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Andrea erzählt 4: Die Teufelsbrücke

时间:2014-03-12来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Teufelsbrücke
Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, herzlich willkommen zur 4. Sendung von "Andrea erzählt" vom 1. März 2013. Es freut mich sehr, sind Sie wieder dabei.
Heute beginnt der März. Spüren Sie auch schon ein Bisschen, wie der Frühling kommt? Haben Sie auch langsam genug vom Winter? In der Schweiz gibt es da eine einfache Art, dem Frühling ein Stück entgegen zu gehen [1]: Man fährt ins Tessin. Dieser Teil der Schweiz liegt auf der Südseite der Alpen [2]. Darum ist es hier immer schon früher warm, als im Norden.
Um ins Tessin zu kommen, muss man also über die Berge reisen. Heute ist das einfach. Es gibt Tunnels. Aber früher musste man dafür mühsam über den Gotthardpass [3] wandern. Das war sehr anstrengend [4]. Darum möchte ich Ihnen heute die Geschichte von der Teufelsbrücke erzählen. Sie zeigt, wie schwierig es war, den Weg in den warmen Süden zu bauen. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen!
 
Im Kanton Uri im Norden der Alpen liegt die Schöllenenschlucht [5]. Sie ist sehr wild und steil [6]. Der Fluss, der hier durch fliesst, heisst Reuss. Über die Schlucht gibt es mehrere Brücken. Die erste, die es gab, wurde vor fast 800 Jahren gebaut. Das war so schwierig, dass es dazu eine Sage gibt.
 
Viele Male hatten die Urner schon probiert, eine Brücke zu bauen. Weil sie es nicht schafften, rief der Landammann [7]: "Dann soll doch der Teufel eine Brücke bauen!" - "Kein Problem", sagte plötzlich eine tiefe Stimme. Der Landammann erschrak. "Wer bist Du? Was willst Du?" fragte er. "Ich bin der Teufel. Du hast mich gerufen", sage die Stimme. Da sah der Landammanneinen grossen Mann. Er war schwarz-rot und am ganzen Körper voller Haare. Auf seinem Kopf hatte er zwei kleine Hörner. Einer seiner Füsse sah aus, wie ein Pferde-Huf [8] und hinten hatte er einen Schwanz. In der Hand hielt er eine grosse Gabel.
 
Der Landammannholte die Männer des Dorfes: "Kommt schnell, hier ist der Teufel. Er will mit uns reden." Die Männer wollten ihm nicht glauben. Doch als sie den Teufel sahen, erschraken sie und fragen: "Was willst Du von uns?" Der Teufel antwortete: "Der Landammannhat mich gerufen. Er will, dass ich für euch eine Brücke über die Schöllenenschlucht baue. Ich werde das tun, aber was gebt ihr mir dafür?"
 
Die Männer bekamen Angst. Jeder weiss, dass man mit dem Teufel keine Geschäfte macht [9]. Darum sagten sie: "Wir möchten gern eine Brücke haben. Aber wir vertrauen dir nicht. Wir probieren es selber nochmals." Da lachte der Teufel und sagte: "Wir werden ja sehen." Dann verschwand er.
 
Die Urner probierten nochmals, selbst eine Brücke zu bauen. Doch nach ein paar Wochen stürzte ein Mann dabei in die Schlucht und starb. Seine Frau war sehr traurig und sagte: "Ach, hätte der Teufel doch die Brücke gebaut!" - "Kein Problem", sagte plötzlich eine tiefe Stimme. Die Frau erschrak. "Wer bist Du? Was willst Du?" fragte sie. "Ich bin der Teufel. Du hast mich gerufen", sagte die Stimme. Da sah die Frau den grossen Mann mit den Hörnern und der Gabel.
Sie holte die Frauen des Dorfes: "Kommt schnell, hier ist der Teufel. Er will mit uns reden." Die Frauen wollten ihr nicht glauben. Doch als sie den Teufel sahen, erschraken sie und fragten: "Was willst Du von uns?" Der Teufel antwortete: "Diese Frau hat mich gerufen. Sie will, dass ich für euch eine Brücke über die Schöllenenschlucht baue. Ich werde das tun, aber was gebt ihr mir dafür?"
 
Die Frauen bekamen Angst. Darum sagten sie: "Wir möchten gern eine Brücke haben. Aber wir vertrauen dir nicht. Unsere Männer probieren es selber nochmals." Da lachte der Teufel und sagte: "Wir werden ja sehen." Dann verschwand er.
 
Die Urner probierten nochmals, selbst eine Brücke zu bauen. Doch nach ein paar Wochen stürzten vier Kinder in die Schlucht. Sie hatten ihren Vätern etwas zu Essen bringen wollen. Da war es für den Landamann, die Männer und die Frauen klar: Sie mussten eine Brücke haben. Sogar, wenn sie vom Teufel gebaut war. 
 
Sie riefen den Teufel: "Bitte komm. Wir brauchen die Brücke. Sag uns, was Du von uns willst. Wir werden deinen Wunsch erfüllen." - "Ich habe euch erwartet [10]", sagte einen tiefe Stimme. Dann sahen sie den Mann mit den Hörnern und der Gabel. "Ich will nur etwas ganz Kleines von euch", sage er. "Ich will die Seele des ersten Wesens [11], das über die Brücke geht."
Die Menschen des Dorfes erschraken. Das war ein sehr hoher und unheimlicher [12] Preis. Aber weil sie die Brücke brauchten, sagten sie: "Also gut. Wir werden dir geben, was Du willst."
 
***
 
Der Teufel baute die Brücke in nur drei Tagen und drei Nächten. Als die Menschen des Dorfes kamen, um sie zu sehen, sagte er: "So, eure Brücke ist fertig. Jetzt setze ich mich auf die andere Seite der Schlucht und warte auf meinen Lohn [13]." Er lachte böse und ging. Die Menschen gingen zurück ins Dorf. Alle waren sehr still und schauten auf den Landamann. Sie fragten ihn: "Was sollen wir nun tun? Wer muss seine Seele geben für die Brücke?"
 
Da sagte der Landamann: "Habt keine Angst. Ich habe eine Idee." Er ging in den Stall und holte einen Ziegenbock [14]. Er brachte das Tier zu der Brücke. Als der Bock den Teufel mit seinen Hörnern auf der anderen Seite sah, wurde er schrecklich wütend und rannte über die Brücke. "Hier hast du deine Seele!" rief der Landamann. "Nein!" brüllte der Teufel. "Ihr habt mich betrogen! Das werdet ihr bereuen [15]!"
 
Dann ging der Teufel in den Wald und suchte einen Stein. Er war so gross wie ein Haus. Mit dem Stein wollte er die Brücke wieder zerstören. Weil der Stein so schwer war, musste der Teufel ihn abstellen und eine Pause machen. Da kam eine alte Frau und ritzte [16] schnell ein Kreuz in den Stein. Als der Teufel das Zeichen der Kirche sah, erschrak er, warf den Stein ins Tal und verschwand. 
 
Darum liegt der Teufelsstein noch heute da. 
 
20130301 d teufelsbr³cke ur
 
Ich habe die Geschichte ein wenig ausgeschmückt [17], aber nur ein wenig. Wenn Sie das nächste Mal durch den Gotthard in den Süden fahren, können Sie den Teufelsstein selbst sehen. Er liegt in Uri gleich beim Eingang zum Autobahntunnel. Weil der zweitausend Tonnen schwere Stein im Weg war, als man die Gotthard-Autobahn bauen wollte, musste er 1973 um 127 Meter verschoben werden. Es gibt Menschen, die dran glauben, dass diese Verschiebung des Steins daran schuld ist, dass beim vierten Kilometer des siebzehn Kilometer langen Tunnels besonders viele Unfälle passieren. Passen Sie also gut auf sich auf, wenn Sie in den Frühling fahren! Oder warten Sie einfach, bis er von selbst kommt.
Es würde mich sehr freuen, wenn Sie auch am 15. März wieder auf www.podclub.ch mit dabei sind, wenn es heisst "Andrea erzählt" Dann werde ich Ihnen die spannende Geschichte vom Kaiser Karl dem Grossen und der Schlange erzählen. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Auf Wiederhören!
 
 
 
1       entgegen gehen: in die Richtung von etwas gehen
2       die Alpen: eine grosse Bergkette in der Schweiz und in einigen Nachbarländern
3       der Gotthardpass: Übergang über einen Berg mit dem Namen Gotthard
4       anstrengend: etwas, was viel Kraft und Mühe braucht
5       die Schlucht: ein sehr enges Tal
6       steil: schräg, gebirgig
7       der Landamann: alter Name für Dorf-Chef in der Schweiz
8       Huf: Füsse (eigentlich Nägel) von Pferden
9       Geschäfte machen: zusammen arbeiten, Business machen
10     erwarten: auf etwas warten, mit etwas rechnen
11     das Wesen: Lebewesen, Geschöpf
12     unheimlich: etwas Geheimnisvolles, das Angst macht
13     der Lohn: Bezahlung für eine Arbeit
14     der Ziegenbock: männliche Ziege
15     etwas bereuen: etwas tut einem leid
16     ritzen: kratzen, einkratzen
17     ausschmücken: schmücken, bereichern 
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