Der wilde asiatische Elefant gehört in China zu den Tieren, die unter erstklassigem staatlichem Schutz stehen. Sie leben hauptsächlich in Xishuangbanna, Puer und Lincang in der südwestchinesischen Provinz Yunnan. Das Chinesische Zentrum für Zucht und Rettung asiatischer Elefanten liegt im Autonomen Bezirk der Dai-Nationalität in Xishuangbanna.
Guo Xianming ist der Leiter des Projekts für den Schutz der asiatischen Elefanten in Xishuangbanna. Er erklärt uns das Ziel des Zentrums.
„Das Zentrum gehört zu den Projekten des Aufbaus der Naturschutzzonen in China und wurde vom Staatlichen Forstamt gebilligt. Ziel ist es, asiatische Elefanten zu züchten und zu retten. Wir wollen die Zahl der asiatischen Elefanten vermehren."
Seit der Inbetriebnahme im Jahr 2008 hat das Zentrum an 18 Rettungsaktionen für wilde asiatische Elefanten teilgenommen. 13 asiatische Elefanten unterschiedlichen Alters wurden gerettet. Außerdem sind fünf Elefantenbabys im Zentrum zur Welt gekommen. Mittlerweile leben noch zehn der geretteten Elefanten im Zentrum. Ihnen wird durch professionelle medizinische Hilfe und Rehabilitationstraining geholfen. Jeder Elefant besitzt einen Stall mit einer Fläche von rund 200 Quadratmetern. Die fünf Elefantenbabys leben mit ihren Müttern zusammen.
Im Zentrum arbeiten 23 Angestellte, darunter zwei Veterinäre, die als „Väter der Elefanten" bezeichnet werden. Morgens um acht Uhr kommen sie zur Arbeit und beobachten zunächst die Stimmung ihrer Elefanten. Nach der Messung der Körpertemperatur und einer Stuhluntersuchung der Elefanten machen sie die Ställe sauber und füttern die Tiere. Dann führen sie die Elefanten in den Wald, damit sie sich wieder mit dem Leben in der Wildnis vertraut machen können.
Jeder Elefant im Zentrum hat eine Geschichte. Yangniu ist ein lebhafter Elefant, der knapp eine Woche nach seiner Geburt gerettet wurde. Nun wiegt er schon über 680 Kilogramm. Der Elefant Ranran wurde am 7. Juli 2005 von einer Eisenklammer schwer verletzt. Einen Tag später wurde er von einer 81-köpfigen Gruppe gerettet. Nun ist er völlig geheilt.
Chen Jiming kümmert sich seit zehn Jahren um Ranran. Er sagt:
„In den vergangenen zehn Jahren habe ich eine starke Verbindung zu Ranran aufgebaut. Er ist fast wie ein Familienangehöriger von mir. Einmal habe ich mir während eines Rehabilitationstrainings meinen Knöchel verstaucht. Ich konnte nicht zurück laufen. Ranran war sehr klug. Er lief selbst ins Zentrum zurück und brachte meine Mitarbeiter zu mir. Er hat ein gutes Gedächtnis."
Der Tierarzt Bao Mingwei sagt, das Ziel sei die Rückkehr der Elefanten in die Wildnis.
„Wir lassen die Elefanten täglich in den Wald laufen, weil wir hoffen, dass sie die Fähigkeiten für ein Leben in der Wildnis erlernen können. Zu einem angemessenen Zeitpunkt werden sie wieder in die Wildnis entlassen. Dort ist ihre richtige Heimat."