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德语播客65:Weihnachten, 2013, Abschied

时间:2013-05-06来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Weihnachten
Guten Tag, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, heute ist der 21. Dezember 2012, herzlich willkommen zur Sendung "Typisch Helene". Heute ist ein spezieller Tag: Heute sollte nämlich gemäss des Maya-Kalenders die Welt untergehen. Ich habe bis jetzt zwar noch nichts davon gemerkt, und ich hoffe sehr, dass wir morgen alle aufwachen und uns fragen: "War da nicht etwas? Hätte gestern nicht etwas passieren sollen? Ach ja, die Welt hätte doch untergehen sollen!" Und dann schauen wir aus dem Fenster und entdecken, dass alles so ist wie immer: Die Busse und Trams fahren wie immer, die Jogger rennen das Trottoir hoch wie immer, die Spinnen weben ihre Netze wie immer. Und wir werden erleichtert aufatmen, ahh! Kaffee trinken und Gipfel essen - und weitermachen wie bisher. 
 
Und deshalb kommen wir nun auch gleich zu unseren Themen für diese Sendung: Zuerst erzähle ich Ihnen, wie wir in unserer Familie Weihnachten feiern. Danach geht es um Vorsätze fürs das neue Jahr und zum Schluss verrate ich Ihnen, was mir an der Arbeit für den Podclub immer besonders gut gefallen hat. Denn diese Sendung, liebe Zuhörer, ist meine letzte. Mit dieser Sendung werde ich mich von Ihnen verabschieden. Schön, sind Sie alle noch einmal mit dabei.
 

Weihnachten ist immer so eine Sache: Die Wochen vor dem 24. Dezember sind für mich meistens die stressigsten des Jahres. Ich nehme mir zwar immer wieder vor, die Adventszeit zu geniessen, es ruhig zu nehmen, Freunde einzuladen und mich darauf zu besinnen [1], was Weihnachten wirklich bedeutet. Nämlich für andere Menschen da zu sein, besonders für jene, die Kummer [2] haben oder in Not geraten sind. Aber ich schaffe es nie. Dieses Jahr hat es zwar zuerst ganz gut ausgesehen, aber dann sind bei uns zwei Reportagen ausgefallen, und ich musste noch schnell ein paar Geschichten schreiben. Eigentlich mag ich diesen Stress ja, aber aus einer besinnlichen Adventszeit ist wieder einmal nichts geworden. 
 
Na ja, aber im Mittelpunkt steht sowieso der 24. Dezember. In der Schweiz wie auch in Schweden, wird Weihnachten am 24. gefeiert. Das heisst: Familie und Freunde kommen zusammen, essen und packen Geschenke aus, die unter dem Christbaum liegen.  
Dieses Jahr, das habe ich gelesen, haben viele Schweizer einen Christbaum aus Plastik. Der soll hygienischer und vor allem auch billiger sein, denn einen Plastikbaum kann man Jahr für Jahr wieder verwenden, während man einen echten Baum nach ein paar Wochen wegwerfen muss. Ich habe nie einen Christbaum in meiner Wohnung in Zürich. Aber meine Mutter kauft immer einen schönen, kleinen Baum, den sie liebevoll schmückt. Wir feiern Weihnachten in ihrem Haus in Luzern. In diesem Haus sind meine beiden Schwestern und ich aufgewachsen, und auch unser Vater hat in seiner Kindheit dort gelebt. Nach seinem Tod hat unsere Mutter das Haus übernommen. Heute ist das Haus zu einem Ort geworden, wo wir uns immer wieder gerne versammeln. 
Früher, als wir Schwestern alle noch klein waren, haben wir um den Christbaum getanzt und lustige Lieder gesungen. So feiert man Weihnachten in Schweden. Wie Sie ja wissen, kommt meine Mutter aus Göteborg und hat die schwedischen Traditionen mit nach Luzern gebracht. Ein Lied, zum Beispiel, hat von einem Karussell gehandelt, das sich immer schneller und schneller dreht. Also mussten wir auch immer schneller und schneller um den Baum tanzen und sind dann zum Schluss keuchend [3], lachend und verschwitzt [4] auf den Boden gesunken. In einem anderen Lied ging es darum, die Instrumente eines Orchesters nachzuahmen [5] und in einem dritten sangen wir von Füchsen, die über das Eis gingen. Mein Vater, der Schweizer war, hat immer gerne und tapfer [6] mitgesungen. Er hat aber darauf beharrt [7],dass wir trotzdem noch ein paar deutsche Lieder sangen. "Oh, du Fröhliche", zum Beispiel, oder "Stille Nacht" - was wir natürlich auch getan haben.
 
Heute ist alles ein bisschen ruhiger geworden. Wir essen immer noch den traditionellen schwedischen Weihnachtsschinken, der mit Senf mariniert ist und herrlich duftet, dazu Fleischkugeln, die wir in der Ikea kaufen, Würste und Salat. Und der Christbaum glänzt und leuchtet. Früher sind jeweils Berge [8] von Geschenken unter dem Baum gelegen, diese Berge sind aber immer kleiner geworden. Wir haben keine Lust mehr gehabt, so viel Geld für Geschenke auszugeben. Aber das mit den Geschenken ist unglaublich lustig gewesen. Und wir haben uns in den letzten Jahren immer wieder dabei erwischt [9], dass wir nach dem Essen auf die leere Stelle unter dem Christbaum geschaut und gesagt haben: "Wir haben keine Geschenke. Was machen wir jetzt?" Wir haben dann zwar geredet und Musik gehört, aber insgeheim [10] haben wir die Geschenke vermisst. Es war nicht so, dass wir bei der Shoppinghysterie vor Weihnachten wieder mitmachen wollten, aber trotzdem. Dieses Jahr wird es wohl aber wieder ganz anders sein - dank meiner kleinen Nichte Mia-Sophia. Für sie werden viele Geschenke unter dem Christbaum liegen. Aber nicht nur das: Wir werden auch wieder wie wild um den Baum tanzen und verschwitzt und lachend auf den Boden sinken und Instrumente imitieren und von den Füchsen singen, die übers Eis eilen. 
 
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Von den wilden schwedischen Weihnachtsbräuchen kommen wir nun zum neuen Jahr, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, und zu den Vorsätzen [11], die man für das neue Jahr fasst. Vielleicht gehören Sie auch zu den Menschen, die sich Jahr für Jahr Sachen vornehmen [12] und es dabei auch immer sehr ernst meinen, obwohl sie genau wissen, dass Sie ihre Vorsätze nie umsetzen [13] werden.. Mein guter, alter Freund Emilio sagt es zum Beispiel so: "Ich hoffe, dass ich im Jahr 2013 in meinem Job mehr Gas geben kann - und dass ich endlich zehn Kilos abnehme. Ich darf im nächsten Jahr beim Fernsehen einfach nicht mehr so viel Chips und Salznüsschen essen!" Na ja, das mit dem Beruf ist ja gut und sogar realistisch -  aber dass er beim Fernsehen weniger Chips und Nüsschen isst, das ist hoffnungslos. Das sagt er nämlich, seit ich ihn kenne, und das sind jetzt schon sieben Jahre. 
 
Meine Freundin Sabine ist ein ähnlich hoffnungsloser Fall: Sie nimmt sich immer wieder vor, mehr Sport zu treiben und regelmässig joggen zu gehen. "2013 wird mein Sportlerjahr, echt", sagt sie. "Ich spüre es: Jetzt ist es so weit. Ich habe mir sogar schon Laufschuhe gekauft. Und diesmal werde ich sie auch wirklich brauchen. Echt, ich schwöre es!" Hmmm, kann ich da nur sagen: Sabine kauft sich jedes Jahr neue Laufschuhe. Aber die verstauben [14] im Schrank. Und immer, wenn ich sie daran erinnere, hat sie eine Ausrede [15] bereit: Sie sei gerade zu müde, um joggen zu gehen,  habe Kopfschmerzen, habe zu viel zu tun, gehe auf Reisen - und so weiter. 
 
Einen grossartigen Vorsatz hat auch meine Freundin Karin gefasst. Sie hat sich nämlich vorgenommen, im nächsten Jahr weniger SMS zu schreiben und immer wieder mal für ein paar Stunden nicht auf ihr iPhone zu schauen. Sie spürt nämlich, wie ihr Telefon sie von der Realität ablenkt, und das beunruhigt sie.  Sie hat plötzlich das Gefühl, etwas zu verpassen. Zudem hat sie extrem hohe Rechnungen, weil sie pro Monat Hunderte von SMS schreibt. Das muss sich ändern, sagt sie. Also, ich fände das ja super, wenn Karin in Zukunft tatsächlich weniger auf ihr Handy starrt. Denn wenn Karin und ich zusammen sind, dauert es bloss zehn Minuten, bis sie ihr Telefon wieder aus der Tasche holt und nachschaut, ob sie eine neue Nachricht bekommen hat.  Und das nervt. 
 
Ja, und ich - ich nehme mir vor, das nächste Jahr konzentrierter zu arbeiten, endlich mit meinem Buchprojekt anzufangen und - mehr Sport zu treiben. Ich sitze viel zu viel. Ich werde beim Schreiben zwar nicht auf dem Kopf stehen können, aber das Ziel ist, dass ich wenigstens ab und zu mal auf dem Kopf stehe, wenn ich nicht schreibe. Und ich werde meinen Vorsatz umsetzen. Ganz sicher!
 
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Ja, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, und jetzt zum Schluss noch dies: Eigentlich hasse ich Abschiede. Aber manchmal müssen Abschiede eben sein.  Diese Sendung ist meine letzte. Vor genau drei Jahre habe ich meinen ersten Podcast-Text geschrieben, bin ich zum ersten Mal ins Tonstudio gegangen, um den Text aufzunehmen, habe ich zum ersten Mal tief eingeatmet, als mir der Tontechniker über das Mikrofon den Befehl gab: "And - go!" Jetzt, nach 65 Sendungen ist es Zeit für mich, aufzuhören und etwas Neues zu beginnen. Ich weiss zwar noch nicht, was das sein wird. Aber ich bin gespannt, was kommen wird.
 
Die Arbeit für den Podcast hat mir sehr viel Spass gemacht. Wenn ich zuhause oder manchmal auch auf der Redaktion oder im Zug gesessen bin und den neusten Podcast geschrieben habe, habe ich mir versucht vorzustellen, wer Sie sind, liebe Zuhörer. Woher Sie kommen, wie alt Sie sind,  wie Sie leben, was Sie beruflich machen, wie Ihre familiäre Situation aussieht und wo Sie hier in der Schweiz zu Hause sind.  Und ich habe mich immer gefragt, was Sie interessieren könnte, worüber ich in meinen Texten schreiben soll, und worüber nicht. Am liebsten stand ich aber im Tonstudio vor dem Mikrofon, um meine Texte für Sie zu lesen. Denn wenn man vor dem Mikrofon steht und einen Text liest, den man für ein Publikum geschrieben hat, ist es, als würde man zu den Menschen, die den Text dann hören und lesen, eine Beziehung aufbauen. Es entsteht fast so etwas wie eine Freundschaft. Das werde ich vermissen. 
 
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1      sich besinnen: nachdenken, überlegen
2      Kummer haben: traurig,  unglücklich sein
3      keuchend: heftig atmend
4      verschwitzt: von Schweiss bedeckt
5      nachahmen: imitieren
6      tapfer: mutig
7      beharren auf: darauf bestehen
8      Berge von: sehr viele
9      sich dabei erwischen: bei sich selbst entdecken
10    insgeheim: heimlich
11    der Vorsatz: der Plan
12    vornehmen: einen Plan machen, etwas tun wollen
13    umsetzen: verwirklichen, realisieren
14    verstauben: staubig werden

15    die Ausrede: Entschuldigung 

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