Das Gesamtvolumen der chinesischen Im- und Exporte ist im November um 0,3 Prozent auf 2,27 Billionen Yuan RMB gesunken. Den jüngsten Zahlen der chinesischen Zollverwaltung zufolge lag das Außenhandelswachstum in den ersten elf Monaten des Jahres damit bei 2,2 Prozent. Experten sehen das ursprüngliche Wachstumsziel von 7,5 Prozent deutlich gefährdet, da auch für den Monat Dezember mit vergleichsweise geringen Zahlen zu rechnen sei.
Wang Jun vom chinesischen Zentrum für internationalen wirtschaftlichen Austausch verweist auf die im November gesunkenen importe. Dadurch habe der Handelsüberschuss kontinuierlich zugenommen, zugleich zeige dies eine schwache inländische Nachfrage und einen größeren wirtschaftlichen Rezessionsdruck:
„Es gibt hauptsächlich zwei Faktoren. Der erste ist die schwache inländische Nachfrage, die einen großen Druck der ökonomischen Rezession zeigt. Zweitens ist dies verbunden mit der Tendenz des RMB-Wechselkurses im November. Es gab starke Fluktuationen der Großwarenpreise, und die Rohölpreise sind drastisch zurückgegangen. All dies hat eine Senkung der Preise ausgelöst. Durch diese Preissenkung hat der Wert der chinesischen importe abgenommen."
Finanzkommentator Sun Zhe sagte in einem Interview mit Radio China International, der Rückgang des Gesamtwertes der Im- und Exporte um 0,3 Prozent im November zeige auch, dass die Inlandsnachfrage weiterhin schwach sei. Auch die Auslandsnachfrage sei niedriger als erwartet.
Dabei war die Außenhandelssituation auch schon in den ersten 11 Monaten des Jahres nicht zufrieden stellend. Das Gesamtvolumen aller chinesischen Im- und –Exporte wuchs um nur 2,2 Prozent auf 23,95 Billionen Yuan. Dabei stieg der Export um 4,4 Prozent, der import ging um 0,4 Prozent zurück. Anfang dieses Jahres war im Rechenschaftsbericht der chinesischen Regierung darauf orientiert worden, dass im Gesamtjahr das Export- und importvolumen um zirka 7,5 Prozent wachsen sollte. Damit zeigen die aktuellen Zahlen Sun Zhe zufolge, dass das Außenhandelswachstum insgesamt niedriger sein werde als erwartet.
Aufgrund verschiedener Faktoren, darunter die inländische Rezession und die schwache Wiederbelebung der ausländischen Wirtschaft wäre für Wang Jun vom chinesischen Zentrum für internationalen wirtschaftlichen Austausch schon ein Außenhandelswachstum von 6 Prozent für das ganze Jahr bereits eine ideale Zahl. Im nächsten Jahr könnte das Im- und Export-Wachstum kontinuierlich herabgestuft werden.