Ägypten, der Jemen, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain haben am Montag den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Katar angekündigt. Als Grund nannten die arabischen Staaten Katars Unterstützung terroristischer Aktivitäten und die Untergrabung der Sicherheitslage in der Region.
Die Fluggesellschaften Emirates und Etihad sowie zwei jeweils in Dubai und Schardscha ansässige Billigfluggesellschaften teilten unabhängig voneinander mit, ab Dienstag ihre Flüge nach Katar einzustellen. Laut einer Erklärung der Emirates Airlines werden nun alle Flüge nach Doha eingestellt. Am selben Tag schloss sich das ägyptische Ministerium für zivile Luftverbindungen der Entscheidung an.
Katar verurteilte den Abbruch der diplomatischen Beziehungen als „ungerechtfertigt". Der Schritt basiere auf „falschen und gegenstandslosen Behauptungen", erklärte das katarische Außenministerium am selben Tag. Doha betonte, Katar sei ein Mitglied des Golfkooperationsrats und halte die Rats-Charta ausnahmslos ein. Der Staat respektiere andere Länder und habe sich nie in innere Angelegenheiten anderer Länder eingemischt. Und nicht zuletzt erfülle Katar stets seine Pflichten zur Bekämpfung des Terrorismus und Extremismus.
Die Beziehungen zwischen Katar, Saudi-Arabien und Bahrain gelten schon seit längerem als angespannt. In den vergangenen Jahren unterstützte Katar im Nahen Osten die Muslimbruderschaft und die Islamische Widerstandsbewegung Hamas, was starke Unzufriedenheit seitens vieler arabischer Länder auslöste. Experten sind sich sicher, Katar habe enge Beziehungen mit dem Iran gepflegt, der von sunnitischen Ländern wie Saudi-Arabien als „Erzfeind" betrachtet wird. Dies sei der konkrete Grund des Abbruches der diplomatischen Beziehungen zwischen den arabischen Ländern und Katar.
Der iranische Außenministeriumssprecher Bahram Qasemi rief am selben Tag in einer Erklärung die verschiedenen Seiten dazu auf, Zurückhaltung zu üben, um eine Eskalation der Situation zu vermeiden. Direkte, transparente Verhandlungen auf politische und friedliche Weise seien die einzige Methode zur Lösung der Meinungsverschiedenheiten zwischen Katar und den anderen arabischen Ländern.
Der tunesische Außenminister Khemaies Jhinaoui sagte am Montag, arabische Golfstaaten sollten ihre Meinungsverschiedenheiten beilegen und ein den Interessen aller Seiten entsprechendes Programm anstreben. Die diplomatische Krise zwischen Katar und anderen arabischen Ländern solle so bald wie möglich gelöst werden.