Vom 13. bis 14. Mai hat die Konferenz der Außenminister der NATO-Staaten in der südtürkischen Stadt Antalya stattgefunden. Dabei rief die Türkei die NATO auf, eine umfassende Strategie zur Bekämpfung der Extremistengruppen, darunter auch IS, ins Leben zu rufen. Allerdings wurde auf der Konferenz darüber keine Einigung erzielt.
In den letzten Jahren hat sich die türkische Grenze zu einer Passage für ausländischen Extremisten nach Syrien und dem Irak entwickelt. Aufgrund der Verbrechen der IS-Extremisten im Irak und in Syrien sind bisher bereits 1,7 Millionen syrische Flüchtlinge in die Türkei geflohen. Dies setzt die Türkei stark unter Druck.
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu rief auf der Konferenz alle NATO-Mitglieder dazu auf, eine umfassende strategische Kooperation aufzubauen, um die Wurzeln der Extremistengruppen auszurotten.
„Mit dem Erstarken von „Islamischer Staat" wird immer offensichtlicher, dass mehr und mehr gewaltsame Terrorangriffe bei uns geschehen. Die Türkei ist der einzige NATO-Mitgliedstaat, der an vom IS kontrollierte Gebiete grenzt. So bedrohen Terror-Organisationen bereits die Türkei. Zur Bekämpfung der Extremisten in Syrien und im Irak muss die internationale Gemeinschaft positiv kooperieren und mitwirken. Darüber hinaus müssen wir die Wurzeln der Extremistengruppen ausrotten, was eine umfassende Strategie benötigt, die militärische, politische, wirtschaftliche und humanitäre Maßnahmen beinhaltet".
Im September 2014 hatten die Alliierten mit den USA an der Spitze begonnen, Luftangriffe auf IS-Rebellen in Syrien durchzuführen. Daran sind mehrere NATO-Staaten wie Großbritannien, Frankreich, Deutschland und die Niederlande beteiligt. Der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg betonte auf der Konferenz, verschiedene NATO-Staaten sollten sich mit koordinierten Aktionen an ähnlichen Militäreinsätzen zur Bekämpfung der Extremisten beteiligen.
„Im Mittelpunkt der Konferenz steht eine effektivere Beteiligung der NATO an der Bekämpfung der Terror-Organisationen und des IS. Es ist allgemein bekannt, dass alle NATO-Alliierten am Kampf gegen den IS teilgenommen haben. Meiner Meinung nach ist es wichtig zu sehen, dass die NATO bei den effektiven Einsätzen in den letzten Jahren bereits erstarkt ist. Sie hat die Fähigkeit zur gemeinsamen Bekämpfung von Extremisten."
Stoltenberg fügte hinzu, mittlerweile werde die südliche Front der NATO-Truppen von Gewaltattacken und Extremistengruppen bedroht. Unter den neuen Sicherheitsumständen müsse die Alarmbereitschaft für die Alliierten vor jedweder Bedrohung verstärkt werden.