So bleibst an meinem Stengel fein
Unwiderstehlich daran hangen
Mit Deinen Kinderhändchen rein;
Wer mich nur einmal hat berührt,
Stets neue Lust nach mir verspürt.«
Doch – »Bim – bam!« klingelt da die Blaue,
Die Glockenblum', »Nur der nicht traue!
Denn Lüg' ist Alles, was sie spricht –
Kennst Du das alte Sprüchwort nicht?
Wer Pech anfaßt, besudelt sich!
Und das ist richtig, sicherlich!
Hör', rote Nelke, das ist schlimm!
Das Glöcklein läutet stets: Bim – bim!
Und öffnest Du den Lügenmund,
So klingelt es ganz kunterbunt:
»Bimbam, bimbam, bimbam, bimbum!
Du Federnelke, bist Du dumm!«
Und lachend steht Klein Hildegard
Und droht dem blauen Glöcklein: »Wart',
Du lieber Schelm, jetzt pflück' ich Dich,
Dann läutest Du »Bimbim!« für mich,
Und läutest artig mich nach Haus;
Doch jetzt ruh' ich mich erst 'mal aus.«
Es winkt der gelbe Ginsterbusch,
Und wie das graue Häslein – husch! –
Schlüpft unser Kind geschwind hinein
Ins goldne Blütenbettelein,
Und dehnet wohlig sich zur Ruh',
Und schließt die müden Aeuglein zu.
Die Blumen hält im Arm sie fest,
Denn wenn man die gewähren läßt,
So fangen sie zu leben an
Und wandern fort durch Wald und Tann.
Es ist just um die Mittagsstunde.
Wo Waldesgeister ziehn die Runde.
Kennst nicht das Waldesweben Du?
Wenn rings im Wald ist tiefe Ruh',
Und doch ein seltsamliches Weben
Ein raunend, flüsternd Zauberleben?
Die Bäume stehen still und stumm,
Kein Blättlein reget sich ringsum.
Im Schatten schläft das Vöglein lieb,
Reckt sich einmal, sagt leise: »Piep!«
Und plustert seine Federlein
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