Das endgültige Resultat des von den Philippinen einseitig initiierten Schiedsverfahrens über die Kontroverse im Südchinesischen Meer wird am Dienstag veröffentlicht. Professor Zhu Feng von der Nanjing-Universität betonte jedoch, die Situation müsse nach dem Schiedsverfahren noch stärker beobachtet werden.
„Der Schiedsspruch ist nur ein Fetzen Papier. Die Entscheidung bedeutet nicht, dass diese politische Farce beendet ist. Tatsächlich werden die Machtkämpfe um die maritime Souveränität im Südchinesischen Meer erst nach dem Schiedsverfahren beginnen. Einerseits müssen wir unbeirrt Chinas Entschlossenheit zur Wahrung unserer Souveränität demonstrieren, andererseits müssen wir der Welt die chinesische Souveränität sowie die Rechte und Interessen im Südchinesischen Meer verdeutlichen. Nicht zuletzt sollte China so bald wie möglich einen bilateralen Dialog mit den Philippinen beginnen."
Zu den negativen Auswirkungen des Schiedsverfahrens erklärte Wu Shicun, Präsident der chinesischen Akademie des Südchinesischen Meeres, der Schiedsspruch werde die Unabsehbarkeit der Situation im Südchinesischen Meer verschärfen. Die Medien- und Außenpolitikgefechte sowie die maritimen Manöver zwischen China und den USA über eine Umsetzung der Entscheidung des Schiedsspruchs könnten sehr heftig sein.
„Wir sind auf maritime Manöver, wie die militärischen Manöver in der letzten Zeit, vollständig vorbereitet. Zudem ist unsere Küstenwache im Einsatz. Falls amerikanische Schiffe ins Zwölf-Seemeilen-Gewässer eindringen und provozieren, können wir entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen."
Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping sagte in einer Rede am 1. Juli, kein Land dürfe erwarten, dass China seine Kerninteressen opfere und die Verletzung seiner Souveränität, Sicherheit und Entwicklungsinteressen außer Acht lasse.
Wu Shicun sagte, selbst angesichts der aggressiven Propagandakampagnen und sogar der militärischen Bedrohung von Kräften außerhalb der Region halte China bezüglich des Disputs im Südchinesischen Meer nach wie vor an der strategischen Idee einer „Beilegung der Kontroverse und gemeinsamen Entwicklung" fest.