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德语听力:历史上的今天2012.12.24-Weihnachtsfrieden 1914

时间:2013-07-26来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Weihnachtsfrieden
24. Dezember 1914, erstes Kriegsjahr des Ersten Weltkriegs, morgens: "Wir feiern morgen Weihnachten. Wittert nichts Böses!" - Diese seltsame Ankündigung konnten französische Soldaten aus dem deutschen Schützengraben lesen.

Am Morgen des 24. Dezember 1914, mitten im 1. Weltkrieg, lesen französische Soldaten am Drahthindernis unweit ihres Schützengrabens folgende, von deutscher Feindeshand geschriebene Botschaft: "Wir feiern morgen Weihnachten. Wittert nichts Böses!"
 
Der Tag vergeht. Wieder ein Tag mehr, den der Menschen fressende Krieg für sich fordert. Dann breitet sich die kalte Nacht über das Schlachtfeld bei Reims, die Gewehrsalven haben Pause, und Tod, und Verwüstung liegen unter dem Mantel der Dunkelheit begraben.
 
Eine Einladung
Plötzlich leise Schritte. Die französischen Soldaten spähen aus ihren Gräben. An dem Drahthindernis, dort wo heute Morgen die merkwürdige Weihnachtsankündigung hing, leuchtet es. Im Gebiet zwischen dem deutschen und dem französischen Schützengraben, mitten im sogenannten "Niemandsland", steht ein Christbaum. Ein Ingenieur des deutschen Brigaderegiments hat sein Heimweh wochenlang damit betäubt, alte Glühbirnen und Batterien zu sammeln, um daraus Lichterketten zu basteln. Lauter kleine Tannenbäume leuchten mit einem mal auf den Grabenwällen der Feindesseite auf. Und nun hören die französischen Soldaten es auch noch aus den deutschen Schützengräben singen. "Stille Nacht, Heilige Nacht", "Oh, du fröhliche", "Es ist ein Ros entsprungen" - so tönte es immer lauter und inbrünstiger, wenn auch etwas schief, über das erfrorene Schlachtfeld.
 
Am nächsten Morgen, dem Morgen des ersten Weihnachtsfeiertags, sehen die Deutschen aus dem feindlichen Schützengraben ein paar Franzosenkäppis herüberwinken. Eine Einladung. Franzosen und Deutsche lugen vorsichtig aus ihren Gräben hervor. Zwei Unteroffiziere beider Seiten legen ihre Waffen ab und kommen sich langsamen Schrittes entgegen. In der Mitte des Niemandslandes stehen sie sich gegenüber, halten inne, reichen sich die Hand.
 
Der Weihnachtsfrieden von 1914 ist besiegelt. Neugierig krabbeln die Soldaten aus ihren Gräben. Für ein paar Stunden tauschen Deutsche und Franzosen keine Gewehrschüsse aus, sondern Tabak, Familienfotos - und Hoffnungen. Ein paar Stunden, in denen keiner mehr weiß, warum man eigentlich aufeinander schießen sollte. Nur ein paar Stunden. Bis die Heeresleitung wieder zum Krieg zurückruft ...
 
Kanonendonner statt Weihnachtsliedern
An vielen Frontabschnitten ereignete sich im Jahr 1914 ein solcher Weihnachtsfrieden. Er war nie von Dauer, aber er bewies die Sehnsucht der Soldaten nach einem Ende des Krieges. Auch im darauffolgenden Jahr gab es Bemühungen auf beiden Seiten der Front, die friedliche Weihnacht zu wiederholen, doch diese Versuche wurden von den Befehlshabern zunichte gemacht. Ab 1916 hatte endgültig Kanonendonner die Klänge der Weihnachtslieder verdrängt.
 
Doch Frontbriefe aus dem I. Weltkrieg zeugen von der Kriegsmüdigkeit und den zwiespältigen Gefühlen, mit denen viele Männer dem sogenannten "Feind" entgegentraten. So wie im Schreiben des französischen Soldaten Martin Vaillagou an seinen Sohn Maurice. Er verfasste es im Jahr 1915, wenige Tage bevor er in einem Krieg ums Leben kam, an dessen Sinn er wohl längst nicht mehr glaubte.
 

„Für Maurice: ich werde mich bemühen, dir deine Wünsche zu erfüllen, soweit ich es eben vermag. (...) Doch ich bin mir nicht sicher, ob ich dir einen Preußenhelm mitbringen soll. (...). Mein armer Maurice,  du musst bedenken, dass die Preußen genauso wie wir sind. (...) Stell dir vor ein preußischer Junge schreibt seinem Vater den gleichen Brief wie du mir, und wünscht sich ein Franzosen-Käppi und wenn nun der preußische Papa seinem kleinen Sohn das Käppi mitbrächte und es wäre das deines Vaters? Sag, wie denkst du nun darüber? 

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