Und schläft dann sänftlich wieder ein.
Doch die Frau Sonne, die ist wach
Und luget durch das Blätterdach.
Es tanzt auf ihrem Flimmerstrahl
Der blanken Sonnengeister Zahl.
Im hohen Grase zirpt die Grille –
Nun zirpt es Antwort – dann wird's stille.
Der Falter taumelt über Blüten,
Das sind die Schäflein, die muß er hüten;
Doch in dem heißen Sonnenschein
Da schläfert's ihn mitunter ein;
Und ist er wieder aufgewacht,
Dann hat sie sich davon gemacht,
Die Blüten-Herde, und fliegt wie er,
Im hellen Sonnenglanz umher.
Dann hebet an ein Singen, Klingen,
Von Märchen, wunderlichen Dingen;
Das Bächlein gluckst sein schelmisch Lied,
Und Moos und Steinchen singen mit.
Vergißmeinnicht am Rande träumt:
»Hat's Wiederkommen er versäumt?
Ich rief so oft: Vergißmeinnicht!
In weiter Ferne – hört er's nicht?«
Der Ginster winket zu ihr her:
»Klein Blümchen, was verlangst Du mehr?
Kannst, kleine Blaue, Du's verstehn?
Die Lieb' soll nie von Liebe gehn –
Sonst geht die Treue hinterdrein.
Ich sing' ein Lied Dir – lausche fein:
Ueber die Heide weht der Wind,
Da sitzt das blasse Königskind,
Singt: Leide, leide, leide –
Bei Sonnenlicht und Sternenschein
Da suche ich den Buhlen mein –
Wo weilt er auch am Wege?
Ach, wollt', er wäre noch bei mir,
Ich wollt' ihn küssen und herzen schier
Auf stiller, stiller Heide.
Ach, wollt', ich läg' in seinem Arm,
Ich wollt' vergessen allen Harm,