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德语播客59:Fremdsein, Coaches, Herzinfarktrisiko

时间:2013-04-25来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Fremdsein Coaches Herzinfarktr
Guten Tag, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, ich begrüsse Sie ganz herzlich zur neusten Sendung von Typisch Helene. Heute ist der 28. September, und dies sind unsere Themen: Als erstes möchte ich Ihnen schon wieder von einer kleinen Reise erzählen. Diesmal bin ich jedoch nicht über die Grenze gefahren, sondern nur nach Wasen im Emmental, einem winzig kleinen Dorf im Kanton Bern. Und warum ich mich dort sogar noch fremder gefühlt habe, als auf einem Markt in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa, das erfahren Sie gleich. Danach berichte ich Ihnen von meinen Erfahrungen mit Coaches, und zum Schluss gehts noch um Massnahmen, die gemäss [1] Studien das Herzinfarktrisiko senken sollen. Na dann, legen wir los! Ich freue mich, sind Sie wieder mit dabei!

In der letzten Sendung, liebe Zuhörer, habe ich Ihnen von meiner Reise nach Freiburg im Breisgau erzählt, und auch davon, wie ich mich aus lauter Unachtsamkeit [2] in der Stadt verirrt habe. Heute aber entführe ich Sie ins Emmental, ins Herz der Schweiz. Vielleicht waren Sie schon einmal dort, dann wissen Sie, wie magisch es da ist. Das Emmental liegt im Kanton Bern und hat eine der schönsten Landschaften, die ich kenne: Es gibt viele Hügel, Felder und riesige Wiesen. Darauf weiden manchmal sogar Büffel, aus deren Milch Joghurt und Mozzarella hergestellt wird. Speziell ist auch die Architektur der Bauernhäuser. Auffallend sind vor allen die Dächer, die fast bis auf den Boden reichen und mich immer wieder an die herunterhängenden Ohren eines Hundes erinnern. Das Emmental ist zudem die Wiege für Sagen [3] und Novellen. Die berühmteste ist "Die schwarze Spinne" von Jeremias Gotthelf aus dem Jahre 1842. Sie erzählt von den armen Bauern von Sumiswald, die dem Teufel versprachen, ihm ein ungeborenes Kind zu schenken, wenn er ihnen aus einer Notlage helfen würde. Zur Strafe für diesen Pakt [4] wurden danach das ganze Tal und seine Bevölkerung von schwarzen Spinnen getötet. 
 
Ziemlich gruselig, diese Geschichte, und sie ging mir durch den Kopf, als ich letzte Woche im Zug sass, auf dem Weg nach Wasen im Emmental. Denn der Zug stoppte in Sumiswald, wo ich auf den Bus umsteigen musste. Meine Reise hatte aber nichts mit schwarzen Spinnen oder Büffeln zu tun. Ich hatte bloss einen Interviewtermin mit der Chefin einer Werkzeugfabrik, die sich in Wasen befindet. Aber dieser Termin wurde plötzlich zweitrangig [5]. Denn ich kam mir vor, wie eine Touristin, die durch ein Gebiet fährt, das ihr neu ist. Und das war ich ja auch, irgendwie. Wenn man in Luzern geboren ist, wie ich, und in Zürich lebt, kommt man selten ins Emmental. 
 
Also sass ich im Bus und sah staunend aus dem Fenster. Und auf einmal stoppte er: Vor uns auf der Strasse befanden sich Dutzende von Kühen. Gemächlich [6] trotteten [7] sie hintereinander her und muhten [8], einigen schauten neugierig zum Bus hoch. Ich habe auf meinen Reisen schon ähnliche Szenen mit Kamel- und Schafherden [9] erlebt, und da Tierherden auf Asphalt bei mir immer einen Fotoreflex auslösen, stand ich rasch von meinem Sitz auf, eilte zum Fenster und fotografierte die Kühe mit meinem iPhone. Als ich fertig war, realisierte ich, dass mich die anderen Passagiere im Bus anstarrten. Ich war die einzige, die aufgeregt fotografiert hatte, alle anderen hatten sich nicht gerührt, hatten nicht einmal aufgeblickt, als die Kühe vorbeikamen. "Die denken sicher: Typisch Städterin", sagte ich mir und ging ein wenig verlegen [10] zu meinem Sitz zurück. Ich trug einen knallblauen Mantel und hatte einen kleinen Koffer dabei und musste tatsächlich gewirkt haben, wie eine Fremde. Das wurde mir noch klarer, als wir in Wasen ankamen. Ich war etwa eine halbe Stunde zu früh und beschloss, mich noch ein wenig umzusehen. Ich spazierte der Strasse entlang, um ins Dorfzentrum zu gelangen und kam zu einem wunderschönen Gasthaus, dem "Rössli", vor dem sich Kühe und Bauern versammelt hatten. Die Kühe trugen alle Blumen auf ihren Hörnern, die Bauern hellblaue Hemden. Ich nährte mich fasziniert. Ich erfuhr, dass heute Alpabzug war, der Tag, an dem die Kühe nach ihrem Sommer auf der Alpweide wieder zurück in ihrem heimatlichen Stall gebracht werden. Das ist ein Festtag, der sogar  im Fernsehen gezeigt wird. Ich spürte, wie mich die Bauern musterten [11] und wie sie lächelten, als ich Fotos machte. Einer kam grinsend zu mir hin und fragte, ob ich in meinem Koffer Bier für sie mitgebracht hätte. Ich fand das natürlich auch lustig, merkte aber, wie ich rot wurde. Ich kam mir hier, zwischen Kühen und Bauern im Emmental fast noch fremder vor, als auf einem Markt in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa. Denn in Sanaa weiss ich, dass ich fremd bin. Hier, in der Schweiz, wäre es mir nicht in den Sinn gekommen, mich jemals fremd zu fühlen. Aber es war ein schönes Gefühl. Denn es zeigte mir, dass auch das eigene Land so überraschend sein kann, dass man sich fremd fühlen kann. Und sich fremd zu fühlen, kann einen inspirieren, genau diesen Flecken Erde mal genauer zu erkunden [12].
 
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So, liebe Zuhörer, nach diesem kleinen Ausflug ins Emmental kommen wir nun zu einem zweiten Ausflug. Ein Ausflug, nämlich, in die Welt des Coachings. Ich hatte den Auftrag, einen Artikel über Coaches zu schreiben, und je mehr ich mich mit diesem Thema befasste, desto mehr erkannte ich, dass die Coaching-Szene eine Welt für sich ist. Eine ziemlich verwirrende Welt, muss ich sagen. Weil jeder kann sich Coach nennen. So gibt es zum Beispiel nicht nur Sport-Coaches, sondern auch Manager-Coaches, Diät-Coaches, Paar-Coaches, ja sogar Hunde-Coaches. Und die bieten ihre Dienste nicht mehr nur von Angesicht zu Angesicht [13] an, sondern auch auf der Bühne, übers Telefon, via Email, über Skype und sogar über SMS. Als ich das sah, sagte ich mir, dass es wohl deshalb so viele Coaches gibt, weil der heutige Mensch total verunsichert ist. Das Leben ist mit all seinen Facetten und Möglichkeiten kompliziert geworden. Aber, das ist eine andere Geschichte. Denn ich wollte mich auf die Coaches konzentrieren, wollte herausfinden, was ein Coach macht und was er ist. Denn ein Coach ist weder Berater noch Sozialarbeiter, er ist weder Supervisor noch Trainer und schon gar kein Psychotherapeut. Er ist vielmehr ein neutraler Partner, der dem Klienten hilft, sein Denken und Verhalten zu analysieren und ihm dadurch neue Impulse für sein Leben zu geben. 
 
Um mehr zu erfahren, besuchte ich einen Coach, der ein 30-Minuten-Walk-in-Coaching im Angebot hat. Ich verriet ihm, dass ich Mühe habe, Nein zu sagen und Arbeiten zu delegieren. Der Coach schaute mich lange an und sagte: "Hmmmmm, haben Sie sich schon einmal überlegt, dass dank Ihnen andere Leute in der Komfortzone sind?" Ähh, ehrlich gesagt, nein. "Dadurch, dass Sie immer alles erledigen, ist es bequem für die anderen. Aber was ist mit Ihnen?" Hmm, ja, guter Punkt. "Halten Sie es aus, sich für sich selbst einzusetzen, oder wollen Sie es allen Recht machen?", fragte er weiter. Uff, ziemlich streng, der Typ! "Versuchen Sie doch mal, Nein zu sagen und sehen Sie mal, wie es wirkt. Was gewinnen Sie dabei?" – " Stress", sagte ich, "vor allem Stress."  Der Coach nickte. "Wer Nein sagt, riskiert tatsächlich, die Menschen um sich herum zu brüskieren [14]. Aber wissen Sie, dafür gewinnen Sie an Lebensqualität und mit der Zeit auch an Respekt und Achtung [15]." – "Wer sich selbst achtet, wird geachtet", schrieb ich in mein Notizbuch und stellte fest, dass ich mich nach diesem Gespräch ungewöhnlich erfrischt fühlte. Vielleicht, sagte ich mir, braucht es manchmal wirklich eine Person, die einem ein paar Fragen stellt. Fragen, über die man dann zuhause in der Badewanne in Ruhe nachdenken kann.
 
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Und nun zum Schluss noch dies, liebe Zuhörer: Fast jeden Tag kann man von neuen Studien lesen, die entdeckt haben, was das Herzinfarktrisiko senken soll. Klar, wer nicht raucht oder aufhört zu rauchen, tut schon sehr viel für sein Herz. Und ja, noch immer scheint ein Glas Rotwein pro Tag zumindest nicht ungesund zu sein. Aber ich habe mich auch mal bei meinen Freunden umgehört und sie gefragt, was sie so tun, um ihr Herzinfarktrisiko zu senken. Und, ehrlich gesagt, ich war über deren Einfallsreichtum sehr beeindruckt: Mein Kollege Sven, zum Beispiel, isst bewusst drei Äpfel täglich um sein Herzinfarktrisiko zu senken – dies, obwohl er erst 36 Jahre alt ist. Eine Freundin von mir glaubt, dass es ihrem Herzen gut tut, wenn sie ihr Essen regelmässig mit Chilischoten würzt, und dazu drei Esslöffel Walnüsse pro Tag und zweimal pro Woche Hering isst. Das ist ziemlich abenteuerlich. Aber es kommt noch besser: Mein guter alter Freund Emilio hat irgendwo gelesen, dass es gesund ist fürs Herz, wenn er jeden Abend ein Bier trinkt und mindestens vier Pizzas pro Monat isst. Mein Freund Benedikt ist überzeugt davon, dass es ihm gut tut, viel Knoblauch zu essen, drei– bis viermal wöchentlich dreissig Minuten Velo zu fahren und immer nach dem Mittagessen dreissig Minuten zu schlafen. Und wissen Sie, was ich mache? Ich versuche, mein Herzinfarktrisiko dadurch zu senken, dass ich mein Geschirr von Hand abwasche. Ich habe nämlich in einer Studie gelesen, dass einen das warme Wasser und die meditative Arbeit beruhigen  sollen. Und da ich keine Abwaschmaschine habe, tröstet mich dieser Gedanke immer wieder sehr. Na ja, über die wissenschaftlichen Erkenntnisse kann man nun streiten oder sogar lachen. Aber ich glaube, alles, was einem gut tut, was in Massen genossen wird und einen in Bewegung hält, ist gut für die Gesundheit. Aber falls alles nicht hilft: Wählen Sie unbedingt die Notrufnummer 144!
 
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1      gemäss: laut
2      die Unachtsamkeit: nicht aufmerksam sein
3      die Sage: alte Geschichte
4      der Pakt: Vereinbarung
5      Zweitrangig: nicht mehr so wichtig
6      gemächlich: langsam
7      trotten: langsam gehen
8      muhen: Sprache der Kühe
9      die Herde: Gruppe von Tieren
10     verlegen: beschämt
11     mustern: genau ansehen
12     erkunden: erforschen
13     von Angesicht zu Angesicht: persönlich; unter vier Augen
14     brüskieren: vor den Kopf stossen, wütend machen
15     die Achtung: Anerkennung 

  

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