Später versammelten sich die vier um den Esstisch. Song Fanping bereitete einen Fisch zu, außerdem ein Gemüsegericht, und Li Lan nahm aus ihrem Gepäck eine Schüssel geschmortes Schweinefleisch, das sie beizeiten vorbereitet hatte. Schließlich holte Song noch eine Flasche Shaoxing-Reiswein und schenkte erst sich selbst, dann auch Li Lan einen Becher voll ein. Li Lan protestierte: Sie trinke keinen Alkohol. Daraufhin sagte er, er auch nicht, und in Zukunft würde es auch keinen mehr geben, aber an diesem Abend, da gehöre Wein einfach dazu!
»Es ist doch unser Hochzeits-Wein!«, sagte er.
Den Becher in der ausgestreckten Hand, wartete er unter dem schummrigen Licht der Lampe, bis auch die verschämt lächelnde Li Lan ihren Becher hob und er mit ihr anstoßen konnte. Als Song seinen Becher mit einem Zug leerte, verzerrte sich sein Gesicht vor Schmerzen. Den wunden Mund weit aufgerissen, fächelte er sich mit der flachen Hand Luft zu, als ob er eine Peperonischote gekaut hätte. Li Lan musste ihren Wein ebenfalls in einem Zug austrinken. Erst als sie ihr Becherchen absetzte, stellte auch er seins auf den Tisch zurück.
Glatzkopf-Li und Song Gang saßen nebeneinander auf einer Holzbank, die so niedrig war, dass sie sich gerade eben mit dem Kinn an der Tischkante abstützen konnten, so wie die Erwachsenen mit ihren Händen auf der Tischplatte. Song Fanping und Li Lan füllten den Kindern abwechselnd Fleisch und Fisch und Gemüse in die Reisschüsseln. Nachdem Glatzkopf-Li von allem gekostet hatte, wollte er nicht weiteressen. Er drehte sich zu Song Gang um und flüsterte:
»Bonbons!«
Der andere hatte gerade noch voller Behagen Fisch und Fleisch gestopft, aber als er das hörte, wollte auch er nicht mehr weiteressen und flüsterte ebenfalls:
»Bonbons!«