Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge erkranken jährlich etwa fünf bis zehn Prozent der Erwachsenen an der saisonalen Grippe. Bei Kindern sind es sogar 20 bis 30 Prozent. Weltweit gibt es jährlich etwa drei bis fünf Millionen schwere Krankheitsverläufe, zwischen 250.000 und 500.000 Menschenleben fordert die Grippe jedes Jahr.
Um einen Ausbruch der Grippe in Schach zu halten, hat die WHO 2006 mit Gesundheitsexperten und pharmazeutischen Betrieben gemeinsam das „globale Aktionsprogramm für Grippe-Impfstoffe" initiiert.
Die stellvertretende WHO-Generaldirektorin Marie-Paule Kieny teilte vor der Presse mit, laut Experten, die sich an dem Aktionsprogramm beteiligt hatten, hätte dieses in den vergangenen zehn Jahren wichtige Fortschritte erzielt.
„Wir sind der Ansicht, dass wir in den vergangenen zehn Jahren in diesem Aspekt einen weiten Weg zurückgelegt haben. Im Jahre 2006 war die Produktion der Grippe-Impfstoffe hauptsächlich in den Industriestaaten konzentriert. Zurzeit produzieren 14 Staaten mit unterschiedlichem wirtschaftlichen Niveau ihre eigenen Impfstoffe."
Gleichzeitig wies die WHO darauf hin, dass die Länder sich dabei weltweit kontinuierlich um gewisse Aspekte bemühen sollten: Dazu gehöre die Entwicklung von Impfstoffen gegen saisonale Grippe, die Fähigkeit verlässlich Impfstoffe produzieren zu können, die Versorgung mit Impfstoff während eines schweren Ausbruches, die Entwicklung von noch effektiveren Impfstoffen, und deren Zulassung und Einsatz. Kieny zeigte sich über die Abwärtstendenz der Impfstoff-Produktion in jüngster Zeit besorgt.
„In letzter Zeit ist die Produktion der Impfstoffe gegen die saisonale Grippe gesunken. Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Nachfrage niedriger als die jetzige Produktionsfähigkeit ist. In Zukunft, nach Beendigung des Aktionsprogramms, sollen betreffende Behörden kontinuierlich die Impfstoff-Produktion vorantreiben."
Zhang Wenqing, eine WHO-Epidemienexpertin, meinte, die Grippe sei ebenso unkalkulierbar wie der Ort des nächsten Ausbruches und der Virustyp. Allerdings bestehe eine wirkliche Bedrohung.