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Die Tochter der Piratenbräute:Kapitel 3 Eine Piratin muss tun, was eine Piratin tun muss

时间:2023-03-17来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Die Tochter der Piratenbräute
Die Piratenseele war vor einer kleinen Vulkaninsel vor Anker gegangen. In Lauerstellung wartete die Besatzung auf ein Signal einer Matrosin, die auf Kraterrand des Berges saß und Ausschau hielt. Hier, so wussten die Piraten genau, ging eine belebte Route für Handelsschiffe vorbei. Sie mussten nur den richtigen Zeitpunkt abwarten, um einen Überfall zu starten. Aus ihrem Versteck sollte dann die Piratenseele Segel setzen, Fahrt aufnehmen und innerhalb weniger Minuten ein fremdes Schiff entern können.
Die gesamte Besatzung war angespannt. Jeder war auf dem Posten. Die Kapitäninnen standen gemeinsam auf der Brücken und stritten über die richtige Taktik. Enterhäkchen saß nur wenige Meter daneben auf einer alten Holzkiste und kritzelte verwirrende Zahlen und Zeichnungen auf einen eingerissenen Zettel.
Irgendwann einigten sich die beiden Frauen darauf, über die Ostseite der Insel anzugreifen. Der Wind stand günstig und würde sie innerhalb kürzester Zeit in eine gute Position bringen.
»Meint ihr nicht, dass das der falsche Weg ist?«
Deborah und Morgana unterbrachen ihre Diskussion und sahen zu ihrer Tochter hinüber. »Was?«
»Ich habe mir die Seekarte angeschaut, den Wind mit einbezogen und auch die Strömungsverhältnisse beachtet. Ich bin mir sicher, dass wir über die Westflanke schneller sein werden.«
Morgana verdrehte die Augen. »Du jetzt nicht auch noch. Es reicht mir schon, dass deine Mutter mir ständig Contra gibt. Wenn du auch noch damit anfängst, können wir die Sache gleich bleiben lassen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass du überhaupt Ahnung vom Piratengeschäft hast. Du warst noch nie bei einem Überfall dabei.«
Enterhäkchen stand von ihrer Kiste auf und legte ihren Zettel neben die alte, vergilbte Seekarte.
»Schau doch mal her, Mama. Ich erkläre dir, was ich mir dabei gedacht habe. Ich bin mir sicher, dass du einen Fehler machst.« Sie fuhr mit dem Zeigefinger auf der Karte hin und her. »Der Wind steht perfekt, das kann ich nicht bestreiten. Er würde uns ganz sicher schnell um die Insel bringen. Aber sobald wir auf der anderen Seite angekommen sind, haben wir ihn gegen uns, was das Schiff langsamer macht. Dazu kommt, dass wir an einem Riff vorbei müssen. Der Umweg kostet Zeit, die wir nicht haben. Und dann ist an dieser Stelle noch eine Untiefe, die wir nicht überqueren können. Die Westseite wird uns schneller ans Ziel bringen. Habe ich alles in der Schule gelernt.«
»Das ist meine Tochter.«, sagte Deborah stolz. »Der Aufenthalt an Land hatte doch sein Gutes.«
Morgana war hin und her gerissen. Die Einwände ihrer Tochter klangen logisch, das stand außer Frage. Auf der anderen Seite wollte sie aber keine Blöße zeigen, indem sie sich von einem Kind verbessern ließ. »Wir nehmen die Ostflanke. Der Wind steht einfach zu günstig.«
In diesem Augenblick blitzte es auf dem Vulkan. Ein kleiner Spiegel reflektierte das Licht der Sonne und stach die Matrosin auf dem Ausguck ins Auge.
»Es geht los!«
»Anker lichten! Wir greifen an.«
Pat trat an das Steuerrad. »Welchen Kurs nehmen wir jetzt?«
Morgana verdrehte sie Augen und stöhnte genervt. Sie ließ ihren Blick zwischen ihrer Karte un dem Zettel ihrer Tochter hin und her wandern.
»Verdammt nochmal! Wir nehmen den Weg über die Westflanke.«
Die Segel wurden gehisst. Das Schiff setzte sich in Bewegung und kreuzte gegen den Wind.
»Ich sage dir jetzt was, junge Dame.«
»Mama, du sollst mich so nicht nennen. Du weißt, dass ich das nicht mag.«
»Ich sage es dir nur einmal, junge Dame.« Morganas Tonfall wurde schärfer. »Ich habe deinen Vorschlag angenommen, weil du meine Tochter bist und weil ich dir vertraue. Geht das aber schief und das Handelsschiff entkommt uns, weil wir zu langsam sind, dann lese ich dir heute Abend im Bett keine Geschichte vor.« Sie begann zu grinsen und zwinkerte Enterhäkchen zu.
 
Die Fahrt zur Westflanke zog sich hin. Der Wind blies stärker als erhofft. Dieses Problem musste aber auch das Handelsschiff überwinden, das von dem Überfall noch nichts ahnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit waren sie an der Insel vor und konnten sie umrunden. Nun ging es ein ganzes Stück schneller vorwärts. Beide Schiffe fuhren nun aufeinander zu. Jetzt ging es darum, wer sich schneller auf die Situation vorbereiten konnte. An einem lebensgefährlichen Gefecht führte nun nichts mehr vorbei.
»Sind die Kanonen vorbereitet? Liegen die Enterhaken bereit?«
Alles ging jetzt sehr schnell. Die Mannschaft der Piratenseele war ein eingespieltes Team. Jeder wusste, wo sein Platz war. Jeder hatte eine bestimmte Aufgabe, die er immer und immer wieder ein- und bei Überfällen ausgeübt hatte. Nichts wurde dem Zufall überlassen.
Erste Kanonenkugeln wurden vom Handelsschiff herüber geschossen, kamen aber nicht weit genug. Sie stürzten in weitem Abstand ins Wasser und verschwanden für immer auf dem Meeresgrund.
»Dilettanten.« Deborah stützte sich auf der Reling ab und lachte laut. »Die nehmen wir problemlos auseinander. Wenn sie keine Fehler machen, wird es nicht einmal Verletzte geben. Das wird so einfach, dass es fast schon langweilig ist.«
Die Schiffe kamen sich näher. Die Händler schlugen einen Ausweichkurs ein, schienen aber schon zu ahnen, dass ihnen eine Flucht nicht gelingen würde. Erneut schossen sie mit den Kanonen, konnten aber wieder keinen Schaden anrichten.
»Noch ein wenig näher.«, murmelte Morgana. »Nur noch ein kleines Stückchen. Dann geht es los.«
Die Mannschaft wartete gespannt auf das erste Kommando. Gebraucht wurde es nicht, so eingespielt war sie. Trotzdem war es das Privileg der Kapitäninnen, die endgültige Entscheidung zu fällen.
»Zu den Waffen. Es geht los!« Morgana hatte ihren Säbel gezückt und in die Luft gestreckt. Die Piraten schrien, sie brüllten. Nun waren sie nicht mehr zu stoppen. Die Lunten der Kanonen wurden gezündet, Sekunden später flogen ihre Kugeln durch die Luft. Statt die Schiffswände zu durchschlagen, zerfetzten sie ein ganzes Stück höher die Segel. Sie beraubten die Händler ihres Antriebs. Ein Versenken kam nicht in Frage. Die Piratinnen machten Überfälle und bestahlen andere, hatten aber etwas dagegen andere zu verletzen oder gar zu töten. Das war auch einer der Gründe, warum sie Schiffen in der Nähe von Inseln auflauerten. Dort konnten sich ihre Opfer, wenn alles vorbei war, in Sicherheit bringen.
Die Piratenseele kam dem Schiff noch näher. Man konnte mittlerweile die zitternden Matrosen erkennen, die bereits jede Gegenwehr eingestellt hatten.
»Enterhaken werfen!«
Die an Seilen hängenden Haken wurden geworfen und blieben am Deck des Händlerschiffs hängen. In wenigen Augenblicken konnten die ersten Piraten überwechseln und die gegnerische Mannschaft festsetzen. Es war ein einziges Kinderspiel.
Enterhäkchen saß die ganze Zeit auf der Brücke und sah dem Treiben fasziniert zu. Sie hatte sich schon so lange darauf gefreut. Sie war ein Teil der Mannschaft und wollte nichts mehr verpassen. Insgeheim hoffte sie, schon bald selbst an Bord eines Händlerschiffs gehen zu können, um wertvolle Fracht zu stehlen.
Plötzlich war da was. In ihren Augenwinkeln tauchten dunkle Etwasse auf. Sie wandte ihre Blicke von den Piraten ab, drehte den Kopf und entdeckte dunkle Schatten am Himmel, die sich rasch näherten.
»Was ist denn das? Sie kommen auf uns zu.«
Deborah sah ebenfalls auf. »Oh, oh. Das sieht gar nicht gut aus. Ich weiß nicht, was da gerade passiert, aber irgendwie gefällt mir das ganz und gar nicht. Ich befürchte, dass wir die Kontrolle über die Situation verlieren.«
Sie sprang die Treppe der Brücke hinab und lief zur Reling. »Abbrechen! Hör ihr? Wir brechen ab. Zieht euch zurück.«
Die Piraten, Männer wie Frauen waren verwirrt. Noch nie hatten sie einen Überfall nicht zu Ende gebracht. Warum sollten sie gerade jetzt damit aufhören.
»Bist du verrückt geworden?« Morgana herrschte ihre Frau an. Ihr Kopf war knallrot verfärbt.
»Morgan! Kommt zurück auf die Piratenseele. Hier läuft etwas ab, das wir nicht einschätzen können.« Deborah zeigte zum Himmel. Aus den dunklen Schatten waren drei Flugschiffe geworden, die an unförmigen, mit Gas gefüllten Ballons hingen. Noch immer steuerten sie auf die Schiffe auf dem Meer zu.
»Was wollen die von uns?« Morgana wurde unsicher. Sie hatte schon oft von diesen Fluggeräten gehört, sie aber noch nie mit eigenen Augen gesehen. »Wir ziehen uns zurück.«
Die Piraten wechselten zurück. Die Piratenseele ließ die Händler ziehen, während die Luftschiffe untätig über sie hinweg flogen und dem Horizont entgegen flogen.
»Wie? Was? Soll das alles gewesen sein? Herkommen, zuschauen und dann abhauen?«
Morgana flippte aus, schnappte sich einen der Enterhaken und warf ihn den Flugschiffen hinterher. Statt einen der Ballons zu treffen, versank er im Meer.
»Dafür haben wir auf unsere Beute verzichtet? Kommt gefälligst zurück und stellt euch uns.«
Plötzlich begann das Meer um sie herum zu blubbern. Die Oberfläche kräuselte sich und kam in Bewegung. Ein riesiger, dunkler Schatten tauchte unter dem Piratenschiff hindurch und näherte sich schnell den Händlern.
Die Piraten beugten sich über die Reling, versuchten, auf das Ding einen Blick zu werfen.
»Was, bei den gekreuzten Gebeinen ist das? Seit wann gibt es so riesige Irgendwasse im Meer?«
 
Es näherte sich der Oberfläche, durchbrach sie und tauchte auf. Ein riesiger Fisch, der länger und größer war als beide Schiffe zusammen, kam zum Vorschein. Er öffnete sein gewaltiges Maul und verschlang das Händlerschiff in einem Stück. Mit seiner üppigen Beute versank er wieder unter Wasser und ließ sich nicht wieder blicken.«
»Beim Neptun.« Mehr brachte Morgana nicht über die Lippen.
»Das verändert eindeutig alles.«, pflichtete ihr Deborah bei. »Unser Geschäft ist gefährlicher geworden. Wir können von Glück sagen, dass es nicht uns getroffen hat. Wir sind noch einmal mit dem Leben davon gekommen.«
Sie sahen beide hinauf zur Brücke. Dort saß die gemeinsame Tochter auf der Holzkiste und blickte zitternd über die Reling. Enterhäkchen war schockiert. So ein Untier hatte sie noch nie zuvor gesehen. Das Meer war für sie von einem Augenblick zum anderen von einem Paradies zur Hölle geworden.
»Wir müssen mit ihr reden. Das wird sie nicht allein verarbeiten können. Das können wir alle nicht. Wir brauchen uns jetzt.«
Morgana dachte nicht lange nach und nickte zustimmend. »Wir setzen Kurs und ziehen uns wieder auf die andere Inselseite zurück. Wir suchen uns eine sichere Bucht und werden uns mit der gesamten Mannschaft darüber unterhalten, was da gerade geschehen ist und wie es nun weiter gehen soll.« 
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