Song Fanping, der nie geraucht hatte, saß auf einem Hocker in der Ecke und paffte jetzt fünf Zigaretten hintereinander. Sein Husten hörte sich an, als ob er sich erbreche, und der Schleim, den er vor sich auf den Fußboden spuckte, war blutig. Den Kindern, die völlig verschreckt auf dem Rand des Bettes im vorderen Zimmer hockten, zitterten vor Angst die Beine. Li Lan lehnte an der Tür und hatte die Hände vors Gesicht geschlagen. Die Tränen tropften ihr zwischen den Fingern herunter. Nach der fünften Zigarette stand Song Fanping auf, zog sein zerrissenes Hemd aus, wusch sich die Blutspuren aus dem Gesicht, trat mit seinen Sandalen den blutigen Schleim auf dem Fußboden breit und ging schließlich in das hintere Zimmer.
Nach einer kurzen Weile kam er wie ein neuer Mensch zurück. Er hatte ein sauberes, weißes, ärmelloses Unterhemd angezogen und hielt den bei den Jungen, über das ganze - grün und blau verschwollene Gesicht strahlend, seine geschlossenen Fäuste hin. »Ratet mal, was da drin ist!«, sagte er.
Die Kinder schüttelten stumm den Kopf, sie hatten keine Ahnung.
Als Song Fanping die Fäuste öffnete, erblickten sie - zwei Bonbons! Da jauchzten sie wie erlöst auf. Song wickelte die Bonbons aus und steckte sie ihnen in den Mund. Oh, diese köstliche Süße! Seit dem Morgen hatten sich Glatzkopf-Li und Song Gang danach gesehnt - jetzt, wo es schon dunkel wurde, war es endlich so weit!
Song Fanping ging zu Li Lan hinüber und tätschelte ihr - immer noch mit seinem verschwiemelten Lächeln - den Rücken, streichelte ihr übers Haar und flüsterte ihr mancherlei ins Ohr. Die auf dem Bett sitzenden Söhne waren so mit ihren Bonbons beschäftigt, von denen der Mund so herrlich süß wurde, dass sie sich überhaupt nicht dafür interessierten, was Song da sagte. Nur dass Li Lan nach einem Weilchen wieder lachte, das bemerkten sie schon.