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Andrea erzählt 3: Der Batzibitzili

时间:2014-03-12来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Batzibitzili
Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, herzlich willkommen zur 3. Sendung von "Andrea erzählt" vom 15. Februar 2013. Es freut mich sehr, sind Sie heute wieder dabei. Wie Sie bestimmt wissen, war gestern Valentinstag. Vielleicht haben Sie ja selbst jemandem eine Freude gemacht oder vielleicht suchen Sie noch nach der grossen Liebe.
Haben Sie sich auch schon gefragt, warum die einen Menschen einen Partner haben und andere nicht? Und haben Sie sich auch schon über Paare gewundert [1]? Mir geht es immer wieder so. Ich liebe es, mir Geschichten darüber auszudenken, warum zwei Menschen zusammen sind. Vor allem, wenn sie sehr verschieden sind. Darum erzähle ich Ihnen heute eine Geschichte über zwei Geschöpfe [2], die fast ein Paar geworden wären, aber eben nur fast. Es ist die Sage vom Batzibitzili. Sie kommt aus dem Kanton Zug im Herzen der Schweiz. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen!
 
Mitten in der Schweiz, im Zugerland, gab es einmal einen einsamen [3] Bauernhof. Dort lebte ein Mädchen mit seinem kleinen Bruder. Ihre Eltern waren schon lange gestorben. Die beiden Kinder waren sehr arm. Trotzdem waren sie glücklich, denn sie hatten ja einander. Und sie hatten eine Kuh. Sie hiess "Bruneli".
Eines Tages wurde die Kuh krank. Die Kinder machten sich grosse Sorgen um das liebe Tier. Da ging das Mädchen in den Wald, um Heilkräutchen [4] für die Kuh zu suchen. Plötzlich stand ein winziges, altes Männchen vor ihr. Es trug eine Jacke aus Hasenfell und einen kleinen, grünen Hut. Freundlich sah es das Mädchen an und sagte: "Ich weiss, dass deine Kuh krank ist. Hier habe ich die richtigen Kräutchen für sie." Dann zog es ein Säcklein [5] aus seiner Jacke und gab es dem Mädchen. "Gib deinem Tier jeden Tag ein bisschen davon, dann wird es bald wieder gesund sein."
Das Mädchen erschrak sehr, aber es war auch froh. "Danke, liebes Männchen", sagte es und rannte nach Hause zu seinem Bruder. "Jetzt wird alles gut!", rief es. "Muh!", antworte die Kuh, als hätte sie alles verstanden. Das Männchen hatte nicht zu viel versprochen. Schon am dritten Tag war das liebe Tier wieder gesund und gab Milch.
Als das Mädchen an jenem Abend zum Brunnen ging, um Wasser zu holen, sass da schon das alte Männchen. "Guten Abend, liebes Mädchen", sagte es. "Wie geht es dir?" - "Gut, liebes Männchen, auch weil du uns geholfen hast", antwortete das Mädchen fröhlich. Schon bald wurden die beiden Freunde und trafen sich jeden Abend am Brunnen.
 
***
 
Die Geschwister waren immer noch sehr arm und oft mussten sie mit leeren Bäuchen ins Bett. Das Männchen merkte das bald und sagte: "Mädchen, wenn du mir versprichst, dass du mich immer gern haben wirst, schenke ich dir etwas." - "Liebes Männchen, das verspreche ich dir gern, sogar wenn du mir nichts dafür gibst", sagte das Mädchen. 
Da gab das Männchen ihr ein rundes Stück Käse und sagte: "Diesen Käse dürft ihr nie ganz aufessen. Dann wird er für immer reichen [6]. Aber ihr dürft nie jemandem etwas davon geben und ihr dürft nie jemandem davon erzählen." Auch das versprach das Mädchen gern. Ab diesem Tag hatten die Geschwister immer genug zu Essen und mussten nicht mehr hungern [7]. Denn jeden Morgen war der feine Käse wieder ganz und sie wurden immer satt davon.
Doch eines Tages vergass der kleine Bruder des Mädchens das Versprechen und erzählte einem Gast von dem wunderbaren Käse. Da wurde der Käse zu einem ganz gewöhnlichen Käse: Er wurde mit jedem Bissen immer kleiner und war schon bald ganz aufgegessen. Nun mussten die Geschwister wieder hungern.
 
***
 
Bald wurde es wurde noch schlimmer. Weil die Geschwister so viele Schulden hatten, wollte man ihnen den Hof und die liebe Kuh wegnehmen. "Ach Männchen, wir werden uns nie mehr wieder sehen", sagte das Mädchen eines Abends. "Schon morgen müssen mein Bruder und ich den Hof verlassen. Ich bin so traurig! Wovon sollen wir bloss [8] leben, was sollen wir nur essen?", rief es aus.Carl Spitzweg: Gnom Eisenbahn betrachtend "Mach dir keine Sorgen, liebes Mädchen. Ich kann dir helfen", sagte das Männchen freundlich. "Wenn du mich heiratest, werde ich euch genug Geld geben, damit ihr für immer alle Schulden [9] bezahlen könnt." Das Mädchen rief sofort: "Oh, das will ich gern tun, mein Männchen. Ich bin ja so froh!" In seiner Freude hatte es gar nicht darüber nachgedacht, was es da versprochen hatte. 
Das Männchen erfüllte seinen Teil des Versprechens. Es brachte den Geschwistern einen grossen Sack voller Geld und sie konnten alle Schulden bezahlen und gut leben. Die beiden waren sehr glücklich. Doch da kam das Männchen und sagte: "Liebes Mädchen, in drei Wochen komme ich und hole dich. Dann werden wir heiraten."
Je näher die Hochzeit kam, desto ängstlicher [10] wurde das Mädchen. Sicher, es hatte das alte Männchen gern und es war ihm sehr dankbar. Aber heiraten wollte sie es auf keinen Fall. Es wollte lieber einen jungen, schönen Mann haben, was man ja gut verstehen kann. Es weinte und beschloss [11], mit dem Männchen zu reden.
Am nächsten Abend beim Brunnen nahm das Mädchen seinen Mut zusammen und sagte: "Liebes Männchen, es tut mir sehr leid, aber ich möchte dich nicht heiraten." Doch das Männchen war sehr verliebt in das schöne Mädchen und freute sich sehr drauf, endlich nicht mehr allein zu leben. Also sagte es: "Nein, du liebes Kind, versprochen ist versprochen. Du wirst mich heiraten." Aber als es sah, dass das Mädchen so traurig war, sagte es doch: "Also gut. Ich gebe dir eine Chance: Wenn Du vor der Hochzeit herausfindest, wie ich heisse, dann bist Du frei." 
Das Mädchen begann gleich zu raten. "Heisst Du Gickigäcki? Oder Gragörli? Oder Muggistutz?" Aber das Männchen lachte nur und sagte: "Nein, nein, so heiss ich nicht, so heiss ich nicht!". Da lief das Mädchen schnell nach Hause und sammelte alle Namen, die es je gehört hatte. Doch keiner war der richtige. Verzweifelt [12] ging das Mädchen zu der weisen [13], alten Frau am Rand des Dorfes und fragte sie um Rat. Diese sagte ihr: "Liebes Kind, schleiche [14] dem Männchen nach und finde heraus, wo es wohnt. Dort belauschst [15] du es. So wirst du seinen Namen bestimmt erfahren." 
Am Abend vor dem Hochzeitstag schlich das Mädchen dem Männchen in den Wald nach. Plötzlich schlüpfte [16] dieses durch einen Spalt in einen grossen Fels hinein. Das Mädchen ging ihm nach. Dann sah es, wie das Männchen eine ganz kleine Tür aufmachte und dahinter verschwand.
Das Mädchen kniete [17] sich davor nieder und schaute durch das Schlüsselloch. Dahinter sah es eine winzige Küche. Sie war sehr sauber und überall standen Pfannen und Töpfe aus Gold. Auch die Teller und das Besteck waren goldig. Das Männchen stand am Herd und macht ein Feuer. Es kochte sich einen Brei [18]. Dabei sang es ein Lied und hüpfte fröhlich auf und ab: "Heute koch ich noch den Brei allein, doch morgen schon wird sie hier sein. Ach wie gut, dass sie nicht weiss, dass ich Batzibitzili heiss."
Das Mädchen war so glücklich! Endlich kannte es den Namen des Männchens. Schnell ging es nach Hause und als das Männchen am nächsten Morgen kam, um es für die Hochzeit abzuholen, sagte es: "Du liebes Männchen, ich danke dir für alles, was du für mich getan hast. Ich habe dich sehr gern, aber ich kann dich nicht heiraten. Und ich muss es auch nicht tun, denn ich weiss nun, wer du bist. Dein Name ist Batzibitzili"
Das Männchen war so traurig und zornig, dass es ohne ein Wort im Wald verschwand. Seither hat kein Mensch es mehr gesehen.
Carl Spitzweg: Gnom Eisenbahn betrachtend
***
 
Ein bisschen tut mir das Männchen leid, das seine wahre Liebe nicht heiraten konnte. Aber die Liebe kann man nun mal nicht zwingen, auch nicht mit Geschenken und Versprechen. Sie ist selbst ein Geschenk.
So, und nun wünsche Ich Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie Ihre wahre Liebe schon gefunden haben oder bald finden werden. Es würde mich sehr freuen, wenn Sie auch am 1. März wieder auf www.podclub.ch mit dabei sind, wenn es heisst "Andrea erzählt" Dann werde ich Ihnen die spannende Geschichte der Teufelsbrücke am Gotthard erzählen. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Auf Wiederhören!
 
 
 
1      wundern: sich fragen
2      das Geschöpf: ein Lebewesen
3      einsam: allein, verlassen
4      das Heilkräutchen: eine kleine Pflanze mit medizinischer Wirkung
5      das Säcklein: ein kleiner Sack, ein Beutel
6      reichen: genügen
7      hungern: Hunger haben
8      bloss: nur
9      die Schulden: Geld, das man von jemandem bekommen hat und zurückgeben muss
10    ängstlich: voller Angst, Furcht
11    beschliessen: sich entscheiden
12    verzweifelt: ohne Mut und ohne Hoffnung
13    weise: mit viel Wissen und Lebenserfahrung
14    schleichen: leise und vorsichtig gehen
15    belauschen: jemandem heimlich zuhören
16    schlüpfen: in etwas hinein oder draus hinauskriechen
17    knien: auf die Knie gehen
18    Brei: sehr weiches Essen, zum Beispiel Kartoffelbrei 
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