Am Donnerstag hat ein akademisches Symposium über die chinesisch-amerikanischen Handelsbeziehungen in Beijing stattgefunden.
Li Daokui, Direktor des Institute for China's Economic Practice and Thinking an der Tsinghua-Universität, ist der Ansicht, dass der von den USA initiierte Handelsstreit mit China zeige, dass die USA nichts aus folgenschweren historischen Fehlern gelernt haben. Er führt aus, dass 1930 die USA den „Smoot-Hawley Tariff Act" angenommen hätten, wonach die Zölle auf ein historisches Hoch gestiegen seien. Damals habe sich das globale Handelsvolumen um 66 Prozent verringert und führte zu einer globalen ökonomischen Rezession. Der gegenwärtige Handelsstreit, so betonte Li Daokui, könnte noch schwerere Konsequenzen als damals mit sich bringen.
Liu Taoxiong von der Akademie der Sozialwissenschaften an der Tsinghua-Universität ist der Meinung, dass der Handelsstreit zwischen China und den USA den Wohlstand der gesamten Menschheit langfristig schädige. Dieses Vorgehen zerstöre grundlegend die globale Branchenkette und verringere die Effizienz. Damit könnten die langfristigen Interessen der gesamten Menschheit verletzt werden:
„Nach mehreren Phasen der Globalisierung hat sich eine ausgeprägte Aufteilung in Form der globalen Branchenkette herauskristallisiert. Darum bin ich der Ansicht, dass die USA einen Fehler begangen haben, den chinesisch-amerikanischen Handel als wichtigen Spielball zur Verwirklichung ihrer strategischen Ziele zu behandeln. Mit ihrer Strategie ‚America First' verletzen sie die langfristigen Interessen der gesamten Menschheit."
Wu Xiaoqiu, Vizerektor der chinesischen Renmin-Universität, betonte, ungeachtet der ökonomischen Voraussetzungen und mit mangelnden Grundkenntnissen hätten US-Politiker einige verblüffende Maßnahmen ergriffen. Dies sei nicht mehr eine Frage der Verhandlung, sondern eine rücksichtslose Provokation. Das Wesen des chinesisch-amerikanischen Handelsstreits liege in einer strategischen Isolation der USA gegenüber China. Wu Xiaoqiu fügte hinzu, China sei in der Lage, den Herausforderungen des Handelsstreits zu begegnen. Der extreme Druck der USA würde keinesfalls die weitere Entwicklung Chinas aufhalten: