Céspedes beließ es nicht bei Worten. Am 10. Oktober 1868 rief er zur Rebellion auf. Er - der Grundbesitzer und Eigentümer einer Zuckerfabrik - entließ seine Sklaven in die Freiheit, scharte eine bescheidene Streitmacht um sich und zog gegen die Spanier ins Feld. Im Laufe des folgenden Krieges verlor er alles: Seinen gesamten Besitz, seinen Sohn, schließlich sein Leben. Und die kubanische Unabhängigkeit ließ noch lange auf sich warten. Eines immerhin hatte Céspedes erreicht: In den Zeiten des Kampfes war ein Nationalgefühl entstanden, auf das die Kubaner in späteren Kriegen bauen konnten. Das haben sie ihm nicht vergessen. Bis heute nennen sie Carlos Manuel de Céspedes den "Vater des Vaterlandes".
Jahrzehnte lang kämpften die Kubaner um ihre Unabhängigkeit von Spanien. Den Anfang machte Manuel de Céspedes, der am 10. Oktober 1868 zum Kampf aufrief. Bis heute nennen ihn die Kubaner "Vater des Vaterlandes".
Abraham zog auf Gottes Geheiß mit seinem Sohn Isaak auf einen Berg, errichtete einen Altar und legte darauf Isaak, um ihn zu opfern. Er fasste schon das Messer, als ihn der Engel des Herrn vom Himmel her rief und ihm befahl, nicht Hand an den Knaben zu legen. Da opferte Abraham an der Stelle Isaaks einen Widder. Der Herr aber versprach ihm eine Nachkommenschaft so zahlreich wie die Sterne des Himmels und der Sand am Ufer des Meeres. Der Name Abraham bedeutet "Vater der Menge".
Keine Stimme vom Himmel
Der kubanische Revolutionär Carlos Manuel de Céspedes fühlte sich berufen, gegen das spanische Mutterland aufzustehen. Da nahm der Feind seinen Sohn gefangen und drohte, ihn zu töten, falls er, der Vater, die Waffen nicht niederlege. Céspedes aber entgegnete: "Carlos ist nicht mein einziger Sohn; ich bin der Vater aller Kubaner, die für die Revolution gestorben sind." Und es ertönte keine Stimme vom Himmel her, und der Sohn wurde geopfert.
Die Geschichte von Abraham und Isaak ist bekannt, diejenige von Céspedes und seinem Sohn außerhalb Kubas so gut wie vergessen. Sogar in vielen Büchern über die Geschichte Lateinamerikas bleibt sein Name ungenannt.
Was man in diesen Büchern sehr wohl lesen kann, ist, dass die Spanier Kuba gegen Ende des 15. Jahrhunderts in Besitz nahmen und damit begannen, Zuckerrohr anzubauen. Und dass sie - weil sie Arbeitskräfte benötigten und die Ureinwohner bald ausgerottet waren - afrikanische Sklaven auf die Insel brachten. So weit unterscheidet sich die Geschichte Kubas nur geringfügig von derjenigen anderer lateinamerikanischer Länder. Doch nach und nach begannen lokale Gegebenheiten eine Rolle zu spielen. Während sich anderswo verarmte Arbeiter und landlose Bauern gegen das Mutterland erhoben, wandten sich in Kuba vor allem die kleinen und mittleren Grundbesitzer von der spanischen Zentralregierung ab und verlangten mehr Autonomie.
Sklaven freigelassen
Carlos Manuel de Céspedes gehörte zu dieser Schicht. Die spanische Herrschaft erschien ihm, wie er sagte, "altersschwach und wurmstichig"; dass die Kubaner nach wie vor zu ihr aufblickten, rührte nach seiner Ansicht allein daher, dass sie schon seit über dreihundert Jahren vor ihr auf den Knien lagen. Der spanischen Regierung warf er vor, despotisch und korrupt zu sein, die Kubaner von allen politischen Ämtern auszuschließen, sie der Religionsfreiheit zu berauben und viel zu hohe Steuern zu erheben. Er forderte die vollständige Unabhängigkeit, das allgemeine Wahlrecht und die Freilassung der Sklaven.
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