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德语播客:Typisch Helene 36: Kaffeekochen im Tessin, Bier macht nicht dick

时间:2013-03-29来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Kaffeekochen
Hallo und guten Tag, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, herzlich willkommen zur Sendung "Typisch Helene". Heute ist der 16. September, ich freue mich sehr, sind Sie heute wieder mit dabei. Ganz besonders freue ich mich auch über die Zuhörerinnen und Zuhörer aus den USA, aus Holland, Schweden und Ägypten, die immer wieder mal in diese Sendung reinhören und mir ihr Feedback geben. Das finde ich grossartig, sind wir so weit voneinander entfernt und doch so nah - man kann da nur sagen: Internet sei Dank! Was haben wir eigentlich früher gemacht, damals, als es das Internet noch nicht gab? Wie haben wir uns noch vor etwa 15 Jahren mitgeteilt? Ich weiss noch, wie ich jeweils ungeduldig wartete, bis meine Briefe bei ihren Empfängern angekommen waren und noch ungeduldiger, bis ich eine Antwort von ihnen bekommen hatte. Und ich weiss noch, wie das Telefonieren manchmal ein Abenteuer war, und wie ich oft stundenlang in Büchern suchen musste, bis ich die Erklärung gefunden hatte, die ich suchte. Ach, darüber könnte ich jetzt stundenlang reden, aber das tun wir ein anderes Mal. Heute sind wir ganz im Hier und Jetzt, und ich erzähle Ihnen vom Kaffee-Abenteuer im Tessin, und davon, dass Bier gar nicht so dick macht, wie man denkt.
 
Ja, letztes Wochenende, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, da war ich also im Tessin, in Lugano, um genau zu sein. Meine ganze Schweizerische Verwandtschaft versammelte sich dort zu einem Treffen, und dieses Jahr kamen fast alle, sogar jene Tanten und Onkel, die sich sonst am liebsten tot stellen. Das hatte natürlich einen Grund: Mein jüngster Cousin ist frisch getrennt und präsentierte an diesem Familientreff seine neue Freundin, ebenso wurde meine Nichte Mia-Sophia vorgestellt, die ja auch ziemlich neu ist, und klar, auf diese beiden war man doch sehr neugierig. "Wir lernen jetzt also gleich zwei neuen Frauen kennen", sagte eine der Tanten, eine Bemerkung, die meiner Mutter schrecklich peinlich war, und die die restlichen Tanten aufgeregt kichern liess. Ehrlich gesagt, früher hatte ich diese Familientreffen gehasst, ich habe sie total verabscheut. Und wissen Sie, warum? Jetzt lachen Sie nicht: Ich habe sie gehasst, weil es die Tanten nicht lassen konnten, uns Kinder zu umarmen und uns dicke, nasse Küsse auf die Wangen zu drücken. Ich erinnere mich jetzt noch daran, wie die Kleider der Tanten nach muffigem [1] Schrank rochen und wie die spitzen Haare über ihren Lippen an meinen Wangen pieksten [2]. Wenn ich an diese muffigen Pieks-Küsse denke, schaudere [3] ich immer noch. Gleichzeitig weiss ich genau, dass ich einmal fürchterlich beleidigt sein werde, wenn mir meine Nichte eines Tages sagt: "Aua! Tante! Deine Küsse stechen ja!" Na ja, aber das war eigentlich nicht das, was ich Ihnen erzählen wollte. Denn ja, die Tanten riechen immer noch schlecht, und ja, ihre Küsse sind noch immer nass und pieksend - aber mittlerweile finde ich diese Treffen ganz lustig, und manchmal haben wir sogar Erlebnisse, an denen die ganze Gruppe Spass hat. Experten nennen diese Erlebnisse "Team-Building", und Firmen müssen viel Geld dafür bezahlen. Wir hingegen bekamen es fast gratis. 
Und das ging so: Am Samstag nach dem Frühstück machten wir eine Rundfahrt auf dem Luganer-See. Wir hatten dafür extra ein Boot mit Kapitän gemietet, so eine Art Partyboot mit Getränken, Pommes Chips und Salzstängeln an Bord. Die Fahrt begann gemütlich, alle waren bester Stimmung, wir fuhren am Dörfchen Gandria vorbei, assen am Mittag Risotto im Grotto dei Pescatori und tuckerten [4] dann den See hinunter in Richtung Melide. Und wie das jeweils so ist, schliefen nach dem Mittagessen fast alle ein und schnarchten [5] laut. Auch das wäre eine Geschichte für sich. Auf jeden Fall: Um drei Uhr waren die Tanten wieder wach, die Onkel schliefen noch, und hatten Lust auf einen Kaffee. Sie schauten sich unruhig an und fragten schliesslich den Kapitän, ob wir bald irgendwo an Land und in ein Restaurant gehen würden, doch der schüttelte den Kopf. Die Tanten wurden immer unruhiger, meine Schwestern und ich auch, die Stimmung wurde immer angespannter, und wir wollte gerade den Kapitän bitten, den Kurs [6] zu wechseln, da entdeckten wir eine Nespresso-Maschine, Gott sei Dank! Sie stand ganz hinten im Schiff auf einer kleinen Bar. Wir stürzten uns auf sie, legten die erste Kaffee-Kapsel rein, da sahen wir, dass der Tank nicht mit Wasser gefüllt war. Und auf dem Schiff gab es kein fliessendes Wasser. 
 
Was nun? Die Tanten begannen zu zittern. Im Kühlschrank entdeckten wir Mineralwasser. Das war die Rettung. Aber oh nein! Das Wasser hatte Kohlensäure [7]! Wir schwitzten. Kann man den Tank einer Kaffeemaschine mit Mineralwasser füllen, das Kohlensäure enthält? Was würde dann geschehen? Würde die Kaffeemaschine explodieren und dann ein Loch in die Schiffswand reissen und die ganze Gesellschaft ins Wasser fallen lassen? Die Tanten murrten [8]. Und sie murrten immer lauter. Wir mussten es wagen: Fieberhaft [9] füllten drei Tanten, meine Schwestern und ich den Wassertank mit dem kohlesäurehaltigen Wasser auf, schalteten die Maschine ein, drückten auf den "Espresso"-Knopf" und hielten den Atem an. Es funktionierte! Golden und herrlich duftend begann der Kaffee in die erste Tasse zu rinnen, dann in die zweite und dritte, die Tanten klatschten und jubelten, und wir waren erleichtert. Nie hatte ein Kaffee besser geschmeckt als der letztes Wochenende auf dem Boot auf dem Luganer-See in Richtung Melide. Die Tanten waren glücklich, und wir waren es auch. Und wenn ich eines Tages einmal genug Mut habe, werde auch ich meine Kaffeemaschine zu Hause mit sprudelndem Mineralwasser füllen. Wer weiss, vielleicht gelingt das Experiment ja ein zweites Mal.
 
***
 
Ich sehe gerade, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, dass ich vor lauter Aufregung sehr lange über den Kaffee und den Luganer-See geredet habe. Ich werde mich dafür bei der heutigen Sendung ausnahmsweise [10] auf zwei Beiträge [11] beschränken [12] und die Geschichte um das Bier und den Bauch etwas kürzer machen. Denn ich habe eine gute Nachricht für Sie, und gute Nachrichten brauchen zum Glück nicht so viele Worte. Also, Ihnen geht es sicher so wie mir: Bis vor kurzem war ich fest davon überzeugt, dass das Bier zum Bauch gehört, wie der Motor zum Auto. Denn ohne Motor funktioniert das Auto nicht, das weiss jedes Kind, das älter ist als drei Jahre, und das müsste doch eigentlich auch beim Bauch so sein: Ohne Bier gibt es keinen Bauch, so einfach ist das. Man kann ja immer wieder wunderbare Beweise dafür sehen. Aber der direkte Zusammenhang zwischen Bier und Bauch, das habe ich erfahren, der ist eben nicht ganz richtig. Ich habe vor einigen Tagen nämlich einen Artikel über die häufigsten Irrtümer [13] bei der Ernährung geschrieben. Und zu diesen Irrtümern gehört auch das Märchen vom Bauch, der allein durch Bier entsteht. Denn Tatsache ist, dass Bier nur etwa 42 Kalorien pro Deziliter enthält. Wein, Champagner, Eierlikör, Traubensaft, Limonaden mit Zucker oder Vollmilch haben im Vergleich dazu sehr viel mehr Kalorien. Bier allein macht also nicht zwingend einen dicken Bauch. Aber halt! halt! halt! Rennen Sie nun nicht gleich los, um sich literweise Bier zu kaufen. Lassen Sie mich erst ausreden. Das Wichtigste kommt nämlich noch: Bier allein macht zwar nicht dick, aber hungrig - und genau darin liegt die Gefahr. Der Grund dafür ist, dass die Zutaten im Bier, also, der Hopfen und die Kohlensäure, den Appetit anregen [14] und somit zum Essen verleiten [15]. Und was passt wohl am besten zu einem kühlen Bier? Ja genau: Bratwurst oder Rösti mit Raclettekäse. Mein guter, alter Freund Emilio, auf jeden Fall, isst zum Bier immer ein Cordon Bleu [16]. Und zwar ein sehr grosses Cordon Bleu. Und dazu trinkt er dann noch mindestens drei Stangen [17] und isst mindestens eine Portion Pommes Frites. Ja, und demzufolge ist sein Bauch ziemlich gross. Aber das stört ihn nicht. So lange er seine Schuhe noch selber binden kann, ist er mit seinem Bauch rundum zufrieden. Das sagt er, zumindest. Mal sehen, was da noch kommt. Sie werden es auf jeden Fall erfahren!
 
***
 
Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, das wars schon wieder für heute. Ich hoffe, die Sendung hat Ihnen genauso viel Spass gemacht, wie mir. Das nächste Mal erzähle ich Ihnen von meiner Reportage über das Reiten im Kanton Jura und vom Stress am Arbeitsplatz. Ich freue mich, sind Sie dann am 30. September wieder auf www.podclub.ch mit dabei. Bis bald! Auf Wiederhören!
 
 
 
[1] muffig: dumpf, abgestanden, staubig
[2] pieksen: zwicken, stechen
[3] schaudern: Unwohl sein, mit Ekel erfüllt sein
[4] tuckern: langsam fahren
[5] schnarchen: Geräusch beim Schlafen
[6] der Kurs: Richtung auf dem Wasser
[7] die Kohlensäure: Sprudel
[8] murren: brummen
[9] fieberhaft: sehr eilig
[10] ausnahmsweise: als Ausnahme
[11] der Beitrag: der Artikel, die Erzählung
[12] beschränken: einengen, konzentrieren auf
[13] der Irrtum: etwas glauben, das nicht richtig ist
[14] anregen: motivieren
[15] verleiten: verführen
[16] das Cordon Bleu: paniertes Schweinefleisch, gefüllt mit Käse und Schinken

[17] die Stange: Mass für Bier, 0,3 Deziliter  

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