Trotz des eskalierenden Handelsstreits mit China wollen sich US-Unternehmen weiterhin auf dem chinesischen Markt behaupten. Das jüngste Beispiel ist der US-Megastore Costco, der am Dienstag seine erste Filiale in Shanghai und auf dem chinesischen Festland überhaupt eröffnet hat. Die chinesischen Verbraucher strömten bei der Eröffnung in Massen in das Geschäft, sodass alle Qualitätswaren innerhalb weniger Stunden ausverkauft waren.
Professor Shi Jianxun von der Tongji-Universität erklärte, dieses Beispiel zeige, dass es für US-Unternehmen kaum möglich sei, den chinesischen Markt mit seinen enormen Entwicklungschancen aufzugeben:
„China ist ein riesiger Markt mit knapp 1,4 Milliarden Menschen, darunter rund 400 Millionen Menschen mit mittlerem Einkommen. Das ist in der Welt einmalig. Dies bietet Unternehmen aus der ganzen Welt, einschließlich US-Unternehmen, einen großen Entwicklungsraum."
Statistiken zufolge wurden in China von Januar bis Juli mehr als 24.000 neue Unternehmen mit auswärtiger Kapitalbeteiligung gegründet. Auswärtiges Kapital in Höhe von über 530 Milliarden Yuan RMB wurde real genutzt, was einem Anstieg von 7,3 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum entspricht.
Ein jüngster Bericht der US-Bank JPMorgen ergab, dass die Zollbelastung für jeden US-Haushalt um etwa 1.000 US-Dollar pro Jahr zunehmen wird, wenn die neuen US-Strafzölle auf chinesische Warenimporte am 1. September in Kraft treten.
Der Präsident der Akademie der Sozialwissenschaften in Shanghai, Zhang Daogen, warnte vor einem Rückgang der US-Wirtschaft durch die Auswirkungen des Handelsstreits:
„Einige internationale Organisationen haben einen Rückgang der US-Wirtschaft in den kommenden zwölf Monaten prognostiziert. Im zweiten Jahresquartal lag die reale Wachstumsrate der US-Wirtschaft bei 2,1 Prozent. Die Investitionen in Anlagen und Einrichtungen verzeichneten zum ersten Mal seit drei Jahren ein Minus. Auch der Konjunkturindex für die Fertigungsindustrie liegt auf dem tiefsten Stand seit zwei Jahren."
Zhang Yugui, ein Ökonom der Fremdsprachenuniversität Shanghai, schlug der US-Regierung vor, mehr auf die Stimmen von Unternehmen und Verbrauchern zu hören: