut verloren und brauchte Ruhe.

Als sich die Situation wieder beruhigt hatte, verschwanden alle, bis auf d'Artagnan aus dem Kabinett des Herrn de Tréville. Dieser fand den Faden schnell wieder und sagte: "Verzeiht mir, mein lieber Landsmann, aber ich hatte Euch völlig vergessen. Euer Vater ist mir immer ein lieber Freund gewesen. Was kann ich für seinen Sohn tun?"

"Gnädiger Herr, ich bin von Tarbes bis hierher geritten um Euch zu bitten mich in die Reihen der Musketiere aufzunehmen; nach allem, was ich hier gesehen habe, begreife ich jedoch, dass ich diese hohe Gunst nicht verdiene."

"In der Tat ist es eine Gunst, junger Mann. Aber vielleicht kann ich etwas für Euch tun. Ich schreibe an den Direktor der königlichen Akademie; er wird Euch schon morgen unentgeltlich aufnehmen. Dort werdet Ihr Reiten, Fechten und Tanzen lernen. Von Zeit zu Zeit besucht Ihr mich und erzählt mir, wie weit Ihr seid. Vielleicht vermag ich dann noch Weiteres für Euch zu tun."

D'Artagnan war zwar mit den Manieren bei Hofe nicht sonderlich vertraut, trotzdem spürte er die Kühle des Empfangs. "Ach, ich merke, gnädiger Herr", sagte er, "wie sehr mir das Empfehlungsschreiben meines Vaters fehlt. Es wurde mir auf meiner Reise von einem unbekannten Edelmann gestohlen." Und nun erzählte der Gascogner von seinen Erlebnissen in Meung.

"Sonderbar", rief Herr de Tréville, "dieser Edelmann hatte an der Wange eine Narbe, sagtet Ihr? War er recht hübsch mit bleichem Gesicht und braunem Haar?"

"Gewiss, Ihr kennt den Mann? Ich werde ihn finden und wenn es in der Hölle sein wird!"

"Wartete er auf eine Dame?", fragte Tréville weiter.

"Er sprach mit einer schönen Unbekannten über ein Kästchen, dessen Inhalt sie erst in London erfahren dürfte. Er nannte sie Mylady."

"Er ist's! Und ich glaubte ihn schon in Brüssel. Junger Mann, ich kann Euch nur raten, nehmt Euch vor ihm in Acht."

Plötzlich hielt der Hauptmann inne. Was, wenn dieser junge Mann ein Spitzel des Kardinals wäre und ihn in eine Falle locken sollte? Prüfend betrachtete er d'Artagnan. Er beschloss, ihn auf die Probe zu stellen und sprach: "Mein Lieber, ich werde euch einen kleinen Einblick in die Geheimnisse unserer Politik geben. Der König und der Kardinal sind in Wirklichkeit die besten Freunde; ihre angebliche Uneinigkeit soll nur die Dummköpfe in die Irre führen.

Ich selbst bin dem König und dem Kardinal, den beiden erlauchtesten Geistern, die Frankreich hervorgebracht hat, treu ergeben. Mein Vertrauen Euch gegenüber macht mich hoffentlich zu Eurem Freund, denn ich habe bis jetzt noch nie mit jemandem darüber gesprochen."

D'Artagnan beteuerte gutherzig seine Ergebenheit gegenüber diesen Männern. Herr de Tréville war äußerst überrascht. Doch seine Zweifel waren noch nicht zerstreut. "Ihr seid ein ehrlicher Bursche, aber im Augenblick kann ich nicht mehr für Euch tun. Ihr werdet doch den Brief an den Direktor der Akademie annehmen?"

"Selbstverständlich, Euer Gnaden", erwiderte d'Artagnan.

Als Herr de Tréville den Brief beendet hatte, steckte er das Blatt in einen Umschlag, versiegelt ihn und ging auf den jungen Mann zu, um ihm das Schreiben zu übergeben. D'Artagnan, der zum Fenster hinausblickte, zuckte plötzlich zusammen und stürmte mit großen Schritten aus dem Zimmer. "Bei Gott, diesmal entrinnt er mir nicht!", schrie er.

"Wer denn?", schrie Tréville ihm nach.

"Mein Dieb!", hörte er nur noch, dann war d'Artagnan verschwunden.

"Verteufelter Narr!", brummte Herr de Tréville. "Ob er mir so entwischen wollte, weil er merkte, dass ich ihm nicht auf den Leim ging?"

 

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