Nun verkündete Song Fanping so laut, dass alle es hören konnten, sie würden jetzt einen Spaziergang machen. Seine Frau, deren Haar noch ziemlich nass war, blickte zweifelnd auf sein zerbeultes Gesicht, woraufhin er ihr - sofort im Bilde - leichthin versicherte, es tue gar nicht mehr weh. Dann verschloss er die Haustür und setzte sich, an einer Hand Glatzkopf-Li, an der anderen Song Gang, in Bewegung, sodass Li Lan gar nichts anderes übrig blieb, als sich anzuschließen.
Auf der Hauptstraße nahmen die Eltern die beiden Jungen in die Mitte. Alle vier fassten einander an den Händen. Jeder, der sie so sah, egal ob Mann oder Frau, fing ziemlich unverhohlen an zu lachen. Allen war natürlich bekannt, dass dies sowohl für Song als auch für seine Frau die zweite Ehe war - sehr, sehr ungewöhnlich! -, und sie waren dem landläufigen Vorurteil zufolge fest davon überzeugt, dass die beiden Söhne eher ein Klotz am Bein waren; alle wussten außerdem Bescheid über die wüste Prügelei zwischen dem Bräutigam und sechs Widersachern am Tage seiner Hochzeit. Womit sie allerdings nicht gerechnet hatten, war, dass ebendieser frischgebackene Ehemann, grün und blau, wie er war, sich dennoch froh und munter in der Öffentlichkeit zeigte, jeden Bekannten, den er traf, gut gelaunt begrüßte und, erst auf Li Lan, dann auf die Kinder zeigend, seine neue Familie vorstellte: »Das ist meine Frau. Und das sind beides meine Söhne.«
Die Fröhlichkeit, die all diese Leute zur Schau trugen, unterschied sich freilich von der Song Fanpings: Während es sich bei diesem um die freudige Erregung des Neuvermählten handelte, machten jene sich einfach nur über ihn lustig. Li Lan, die sich dessen wohl bewusst war und ahnte, was sie untereinander tuschelten, wenn sie mit Fingern auf sie und ihre Familie zeigten, blickte verlegen zu Boden, woraufhin Song Fanping, dem das natürlich genau so klar war wie ihr, sie leise ermahnte: »Kopf hoch!«