Li Lan, hochrot, näherte sich mit dem Holzkübel den gaffenden Nachbarn und verteilte ein paar Handvoll Puffbohnen, Melonenkerne und Bonbons. Auch Song Fanping unterbrach die Arbeit und verteilte aus einer Schachtel Zigaretten an die Männer. Puffbohnen kauend, Melonenkerne knackend, Bonbons lutschend sahen die Nachbarn neugierig und vergnügt zu, wie die beiden den Karren mit Kleidung und Bettzeug, Tisch und Bänken, Waschschüssel und Fußwanne, dazu Töpfen, Geschirr, Messern, Löffeln und Essstäbchen beluden.
Als alles verstaut war, machten sich die vier auf den Weg. Glatzkopf-Lis wiederverheiratete Mutter und Song Gangs wiederverheirateter Vater gingen vorneweg, die beiden Jungen, die sie mit in die Ehe brachten, hinterher. Der Pritschenkarren rumpelte über die Steinplatten der sommerlich heißen Straßen. Unter der schweren Last schwankte immer mal eine lose Platte. Die hölzernen Strommasten an den Straßenecken summten, als wären es Bienenstöcke.
Li Lan hatte nicht nur Glatzkopf-Li, sondern auch Song Gang eine Handvoll von dem Knabberzeug aus ihrem Holzkübel zugesteckt. Zwar balancierten die Kinder sie äußerst vorsichtig auf ihren kleinen Handflächen, doch konnten sie nicht verhindern, dass ihnen ein paar von den Puffbohnen und Melonenkernen durch die Finger rutschten. Beide Hände voll der schönsten Leckereien, mussten sie dennoch darben. Denn sie hatten keine Hand frei, um einen Melonenkern, eine Puffbohne oder einen Bonbon in den Mund zu stecken, sosehr ihnen auch das Wasser im Mund zusammenlief.
Ein paar Hennen und Hähne liefen den bei den Jungen hinterher und pickten gackernd die heruntergefallenen Kerne auf. Manche drängten sich in ihrer Gier zwischen die Beine der Kinder und hackten sogar flügelschlagend nach ihren Händen, sodass erst recht Kerne und Bohnen herunterfielen.
Während Song Fanping den Karren zog und Li Lan mit dem Holzkübel an seiner Seite lief, beide über das ganze Gesicht strahlend, wurde die Menschenansammlung auf den Straßen immer größer. Viele Leute, die die beiden kannten, blieben neugierig stehen, verwundert über die von allerlei Federvieh verfolgten Kinder. Was mochte das wohl bedeuten?