„Selbstverständlich“, antworteten sie alle, „und herzlichgern sogar.“
„Dann vielen Dank! Ich spreche jetzt mit den Jüngeren und werde ihnen sagen, daß ihr mein Vertrauen habt und meine Erlaubnis, energisch aufzutreten.“
„Hab ich’s nicht gesagt?“ rief Bobby. „Langweilig wird dieser Job bestimmt nicht.“Aus der Vierten war etwa die Hälfte der Mädchen ausgewählt worden. Ausgerechnet Petra, die Klassenbeste,gehörte nicht dazu.
„Du bist mir viel wichtiger als Hilfe bei Doris, Elli und den anderen ‚Schwachmatikern’“, hatte Fräulein Jenks gemeint.
„Das habe ich auch der Direktorin gesagt. Du ersetzt genauso gut eine Lehrkraft wie die anderen.“Petra war recht froh darüber. Sie war nicht nur die Beste in der Klasse – sie war auch die Kleinste. Und bei ein paar frechen Gören unter den Erstkläßlern hätte sie gewiß Schwierigkeiten gehabt, sich durchzusetzen.
Marianne und ihre Freundin Carla, zwei tüchtige Sportlerinnen,ebenso Carlotta als energisches ehemaliges Zirkuskind
und großartige Turnerin, sollten öfter im Freien Aufsicht führen.Fräulein Theobald hatte einen richtigen Plan entworfen.
Der hing unten in der großen Halle und war mit seinen bunten Farben nicht zu übersehen.
„Auf in den Kampf!“ rief Nanni, als die Zwillinge zum erstenmal den Arbeitsraum der ersten Klasse betraten. Ein paar von den Kleinen kicherten.
„Das wird eine schöne Geschichte“, meinte Fritzi Hagen grinsend. „Da weiß ich gar nicht, welche ich gefragt habe –
bei der Ähnlichkeit.“
„… und wenn eine uns etwas falsch erklärt, können wir nicht sagen: Hanni war’s, weil es doch Nanni war“, rief Monika Jensen dazwischen.
„Keine Sorge“, erklärten die Zwillinge ungerührt. „Wir lassen uns nicht gegenseitig hängen.“
„Außerdem haben wir gar nicht die Absicht, euch etwas falsch zu erklären, Fräulein Naseweis“, sagte Nanni noch.
„Und jetzt empfehle ich euch zu arbeiten, sonst sitzt ihr bis zum Abend hier drin.“
„Ihr aber auch“, krähte Susi Heinrich, und noch einmal kicherte die ganze Bande.
Doch allmählich wurden sie stiller. Sie mußten lernen, und daß sie sich bei den Lehrerinnen nicht hinausreden konnten, die Zwillinge hätten sie nicht arbeiten lassen, das war ihnen klar.
„Na, wie war es?“ erkundigte sich Hilda, die tags zuvor mit Bobby zusammen das erstemal bei den Kleinen gewesen
war. Sie berichteten, und Hilda lachte. „Übermäßig zahm waren sie bei uns auch nicht. Aber ihr kennt ja Bobby:
sie ist ein paarmal sehr energisch geworden, und dann klappte es.“
Am ärgerlichsten war, daß sie noch nicht alle von den Erstkläßlern kannten. Die waren ja erst nach den Herbstferien ins Internat gekommen.
Sie erwähnten das einmal Fräulein Theobald gegenüber.
„Das läßt sich gewiß ändern“, sagte die Direktorin. „Ihr solltet einmal einen Spielnachmittag machen, beide Klassen zusammen.“ Sie besprachen sich mit den Mitschülerinnen und überlegten sich eine Reihe von Spielen. Am schönsten wäre es draußen im Freien, fanden alle. Aber ob das Wetter so gut blieb wie in den letzten Tagen?