Wie an jedem Wochenende, saß Karl der Käfer auch an diesem Samstag auf der Außenseite eines Wohnzimmerfensters und starrte mit großen Augen auf den riesigen Fernseher, den die Menschen im Inneren des Haus aufgestellt hatten.
»Ist es schon wieder so weit?«, fragten die anderen Käfer und kicherten.
Karl nickte, ließ seinen Blick aber nicht vom Fernseher weichen.
»Darauf habe ich die ganze Woche gewartet.«, erklärte er. »Heute ist in der Bundesliga Revierderby zwischen Dortmund und Schalke. Das darf ich auf keinen Fall verpassen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie gern ich mal ins Stadion fliegen würde, um live dabei zu sein.«
Seine Freunde schüttelten den Kopf und lachten.
»Wenn du Fußball so toll findest, warum spielst du dann nicht selbst? Es ist heute tolles Wetter, die Sonne scheint. Wir brauchen nur einen Platz, auf dem wir pöhlen können.«
Karl wandte nun doch seinen Blick vom Fernseher ab und dachte einen Moment darüber nach.
»Die Idee ist ja genial. Sobald das Spiel abgepfiffen wird, können wir loslegen.«
Der Ball flog hin und her, mal wurden auf der einen, mal auf der anderen Seite Tore geschossen. Karl fieberte mit, gröhlte laut bei den Fangesängen mit, bis das Endergebnis fest stand. Borussia Dortmund hatte die Partie gewonnen.
»In Ordnung, Jungs. Wir können unser eigenes Spiel beginnen.«
Die drei Käfer flogen auf eine nahe Wiese, suchten sich einen Fleck, auf dem kein Grad wuchs und nahmen Aufstellung. Ein Käfer stand links, einer rechts. Karl war zwischen ihnen gelandet.
»Den Platz hätten wir gefunden. Aber was benutzen wir als Ball?«
Karls Freunde grinsten breit.
»Du bist der Ball.«
Sie rollten Karl ein und kickten ihn über den staubigen Platz.