Hermine blieb mehrere Wochen im Krankenflügel. Als dieandern aus den Weihnachtsferien zurückkamen, kochte dieGerüchteküche über, denn natürlich glaubten alle, sie wäreangegriffen worden. Auffällig viele schlenderten am Krankenflügelentlang und versuchten einen Blick auf Hermine zuerhaschen, so dass Madam Pomfrey ihren Vorhang wiederauspackte und ihn um Hermines Bett hängte, damit ihr dieSchande erspart bleiben sollte, mit einem Fellgesicht gesehenzu werden.
Harry und Ron gingen sie jeden Abend besuchen. Und seitder Unterricht wieder begonnen hatte, brachten sie ihr Tag fürTag die Hausaufgaben mit.
»Wenn mir diese Schnurrhaare gewachsen wären, dann hätteich mal eine Pause eingelegt«, sagte Ron eines Abends undlegte einen Stapel Bücher auf Hermines Nachttisch.
»Red keinen Stuss, Ron, ich darf den Anschluss nicht verpassen«, erwiderte Hermine barsch. Ihre Stimmung hatte sichdeutlich gebessert, seit alle Haare aus ihrem Gesicht verschwandenwaren und ihre Augen sich allmählich wiederbraun färbten. »Ihr habt nicht etwa neue Spuren?«, setzte sieflüsternd hinzu, damit Madam Pomfrey nichts hörte.
»Nichts«, sagte Harry düster.
»Ich war mir so sicher, es sei Malfoy«, sagte Ron ungefährzum hundertsten Mal.