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德语播客:Typisch Helene 50:Sendung, zurück aus Jemen, Preis

时间:2013-04-11来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Preis
Guten Tag, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, herzlich willkommen zur Sendung "Typisch Helene". Heute haben wir den 20. April, und ich freue mich sehr, sind Sie heute wieder mit dabei. Denn heute ist eine ganz spezielle Sendung: Es ist nämlich das 50. Mal, dass ich Sie zu "Typisch Helene" begrüssen darf. Vor etwas mehr als zwei Jahren habe ich mit diesem Podcast angefangen, und nun ist bereits die 50. Sendung. Das müssen wir natürlich feiern. Und das tun wir mit folgenden Themen: Zuerst schaue ich kurz auf meine Anfänge als Podcasterin zurück und erkläre Ihnen dann, warum ausgerechnet die 50 eine besondere Zahl ist. Danach berichte ich Ihnen von meiner Reise in den Jemen, auch sie ist für mich ein Grund zu feiern. Und zum Schluss verrate ich Ihnen noch, was Sie tun müssen, um den Preis zu gewinnen, den wir zur Feier des Tages verlosen [1]. Dieser Preis ist ein kleines Dankeschön an Sie, liebe Zuhörer, ein Dank für Ihr Interesse und Ihre Treue. Bleiben Sie also dran!
 
Es ist kaum zu glauben, aber heute ist tatsächlich meine 50. Sendung, liebe Zuhörer! Wie schnell doch die Zeit vergeht. Ich erinnere mich noch sehr genau daran, wie ich damals, vor gut zwei Jahren meinen ersten Text für diesen Podcast schrieb, und wie nervös ich war, als ich zum ersten Mal ins Tonstudio ging, um den Text aufzunehmen. Meine Stimme war verkrampft [2], und meine Hände zitterten und waren eiskalt. Nach der Aufnahme spielten wir den Podcast ab, so dass ich mich hören konnte. Das war ein kleiner Schock für mich. "Was? Bin das tatsächlich ich? Höre ich mich so an, wenn ich spreche? Das ist ja schrecklich!", sagte ich. Meine Stimme kam mir merkwürdig fremd vor, und ich wagte danach eine Zeitlang kaum mehr, den Mund aufzumachen. Aber daran habe ich mich inzwischen gewöhnt, und nervös bin ich auch nicht mehr, wenn ich ins Studio gehe - ausser, wenn ich erkältet bin, weil ich dann Angst habe, dass ich husten oder niesen muss. Aber ich stelle mir immer noch vor, vielleicht sogar noch mehr als zu Beginn, wer Sie wohl sein mögen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer. Wo Sie leben, was Sie arbeiten, welche Interessen Sie haben, und wie gut Sie mich verstehen. Und ich frage mich: Wie kommen meine Geschichten an? Was würde Sie sonst noch interessieren? Wer weiss, vielleicht laufen wir einander eines Tages mal über den Weg [3]? Das würde mich freuen! 
 
Dann können wir uns austauschen und darüber diskutieren, worüber wir in den nächsten 50 Sendungen reden wollen. Vielleicht wundern Sie sich nun etwas darüber, dass wir das 50. Mal überhaupt so zum Thema machen. Aber glauben Sie mir: 50 ist hier in der Schweiz eine ganz zentrale Zahl. 20, 30, 40 und auch 60 und 70 sind zwar wichtig, aber 50 ist und bleibt speziell - egal, ob es sich dabei um ein Jubiläum oder um einen Geburtstag handelt. Geschieht etwas zum  50. Mal, sind alle Menschen sofort in Partystimmung und rennen in die Läden, um Champagner zu kaufen. Ich glaube, diese Euphorie liegt daran, dass 50 die Hälfte von 100 ist, beide Zahlen sind Meilensteine. Ist man 50 oder hat etwas zum 50. Male gemacht, lädt dies einen dazu ein, zu feiern, was man erreicht hat, aber auch um Bilanz zu ziehen, um danach wieder mit voller Kraft weiter zu machen. Mit "Bilanz ziehen" meine ich, zurückzublicken und zu analysieren, was gewesen ist. Natürlich wird man dabei manchmal auch melancholisch. Denn 50 bedeutet auch, dass Zeit vergangen ist, und die scheint mit den Jahren immer schneller zu vergehen. Das wird mir auch mit diesem Podcast klar. Nur allzu oft möchte ich der Zeit deshalb zurufen: "Halt! Nicht so schnell! Warte noch ein wenig!" Falls Sie herausgefunden haben, wo die Zeitbremse ist, sagen Sie es mir!
 
***
 
Nun kommen wir zu einem meiner ganz grossen Lieblingsthemen, liebe Zuhörer. Vielleicht habe ich Ihnen in einem der vergangenen Podcasts davon erzählt, vielleicht hören Sie es jetzt zum ersten Mal: Ich habe mich in ein Land verliebt - in den Jemen, in dieses wunderschöne, furchtbar chaotische arabische Land zwischen Saudi Arabien und dem Oman. 
 
Ich war vor fünf Jahren zum ersten Mal dort, um einen Arabischkurs zu besuchen und seither hat es mich nicht mehr losgelassen. Warum bloss? Das werde ich oft gefragt. Vielleicht wegen seiner atemberaubenden Natur, seiner sandfarbenen Berge, den Hügeln, die im Sommer tiefgrün werden oder wegen der Felder, die wie Terrassen aussehen und die die Bauern bewirtschaften. Vielleicht wegen seiner pittoresken [4] Hauptstadt Sanaa, deren hohen, schmalen Häuser aussehen, als wären sie zu Weihnachten von einem Bäcker hergestellt worden. Vielleicht wegen seiner Menschen, die unglaublich talentiert sind. Selten habe ich so viele Dichter und Sänger getroffen, und so viele Menschen, die davon träumen, Dichter oder Sänger zu werden und die so gastfreundlich sind, dass ich immer wieder zu Tränen gerührt bin. Vielleicht aber auch wegen seiner Geschichte: Der Jemen, so sagt man, ist die Wiege unserer Kultur. Viele Legenden und Sagen, die auch in der Bibel vorkommen, haben sich im Jemen abgespielt. So soll die Arche Noha, um nur ein Beispiel zu nennen, in den Bergen Sanaas gestrandet sein. 
 
Wie dem auch sei: Vor einigen Wochen bin ich zum dritten Mal hingereist. Ich reiste nach Sanaa, um meine Freunde Mahmud und Mariam zu besuchen, die eine vierte Tochter bekommen haben. Ich reiste aber auch, um zu erfahren, wie es den Menschen dort geht, jetzt, nach der Revolution, die über ein Jahr gedauert hat und noch immer andauert. Zwar hat der Jemen seit etwa zwei Monaten einen neuen Präsidenten. Aber die Regierung ist schwach, wie in Ägypten werden die radikalen Islamisten immer stärker, im Norden herrscht noch immer Bürgerkrieg, und im Süden kämpfen jemenitische Soldaten gegen die Al Kaida. In diesen Kämpfen sterben täglich Dutzende von [5] Menschen. Und im ganzen Land werden immer wieder Menschen gekidnappt, vor allem Ausländer. 
 
An vielen Orten in der Hauptstadt sind bewaffnete Soldaten zu sehen, an Strassenecken liegen Sandsäcke, die in den Kämpfen als Deckung [6] verwendet wurden, daneben häuft sich der Abfall. Die Benzin- und Lebensmittelpreise sind gut zehnmal so teuer wie vor der Revolution, und fast täglich wird der Strom stundenlang unterbrochen. In dieser Zeit leuchten keine Strassenlampen mehr, die Computer sind tot, die Kühlschränke werden warm. Zwar haben die wohlhabenden Menschen inzwischen Generatoren, die meisten aber leben dann im Dunkeln. Das schweizerische Aussenministerium, das eidgenössische Departement des Äusseren, rät vor Reisen in den Jemen ab, ja, es warnt regelrecht davor. Ich habe mich wie eine Verbrecherin gefühlt, weil ich trotzdem hinfuhr. Aber ich bin froh, dass ich es getan habe. Und ich hoffe, dass ich auch in Zukunft den Mut haben werde, es immer wieder zu tun. Denn ich finde es wichtig, hinzureisen und vor Ort zu sehen, was geschieht. 
Mahmud und Mariam hatten mich eingeladen, bei ihnen zu wohnen, was ich mit Freude akzeptierte. Ihr Haus erschien mir wie ein sichere Insel in einem aufgewühlten [7] Meer: Mahmud geht jeden Tag zur Arbeit, er ist Manager in einem Hotel, Mariam macht den Haushalt und stillt das Baby und ärgert sich, wenn ihr Mann zu spät nach Hause kommt, im Wohnzimmer raucht und bis spät abends vor dem Fernseher sitzt. Die beiden älteren Mädchen gehen zur Schule, die dreijährige Tochter ist eifersüchtig auf die jüngste, am Freitag, dem islamischen Sonntag, setzen Mahmud und Mariam ihre Kinder ins Auto und gehen in ein spezielles Familienrestaurant essen. Reicht das Geld, gibts zum Dessert Glace, falls nicht, müssen die Kekse genügen, die Mariams Mutter gebacken hat. 
 
Nicht sehr viel anders als das Leben bei uns, habe ich immer wieder gedacht, und war überrascht zu erfahren, welche Kraft in der Routine des täglichen Lebens liegt. Dieser Routine konnten selbst die ständigen Stromunterbrüche nur wenig anhaben [8]. Und irgendwann erfuhr ich, dass sie sogar etwas Positives haben: "Weisst du", sagte mir Mariam eines Abends, als wir im Dunklen auf dem Boden des Wohnzimmers sassen und Tee tranken, "unser Leben ist jetzt, nach der Revolution so viel komplizierter, als vorher. Und wir wissen, dass unser Land in ein noch schlimmeres Chaos stürzt, wenn es der neuen Regierung nicht gelingt, die Situation innerhalb der nächsten zwei Jahre zu stabilisieren. Aber", sie kicherte, "die nächtlichen Stromunterbrüche können von mir aus noch lange weitergehen. Denn wenn es keinen Strom gibt, kann mein Mann nicht fernsehen. Ich aber kann in Ruhe schlafen."
 
***
 
Ach, über den Jemen könnte ich stundenlang erzählen. Und ich hoffe, dass ich bald Zeit haben werde, alle meine Erlebnisse und Geschichten niederzuschreiben, vielleicht sogar ein Buch daraus zu machen. Aber kehren wir zurück in die Schweiz und zu unserer 50. Sendung! Und passen Sie auf: Sie können heute etwas gewinnen: Und zwar verlosen wir einen Korb voller feiner Schweizer Spezialitäten. Wie Sie wissen, haben wir hierzulande wunderbaren Käse, hervorragende Schokolade, sowie grossartige Würste und Weine. Also, lassen Sie sich überraschen und machen Sie mit! Es geht ganz einfach: Beantworten Sie nur folgende Frage: "Welchen Beruf habe ich, also ich, Helene von "Typisch Helene"?" Klicken Sie auf www.podclub.ch auf den Menüpunkt Verlosung und schicken Sie uns die Antwort bis Ende Mai. Mit etwas Glück können Sie bald den Korb in Empfang nehmen und seinen Inhalt mit allen Sinnen geniessen. Ich drücke Ihnen die Daumen.
 
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[1] verlosen: den Gewinner durch das Los bestimmen
[2] verkrampft: nicht locker
[3] sich über den Weg laufen: sich treffen, begegnen
[4] pittoresk: wie ein Gemälde
[5] Dutzende von: ein Dutzend sind 12 Personen oder Stück
[6] die Deckung: Schutz
[7] aufgewühlt: wild

[8] etwas anhaben: stören  

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