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德语播客:Typisch Helene 19: Heimkommen, Samichlaus, Weisheit

时间:2013-02-26来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Weisheit
Guten Tag, liebe Freundinnen und Freunde. Heute haben wir den 26. November, ich begrüsse Sie ganz herzlich zur 19. Folge von "Typisch Helene". Die Adventszeit nähert sich in grossen Schritten. Ich erzähle Ihnen deshalb vom Samichlaus und seinen Schmutzlis. Zudem verrate ich Ihnen, wie ich mich fühle, wenn ich von einer Reise nach Hause komme, und welchen Witz [1] ich ganz besonders weise [2] finde.
 
Kennen Sie das Gefühl? Sie waren auf einer Reise oder in den Ferien und freuen sich eigentlich, wieder nach Hause zu kommen. Sie freuen sich auf eine warme Dusche, auf das eigene Bett oder auf eine schöne, grosse Portion heisse Pasta mit frischer Tomatensauce. Gleichzeitig aber haben Sie ein merkwürdiges [3] Gefühl im Magen, eine Mischung aus Angst und Nervosität: Steht das Haus überhaupt noch? Ist vielleicht eingebrochen [4] worden? Ist es niedergebrannt [5]? Liegt unangenehme Post im Briefkasten oder ist die Mailbox voller böser Emails? Sind alle Pflanzen und Blumen verwelkt [6]? Alle Lebensmittel im Kühlschrank verschimmelt [7]? Das Telefon abgestellt worden, weil Sie vergessen haben, die letzte Telefonrechnung zu bezahlen? Ok, ok, vielleicht hört sich das jetzt alles ein bisschen sehr dramatisch an und vielleicht werden Sie jetzt denken Helene ist eine Drama Queen, aber ehrlich gesagt, geht es mir jedes Mal so, wenn ich von einer Reise nach Hause komme. Wie gerade jetzt: Ich bin zwei Wochen in den Ferien gewesen und war total nervös, als das Taxi vor meiner Wohnung hielt. Kaum bin ich ausgestiegen und habe meinen Koffer in die Wohnung geschleppt [8], eile ich zum Briefkasten, nehme mit zitternden Händen die Post heraus und eile in die Wohnung zurück. Dort lasse ich alle Briefe auf den Teppich in meinem Entrée fallen und sortiere sie: Erst öffne ich die unangenehme Post, also Rechnungen und Mahnungen [9], damit ich den ersten Schreck hinter mir habe. Danach lese ich zur Entspannung die persönlichen Briefe und Karten - falls ich überhaupt welche bekommen habe. Meistens ist mein Briefkasten nämlich nur mit langweiligen, grauen Kuverts gefüllt. In Zeiten der elektronischen Post sind handgeschriebene Briefe selten geworden. Umso mehr freue ich mich dann natürlich, wenn solche Schätze im Briefkasten liegen. 
 
Habe ich nun also diese ersten Schritte überstanden [10], schalte ich mit klopfendem Herzen meinen Computer ein und checke meine Mails. Ist auch dieser Schritt vollbracht, begrüsse ich meine Pflanzen, gebe ihnen Wasser, schneide die trockenen Blätter ab und wage den Blick in den Kühlschrank. Und ob Sie es mir glauben oder nicht: Erst dann ziehe ich meine Jacke und meine Schuhe aus und öffne meinen Koffer. 
 
Und erst dann bin ich endlich zu Hause angekommen, kann ich mich endlich entspannen. Dieses Verhalten ist zwar ziemlich stressig, und es kostet mich immer sehr viele Nerven, aber ich befürchte, das werde ich nicht mehr ändern können. Denn gewisse Gewohnheiten bleiben leider ein Leben lang.
 
***
 
Aber nun liebe Freundinnen und Freunde machen wir einen grossen Sprung und kommen zum Samichlaus und seinen Schmutzlis. In wenigen Tagen werden Sie spüren, wie die Spannung in den Städten und Dörfern steigt, wie die Kinder aufgeregt werden und kaum warten können, bis der 6. Dezember da ist. Der 6. Dezember ist ein ganz besonderer Tag in der Adventszeit. Dann nämlich kommt der Samichlaus ins Land und besucht grosse und kleine Kinder und schenkt ihnen Nüsse, Lebkuchen, Schokolade und Mandarinen. Er hat einen langen, weissen Bart, trägt einen schweren, roten Mantel und schleppt einen grossen Sack mit Geschenken. Zum Samichlaus gehören auch die Schmutzlis, die schwarz gekleidet sind und schwarz bemalte Gesichter haben. Sie tragen grosse Kuhglocken, die laut bimmeln [11], damit jeder hören kann, dass der Samichlaus auf dem Weg ist. Sie helfen ihrem Chef die Geschenke zu tragen und schauen oft sehr böse drein, wenn die Kinder ihnen zu nahe kommen. Der Samichlaus, der in anderen Ländern übrigens St. Nikolaus heisst, geht in Schulklassen, in Kindergärten, manchmal sogar auch in Häuser und Wohnungen und setzt sich dort auf einen Stuhl. Die Kinder tragen ihm Gedichte vor, singen Lieder, tanzen, spielen Flöte oder Klavier oder schenken ihm Zeichnungen, die sie speziell für ihn gemacht haben. Danach nimmt der Samichlaus sein grosses, goldenes Buch hervor, ruft ein Kind nach dem anderen zu sich und liest die guten und die schlechten Taten [12] der Kinder vor. In diesem Buch steht zum Beispiel, dass ein Kind abends nie rechtzeitig ins Bett geht, der Mutter nicht beim Tischdecken hilft, die Schulaufgaben nicht richtig macht, zu lange vor dem Fernseher sitzt, am Morgen nicht pünktlich zur Schule kommt oder ständig mit seinen Geschwistern streitet. Der Samichlaus hebt dann mahnend den Zeigfinger [13], die Schmutzlis blicken noch böser und das Kind muss dem Samichlaus versprechen, sich zu verbessern. 
 
Ehrlich gesagt, hatte ich immer Angst vor dem Samichlaus und seinen Schmutzlis. Ich habe mich im Gegensatz zu [14] vielen Kindern nie auf ihn gefreut. Zudem habe ich mich immer gefragt, warum der Samichlaus so viel über mich weiss. Als ich älter wurde, habe ich dann herausgefunden, dass der Samichlaus kein geheimnisvoller Mann aus einem fernen Land ist, sondern ein Schauspieler, ein Lehrer oder jemand aus unserem Bekanntenkreis. Die Schmutzlis waren jeweils ältere Buben aus meiner Umgebung, und meine Eltern haben den Samichlaus gesagt, was er mir sagen sollte. Ich fand das natürlich sehr unfair von meinen Eltern und war deshalb ziemlich sauer. Manchmal schmollte [15] ich sogar und sagte kein Wort, wenn ich vor dem Samichlaus stand. Das war mein Protest gegen ihn. Noch heute betrachte ich den Samichlaus mit einem schlechten Gefühl. Und seit sich paar freche Jungs in meiner Gymnasialklasse zu Schmutzlis verkleidet [16] und mir gedroht hatten, mich in einen Brunnen zu werfen, mache ich instinktiv auch um offizielle Schmutzlis einen grossen Bogen. Samichlaus und Schmutzlis sehe ich also nur noch aus sicherer Distanz.
 
***
 
Und nun zum Schluss, liebe Freunde, noch Folgendes. Ich habe vor kurzem einen Witz gehört, der so wundervoll weise ist, dass ich ihn Ihnen unbedingt erzählen muss. Und der geht so: Ein Bettler sitzt auf einer Bank und überlegt sich, wie er reich werden könnte. Er beschliesst, Gott um Hilfe zu bitten. Er schliesst die Augen, faltet die Hände und sagt: "Lieber Gott, bitte mach, dass ich im Lotto gewinne." Und er wartet und wartet und als wochenlang nichts geschieht, betet er wieder: "Lieber Gott, bitte mach, dass ich im Lotto gewinne." Und wieder wartet er und wartet und irgendwann versucht er es noch einmal: "Bitte, bitte, lieber Gott, bitte hilf mir, dass ich im Lotto gewinne." Als der Bettler schliesslich stirbt und vor Gott tritt, ist er sehr zornig. "Warum hast du mir nicht geholfen, Gott?", fragt er. Gott schaut ihn erstaunt an und antwortet: "Ich hätte dir gerne geholfen, mein Lieber. Aber ich hatte keine Chance. Du hast ja nie einen Lottoschein gekauft." Das heisst also, wenn man etwas will, muss man auch den ersten Schritt tun. Sonst passiert gar nichts und das ist doch sehr weise, nicht wahr?
 
***
 
Und das wars schon für heute, liebe Freundinnen und Freunde. Das nächste Mal reden wir unter anderem über den Stress im Advent und über Weihnachtsessen mit der Firma. Ich hoffe, Sie sind am 10. Dezember wieder auf www.podclub.ch mit dabei und ich wünsche Ihnen bis dahin eine frohe und schöne Zeit. Auf Wiederhören!
 
 
 
[1] der Witz: lustige Geschichte
[2] weise: sehr klug
[3] merkwürdig: komisch, nicht normal
[4] einbrechen: Jemand kommt mit Gewalt ins Haus
[5] niederbrennen: kaputt machen mit Feuer 
[6] verwelken: wenn Pflanzen kein Wasser haben, gehen sie kaputt
[7] verschimmeln: schlecht, unessbar werden (nur für Lebensmittel)
[8] schleppen: schwere Sachen tragen
[9] die Mahnung: Erinnerung, wenn man etwas nicht bezahlt hat
[10] überstehen: etwas bewältigen, schaffen
[11] bimmeln: läuten (nur für Glocken)
[12] die Tat: etwas, das man getan, gemacht hat
[13] der Zeigfinger: Finger, mit dem man auf etwas zeigt
[14] im Gegensatz zu: anders als
[15] schmollen: böse sein

[16] verkleiden: kostümieren  

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