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德语播客:Typisch Helene 48:Briefe sortieren, Wohnen im Alter, ältester Baum

时间:2013-04-11来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Baum
Guten Tag, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, herzlich willkommen zur Sendung "Typisch Helene". Heute haben wir den 23. März. Schön, haben Sie wieder eingeschaltet, schön, sind Sie wieder mit dabei. Heute geht es als Erstes um ein Phänomen, das Sie wahrscheinlich auch nur allzu gut kennen: Um das Sortieren. Und zwar um das Sortieren von Briefen. Ich habe so meine Probleme damit - und möglicherweise werden Sie sich gleich wiedererkennen, wenn Sie hören, wie viel Nerven mich die Briefpost kostet. Danach erzähle ich Ihnen, wie ich mir das Wohnen im Alter vorstelle, und zum Schluss verrate ich Ihnen noch, was es mit dem ältesten Baum der Schweiz so auf sich hat [1]. 
 

Ich habe eine ziemlich schlechte Eigenschaft, liebe Zuhörer: Und zwar mag ich keine Post. Also, ich liebe natürlich schöne, dicke, handgeschriebene Briefe. Aber die sind heute, im Zeitalter von Email, SMS und Twitter leider ziemlich selten geworden. Handgeschriebene Briefe bekomme ich höchstens noch zu meinem Geburtstag, zu Weihnachten oder Neujahr. Sonst aber ist mein Briefkasten gefüllt mit Werbung, Quartierzeitungen und vor allem: mit langweiligen, grauen Kuverts. Ich vermute mal, dass es Ihnen genau so geht, nicht wahr? Trotzdem hoffe ich natürlich jedes Mal, wenn ich in den Briefkasten schaue, dass es diesmal anders ist. Aber das ist nicht so, und so öffne ich den Briefkasten seufzend, hole die Kuverts heraus, schaue mir flüchtig [2] die Absender [3] an und lasse dann den Stapel [4] ungeöffneter Briefe ganz schnell in meinem Büchergestell im Wohnzimmer verschwinden. Diese Taktik geht ein paar Tage, vielleicht sogar ein paar Wochen lang gut. Aber plötzlich beginnt mich dieser Stapel zu plagen. Was, wenn ich wichtige Informationen bekommen habe? Was, wenn sich in diesen Kuverts Rechnungen verstecken? Oh, mein Gott!
 
Ich nehme die Briefe aus dem Gestell, werfe sie auf den Boden und beginne sie zu öffnen: Hier, eine Rechnung von EWZ, von Elektro Wasser Zürich. Ich lege den Einzahlungsschein [5] neben mich. Auch die Krankenkasse schickt mir eine Rechnung. Ich schaue schnell auf den Rechnungsbetrag und lege den Einzahlungsschein auf jenen von der EWZ. Der TCS, der Touring Club Schweiz, lädt mich ein, Mitglied zu werden. Aber da ich kein Auto habe, interessiert mich das nicht. Also, weg damit auf den Abfallstapel! Aber ach, ach, ach, hier ist ein Kuvert vom Kantonalen Steueramt. Natürlich auch mit Einzahlungsscheinen. Wie könnte es anders sein! Ich lege sie schnell auf jene von EWZ und der Krankenkasse und versuche, den Betrag, den ich bezahlen muss, sofort wieder zu vergessen. Hmmm, und was ist das denn? Ach so, nur die Abrechnung von meiner Kreditkarte. Uff, das geht ja noch. Und das? Ah, Abstimmungsunterlagen! Haben wir denn schon wieder eine Abstimmung? Wir hatten doch eben gerade eine. Aber wenn das so ist. Ich lege die Unterlagen auf einen dritten Stapel. Und so geht das ungefähr eine Stunde lang. Ich sitze auf dem Boden und sortiere und sortiere und sortiere und nehme mir fest vor [6], die nächsten Briefe sofort aufzumachen. Aber bevor ich Sie nun mir meiner Sortiererei schläfrig mache, liebe Zuhörer, verlassen wir jetzt lieber die Briefstapel und kommen wir zum nächsten Thema. 
 
***
 
Haben Sie sich schon einmal überlegt, wie Sie wohnen wollen, wenn Sie alt sind? Also, ich meine nicht, wenn Sie erst fünfzig oder sechzig Jahre alt sind, sondern so ungefähr siebzig oder gar achtzig? Sehen Sie sich dann in einem Altersheim? Vielleicht sogar in einem Altersheim in Thailand? Oder möchten Sie so lange wie möglich in Ihrer eigenen Wohnung bleiben? Oder könnten Sie es sich sogar vorstellen, mit anderen älteren Menschen in einem Haus zu leben? Ich frage Sie, weil ich gerade einen Artikel darüber geschrieben habe und mir dabei überlegen musste, wie ich mir das Wohnen im Alter so vorstelle. Und ich muss sagen, ich fände es sehr schön, zusammen mit ein paar Freundinnen ein Haus zu haben, um gemeinsam mit ihnen älter zu werden. Ich habe nämlich einmal in einer Zeitschrift ein Bild gesehen, das mir nicht mehr aus dem Kopf ging [7]: Vier ältere Damen sitzen lachend in der Abendsonne auf der Terrasse ihres Hauses und trinken Wein. Das Vierfamilienhaus hoch über dem Zürichsee, so stand es im Text, haben sie gekauft und restauriert, um jetzt, im Alter gemeinsam unter einem Dach zu leben.
 
Jede Frau hat dabei ihre eigene Wohnung, man trifft sich zum Essen, Plaudern [8] oder Diskutieren auf der Terrasse oder in der  Küche im Parterre. Und wenn eine von ihnen Hilfe braucht, muss sie nur an die Tür klopfen oder zum Telefon greifen. "Wie schön", dachte ich. "Das könnte eines Tages auch etwas für mich sein." Nun bin ich heute, mit 45, natürlich noch weit davon entfernt, mich konkret mit einem solchen Vorhaben zu beschäftigen. Viel zu sehr liebe ich es, alleine zu wohnen, viel zu sehr mag ich die Anonymität unter meinen Nachbarn. Gleichzeitig weiss ich aber, dass ich gerne in Gesellschaft bin. Dass ich mich unter Menschen besser entspanne, als allein in meinen vier Wänden und nie so lustvoll esse wie an einem grossen, schön gedeckten Tisch. Deshalb bin ich auch immer Feuer und Flamme [9], wenn ich mit meinen Freundinnen Samira und Carmen wieder mal einen besonders schönen Abend verbracht habe, wenn wir gekocht und die Probleme unserer Leben besprochen haben und uns dann vornehmen, uns mit Siebzig ein Haus zu kaufen, um Seite an Seite alt zu werden. Carmen schaut sich schon Häuser auf der online Plattform Homegate an und ist vor kurzem sogar ins Zürcher Weinland gefahren, um ein altes Haus zu besichtigen. Aber als wir dann noch einmal genauer darüber geredet haben, wie unser Zusammenleben im Alter denn tatsächlich aussehen könnte, da haben wir gemerkt, dass es wahrscheinlich nicht ganz so einfach wird. Samira möchte nämlich am liebsten, dass wir in einer WG, in einer Wohngemeinschaft [10] ganz nahe beieinander leben, während Carmen und ich lieber in eigenen Wohnungen sein möchten. Denn wir hoffen ja, dass wir auch im Alter noch Partner und viele Bekannte haben, unseren eigenen Lebensrhythmus und Einrichtungsstil [11]. Und dafür braucht es halt einfach mehr als nur ein Zimmer in einer WG und ein Bad für alle. Aber das kann Samira nur schwer verstehen. Zum Schluss mussten wir uns eingestehen [12], dass unser gemeinsames Haus im Alter trotz aller Freundschaft möglicherweise bloss eine Utopie ist. Und wer weiss: Vielleicht möchte ich ja in dreissig Jahren gar nicht nur mit alten Damen zusammenleben. Denn eigentlich ist es doch viel lustiger, wenn viele verschiedene Generationen unter einem Dach sind. Und das könnte bei mir dann so aussehen: Ich, die 70jährige, mit meinen gleichaltrigen Freundinnen, aber auch einigen 40- und 30jährigen, vielen Teenagern, Kindern und selbstverständlich auch Babys. Ja, ich  glaube, das ist es. So soll es sein.
 
***
 
Und wie ist das nun eigentlich bei Ihnen, liebe Zuhörer? Haben Sie sich auch schon Gedanken zu diesem Thema gemacht? Es würde mich natürlich freuen, mehr darüber zu erfahren. Schreiben Sie mir doch und erzählen Sie von Ihren Plänen im Alter! 
 
Aber jetzt, zum Schluss noch Folgendes: Ich wollte Ihnen hier ja eigentlich etwas über wilde Tiere in der Schweiz erzählen. Die gibt es natürlich, aber ich würde das Thema gerne auf später verschieben. Denn ich habe bei meiner Recherche zum Thema Wohnen im Alter noch eine wunderbare kleine Geschichte gefunden, die ich Ihnen unbedingt weitergeben will: Wissen Sie, welches der älteste Baum der Schweiz ist? Und haben Sie eine Ahnung, wo er steht? Also, der älteste Baum der Schweiz ist eine Lärche und ungefähr 1500 Jahre alt. Das genaue Alter kennt man nicht, da der Baum hohl [13] ist und man deshalb seine Jahresringe nicht zählen kann. Aber: Man weiss, dass er im Kanton Wallis lebt. Sein genauer Standort ist jedoch geheim, denn der Förster [14], der den Baum entdeckt hat, hat ihm hoch und heilig versprochen, niemandem zu sagen, wo er sich befindet. Denn nur so kann er in Ruhe noch viel älter werden.
 
***
 
 
[1] auf sich haben: bedeuten
[2] flüchtig: rasch
[3] der Absender: der, der den Brief geschickt hat
[4] der Stapel: viele Sachen, die aufeinander liegen
[5] der Einzahlungsschein: Schein, mit dem man Geld einzahlen kann
[6] sich etwas vornehmen: planen
[7] nicht mehr aus dem Kopf gehen: nicht vergessen
[8] plaudern: schwatzen, reden
[9] Feuer und Flamme sein: begeistert sein
[10] die Wohngemeinschaft: viele Leute teilen sich eine Wohnung
[11] der Einrichtungsstil: Art und Weise, wie man seine Wohnung möbliert
[12] sich etwas eingestehen: zugeben
[13] hohl: nicht gefüllt
[14] der Förster: Mann, der den Wald pflegt

[15] rührend: bewegend  

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