Ich bin am Ende meines Berichts. Vielleicht gibt es Leute, die mir nicht glauben werden, aber das macht mir nichts. Die Fischer in Stromboli nahmen uns freundlich auf und schenkten uns Kleider. Sie gaben uns zu essen und am 31. August brachte uns ein kleines Boot nach Messina. Dort erholten wir uns einige Tage und fuhren anschließend mit der Volturne nach Marseille. Von dort aus ging es direkt nach Hamburg, wo wir am 9. September ankamen. Die ganze Zeit quälte uns der Gedanke an den Kompass und wir konnten keine Erklärung finden.
In Hamburg überraschten wir Grete und Martha, deren Geschwätzigkeit wir es zu verdanken hatten, dass inzwischen alle Welt von der Expedition zum Mittelpunkt der Erde sprach. Nun, da der Professor und ich zurückgekehrt waren und auch Hans dabei war, begann man zu glauben, dass an der Sache wirklich etwas dran war.
Mein Onkel wurde ein berühmter Mann und ich immerhin der Neffe eines berühmten Mannes. Im Johanneum berichtete der Professor auf einer öffentlichen Sitzung über unsere Expedition. Nur die Sache mit dem Kompass blieb unerwähnt.
Die Neider, die es selbstverständlich auch gab, zweifelten die Berichte des Professors an und so musste er schriftlich und mündlich viele Klingen kreuzen, was er nur zu gern tat. Nur die Sache mit dem Kompass erwähnte er nie. Zu seinem Kummer verließ Hans Hamburg und ging nach Island zurück. Wir waren traurig, unseren tapferen Eiderjäger zu verlieren, aber er hatte Heimweh nach Island.
Die Reise zum Mittelpunkt der Erde wurde ein berühmtes Buch, das in viele Sprachen übersetzt wurde. Mein Onkel durfte seinen Ruhm schon zu Lebzeiten genießen. Nur die Sache mit dem Kompass trübte seine Laune und wurde schließlich zur Qual für ihn.
Sechs Monate später fiel mein Blick im Arbeitszimmer auf eben jenen Kompass und ich war verblüfft. Ich rief nach meinem Onkel, der aufgeregt herbei eilte. "Sieh nur, Onkel. Die Nadel des Kompasses' zeigt nach Süden, nicht nach Norden." Ungläubig starrten wir beide auf das Instrument. "Die Pole haben sich verkehrt." Mein Onkel untersuchte den Kompass gründlich, dann machte er einen Luftsprung und ein Licht erleuchtete seinen und zugleich auch meinen Geist.
"Dann hat die Nadel dieses verdammten Dings bei unserer Ankunft am Kap Saknussemm nach Süden statt nach Norden gezeigt? Das wäre eine Erklärung. Aber was hat die Umkehrung der Pole bewirkt? Etwa die Feuerkugel, die bei dem Sturm auf dem Lidenbrockmeer alle Instrumente magnetisierte? Ja, so muss es gewesen sein! Die Elektrizität hat uns einen Streich gespielt." Mein Onkel lachte schallend. Ich war ebenso froh, dass wir die unerklärte Sache mit dem Kompass nun gelöst hatten.
Von diesem Tag an waren mein Onkel und ich sehr glücklich. Er war ein glücklicher Gelehrter und ich heiratete meine liebe Grete, meine hübsche Vierländerin.