Der Wahlsieg von Donald Trump als US-Präsident macht die Perspektive der Transpazifischen Partnerschaft (TPP) unklar. Das japanische Repräsentantenhaus hatte TPP vergangenen Donnerstag auf einer Plenarsitzung genehmigt. Unter den gegenwärtigen Umständen zielt Tokio darauf ab, ein möglichst baldiges Inkrafttreten zu verwirklichen, um der japanischen Wirtschaft neue Schübe zu geben.
Nach über 5-jährigen Verhandlungen haben 12 Staaten, darunter die USA, Japan, Australien, Kanada, Mexiko, Vietnam und Malaysia, im letzten Oktober Übereinstimmungen über TPP erreicht. Im Februar 2016 wurde die Vereinbarung offiziell unterzeichnet. Demnach sollen betreffende Länder in der Zukunft Zölle für zirka 18.000 Warensorten allmählich reduzieren oder völlig aufheben.
In Kraft tritt das Abkommen jedoch erst nach Genehmigung der gesetzgebenden Organe der verschiedenen Länder. Der Mehrheitschef des US-Senats, Mitch McConnell, meinte vor kurzem nach den amerikanischen Präsidentenwahlen vor der Presse, der designierte Präsident Donald Trump habe bereits seinen Einwand gegen TPP klargestellt. So werde der Senat im laufenden Jahr nicht darüber abstimmen.
Während die Perspektive von TPP in den USA düster ist, will der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe eilig das Genehmigungsverfahren für diese Vereinbarung in seinem Land fördern. Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass TPP als ein wichtiger Impuls der japanischen Wachstumsstrategie gilt, die zu den drei wichtigen Bestandteilen der sogenannten „Abenomics" gehört. Die Abe-Regierung glaubt, TPP könne den Export ankurbeln und die japanische Produktionsindustrie stimulieren, besonders die als die Stütze für die japanische Wirtschaft betrachtete Autoindustrie. Andererseits könnten ausländische Waren nach Japans Beitritt billiger werden, was wiederum Interessen der Verbraucher nachkomme.
Nach Meinung des japanischen Kabinetts würde Japans BIP in zehn Jahren nach dem Inkrafttreten der TPP um 3,2 Billionen Yen (zirka 30 Milliarden US-Dollar) als vor dem TPP-Beitritt steigen. Tokio hofft immer, durch die TPP kontinuierlich Handel und Investitionen voranzutreiben, um ein starkes Wachstum der aufgrund der Bevölkerungssenkung und Alterung in Stagnation geratenen japanischen Wirtschaft zu realisieren.