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Ludwig Tieck德语故事:Dritte Abtheilung.-4

时间:2024-02-04来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Ludwig Tieck德语故事 Dritte Abtheilung

So vernünftig und schön Melusina sprach, so schaute sie Reymund doch mit boshaften Augen an, war seiner selbst im Zorn nicht mächtig und sagte laut und vor allen Gegenwärtigen: O Du Schlange und giftiger Wurm, kömmst Du hieher, mir eine solche Rede zu halten und bist nur ein liederlicher Fisch? Ja, ich habe gesehn, daß Du ein Meerwunder bist und kein menschliches Geschöpf, darum müssen die Kinder von Dir Bösewichter werden, es ist Deine Schlangenart, die in ihnen zum Vorschein kommt, sieh nur, welchen schönen Anfang der Geoffroy mit dem Zahne gemacht hat! hat er nicht meinen liebsten Sohn, und den Abt, und dazu alle Mönche verbrannt?

 

Während dieser Worte verwandelte Melusina ihre schöne Farbe und wurde ganz todtenblaß; mit einer Stimme, die allen durch das Herz drang, sprach sie hierauf: Ach Reymund! wie lässest Du Dich so sehr von der Unvernunft dahinreißen! welche Worte hast Du gesprochen? Ist mein Schmerz nicht so groß, wie der Deinige? Mein Leiden nicht dem Deinigen gleich? O wie hielt ich Dich lieb und werth! wie vertraute ich Dir mein Heil und meine Wohlfarth! aber Du hast Dein Gelübde gebrochen und so muß nun auch eintreffen, was ich Dir dazumal vorhergesagt, daß Du mich verlieren würdest. O Reymund, Deine Wohlfarth, Dein Glück, alle Deine Freude und Ehre muß leider nun ein Ende nehmen.

 

Mehr konnte sie nicht sprechen, sondern sie fiel nach diesen Worten ohnmächtig zur Erde nieder. Die Herren und Diener erschraken sehr und liefen eilig hinzu, ihr beizustehn, worauf sie auch wieder zu sich kam und mit höchstkläglicher Stimme sagte:

 

Ach Gott! ach! Herr! o Reymund! wehe mir!

 

Die Zeit ist da, ich scheide nun von Dir,

 

Wie mußt’ ich doch von Deinem Werth, Geberden

 

Also im Herzen mein bezaubert werden?

 

O weh! mein Leiden sei Gott angesagt!

 

O weh! es sei dem höchsten Herrn geklagt!

 

O wehe mir, daß ich beim Bronnen rein und kalt,

 

Dich fand, mein Reymund dort im grünen Wald!

 

O weh, daß ich gefühlt nach Dir Verlangen,

 

Weh mir, daß ich den schönen Leib umfangen!

 

Der Stunde weh, da ich mein Leib und Leben

 

In Deine Macht Dir gänzlich übergeben! 
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