Der Soldat erschien und betrat ängstlich den Thronsaal. Als Oz noch regierte, hatte er den Thronsaal nie betreten dürfen. „Dieses kleine Mädchen möchte die Wüste überqueren. Was muss sie tun?“ fragte der Scheuch den Soldaten. Der zuckte mit den Schultern. „Ich kann es dir nicht sagen. Außer Oz hat bisher niemand die Wüste durchquert.“ „Gibt es denn niemanden, der mir helfen kann?“ fragte Dorothy niedergeschlagen.
„Mmmh, vielleicht Glinda“, sagte der Soldat. „Wer ist Glinda?“ erkundigte sich der Scheuch. „Glinda ist die Hexe des Südens. Sie ist die mächtigste von allen Hexen. Sie regiert über die Pummel. Wisst ihr, ihr Schloss steht am Rande der Wüste. Vielleicht hat sie eine Idee, wie man die Wüste durchqueren kann.“ „Ist Glinda denn eine gute Hexe?“ fragte Dorothy vorsichtig. „Die Pummel halten sie für eine gute Hexe und sie ist freundlich zu jedermann. Ich habe gehört, dass Glinda eine wunderschöne Frau sein soll, die das Geheimnis der ewigen Jugend kennt.“ „Wie komme ich zu ihrem Schloss?“ wollte Dorothy wissen. „Nun, man nimmt die Straße, die genau nach Süden führt. Aber dieser Weg ist voller Gefahren für Reisende. In den Wäldern gibt es wilde Tiere, und einen Stamm von seltsamen Eingeborenen gibt es auch. Sie mögen es nicht, wenn man durch ihr Land reist. Aus diesem Grund kommen die Pummel nie in die Smaragdstadt.“ Der Soldat verbeugte sich und ging.
„Ich denke, Dorothy muss die Straße nach Süden gehen“, sagte der Scheuch bedächtig. „Auch wenn der Weg voller Gefahren ist. Sie muss Glinda um Hilfe bitten, sonst kommt sie nie wieder nach Kansas zurück.“ „Du hast schon wieder nachgedacht“, bewunderte der Holzfäller den Scheuch. Der nickte. „Ja, das habe ich.“ „Ich werde Dorothy begleiten“, erklärte der Löwe. „Ich langweile mich hier in der Smaragdstadt und sehne mich nach Wäldern und offenem Land. Ich bin eben ein Löwe, wisst ihr. Außerdem braucht Dorothy jemanden, der sie beschützt.“ „Das ist wahr“, sagte der Holzfäller. „Meine Axt kann ihr sicher gute Dienste leisten. Ich gehe auch mit nach Süden.“
„Wann sollen wir aufbrechen?“ erkundigte sich der Scheuch. „Kommst du etwa auch mit?“ fragten die anderen überrascht. „Aber natürlich“, lächelte der Scheuch. Ohne Dorothy hätte ich noch immer keinen Verstand. Sie hat mich von der Stange im Feld genommen und mich in die Smaragdstadt gebracht. Ich verdanke ihr mein ganzes Glück, und ich werde sie nicht verlassen, bis sie sicher den Heimweg nach Kansas angetreten hat.“ „Danke“, sagte Dorothy gerührt. „Ihr seid alle so lieb zu mir. Wenn ihr nichts dagegen habt, möchte ich so schnell wie möglich aufbrechen.“ „Dann gehen wir morgen früh los“, entschied der Scheuch. „Und bereitet euch gut vor. Es wird eine lange Reise werden.“