Als Dorothy am nächsten Morgen erwachte, schien bereits die Sonne durch die Bäume, und Toto tollte vor dem Haus umher und versuchte Vögel oder Eichhörnchen zu fangen. Der Scheuch saß noch immer in seiner Ecke und wartete geduldig darauf, dass Dorothy aufwachte. „Guten Morgen“, sagte Dorothy und reckte und streckte sich. „Guten Morgen“, lächelte der Scheuch.
„Ich glaube, als erstes müssen wir Wasser suchen.“ Dorothy setzte sich auf und strich sich das Haar aus dem Gesicht. „Wozu brauchst du denn Wasser?“ fragte der Scheuch erstaunt. „Na, ich muss mich nach einer so langen und staubigen Reise wohl einmal waschen. Und außerdem müssen Toto und ich etwas trinken, sonst können wir das trockene Brot gar nicht herunterbringen.“ Der Scheuch wiegte seinen Kopf. „Ihr Menschen aus Fleisch und Blut habt zwar einen Verstand, aber alles andere ist doch höchst unpraktisch an euch. Ihr müsst schlafen und essen und trinken. Ob ein Verstand all diese Unannehmlichkeiten aufwiegt?“
Dorothy lachte nur, und sie und der Scheuch verließen die Hütte. Dorothy rief nach Toto, und alle drei wanderten in den Wald hinein, auf der Suche nach Wasser. Sie fanden eine kleine klare Quelle, an der Dorothy sich gründlich wusch und auch den Hals nicht vergaß. Sie und Toto stillten ihren Durst und setzten sich dann zum Frühstück nieder. Mit Schrecken bemerkte Dorothy, dass nicht mehr viel Brot in ihrem Korb war. Es reichte vielleicht noch einen Tag für sie und Toto.
Als sie aufgegessen hatten, machten sie sich auf den Weg zurück zum gelben Ziegelsteinweg. Plötzlich hörten sie ein lautes Ächzen und Stöhnen. Dorothy erschrak und fragte: „Was war das?“ Der Scheuch zuckte die Achseln. „Vorstellen kann ich mir nicht, was das war. Aber ich könnte nachschauen gehen.“ Da ächzte und stöhnte es wieder ganz erbärmlich. „Es kommt von da hinten!“ rief Dorothy und ging los. Der Scheuch folgte ihr. Sie waren noch nicht sehr weit gekommen, als Dorothy etwas Glänzendes zwischen den Bäumen erspähte. Vorsichtig ging sie darauf zu und rief überrascht: „Scheuch, hierher!“
Dorothy hatte allen Grund, überrascht zu sein. Vor ihr stand nämlich ein höchst seltsamer Mann. Er hatte eine Axt in den Händen, die er über dem Kopf zu schwingen schien. Der Mann war ganz aus Blech und stand völlig unbewegt in der Sonne. Dorothy und der Scheuch starrten den seltsamen Blechmann erstaunt an, während Toto wie verrückt bellte und versuchte, den Blechmann ins Bein zu beißen, was aber nur seinen eigenen Zähnen wehtat.