Mama und Lena standen mit vielen anderen Leuten an der Straße und sahen bei einem großen Volkslauf zu. 21 Kilometer sollten trotz der Sommerhitze geschafft werden. Ein halber Marathon. Einer der Teilnehmer war Papa, auf den sie schon ungeduldig warteten.
Zuerst kamen die ganz schnellen Läufer, die in einem fast unglaublichen Tempo die Strecke entlang kamen und nur Sekunden später um die nächste Kreuzung bogen. Die nächsten Sportler waren dann schon etwas langsamer.
»Hoffentlich trinkt Papa auch genug.«, machte sich Lena sorgen. »Bei dem Wetter muss man ganz viel trinken, damit man nicht umfällt.«
Irgendwann kam dann der lang erwartete Augenblick. Papa kam die Straße entlang. Er sah ziemlich gut und fit aus, auch wenn er sehr viel schwitzte.
»Trinkst du unterwegs auch genug?«, rief ihm Lena entgegen.
Papa nickte nur und zeigte mit der Hand auf den Trinkrucksack, der er bei sich hatte.
Mama und Lena waren damit zufrieden, feuerten Papa an und sahen ihm zu, wie auch er an der Kreuzung abbog und damit dem Ziel immer näher kam.
Etwas später kamen dann die Läufer, die nicht mehr so schnell unterwegs waren und teilweise nur noch langsam gehen konnten.
»Schau mal, Mama. Die Frau da vorne hat ein knallrotes Gesicht. Die sieht nicht gut aus. Die hat bestimmt viel zu wenig getrunken.«
Ohne weiter darüber nachzudenken, lief Lena auf die Straße, ging der Läuferin entgegen und gab ihr ihre Trinkflasche.
»Trink was von meinem Wasser. Das wird dir gut tun.«, sagte Lena.
Die Frau bedankte sich und trank die Flasche in einem kräftigen Zug aus.
»Du bist ein ganz wunderbarer Mensch. Ohne dich würde ich das heute nicht mehr schaffen.«, lobte die Frau, schüttelte Lena die Hand und setzte ihren langen Weg zum Ziel fort.
»Und trink unterwegs noch was, wenn du an einem Getränkestand vorbei kommst. Das ist super wichtig heute.«, rief ihr Lena hinterher, bevor sie zurück zu Mama ging, die schon ein neues Getränk für ihre Tochter besorgt hatte.