Angaben des chinesischen staatlichen Statistikamts zufolge ist der landesweite Verbraucherpreisindex (VPI) im Juni um 1,9 Prozent gestiegen. Es handelt sich dabei um die erste VPI-Erhöhung von unter zwei Prozent seit vier Monaten. Der Produzentenpreisindex (PPI) ist gegenüber dem letzten Monat um 0,2 Prozent und gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 2,6 Prozent gesunken.
Xu Hongcai vom chinesischen Zentrum für internationalen Wirtschaftsaustausch erläuterte, eine verbesserte Versorgung habe den Raum für Warenpreisanstiege eingedämmt. Darüber hinaus sei der VPI-Rückgang auch direkt mit der Senkung der Währungsversorgung verbunden.
„Seit Mai sind die Kreditvergabe und die Währungsversorgung in der Tat gesunken, allerdings in einem moderaten Maß. Insgesamt ist das Warenpreisniveau identisch zur Tendenz des wirtschaftlichen Betriebs. Der Druck einer ökonomischen Rezession ist noch immer recht groß."
Xu Hongcai fügte hinzu, es werde in Zukunft keine große Währungslockerung in China auftreten. Die Regierung werde nach wie vor eine gemäßigte, besonnene Währungspolitik betreiben. Aus diesem Grund werde der VPI im ganzen Jahr zwischen 1,8 und 2,0 Prozent liegen. Es werde kein großer Anstieg auftreten.
Der PPI im Juni wurde von einer Steigerung von 0,5 Prozent im vergangenen Monat zu einer Senkung von 0,2 Prozent. Die Preise einiger industrieller Erzeugnisse sind dabei zurückgegangen. Xu Hongcai erklärte, die Verlangsamung der in- und ausländischen Nachfrage habe die Preise von industriellen Produkten eingedämmt.
„Die Hauptursachen sind der Deflationsdruck, Überproduktion und mangelnde globale Nachfrage. Dies zeigt, dass der Deflationsdruck unserer Industrieproduktion noch immer sehr groß ist."
Der Chefökonom der Bank of Communications, Lian Ping, prognostizierte einen BIP-Anstieg um etwa 6,7 Prozent in der zweiten Jahreshälfte. Es werde also keine harte Landung der Wirtschaft geben.