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德语播客:Typisch Helene 32: Brautstrausswerfen, Badeanstalt, Kosmetikverkauf

时间:2013-03-19来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Badeanstalt
Guten Tag, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, herzlich willkommen zur Sendung "Typisch Helene". Heute ist der 17. Juni, und ich glaube, es wird ein wunderschöner Tag. Ich freue mich, sind Sie wieder mit dabei. Ja, wir sind jetzt schon fast wieder mitten im Sommer, deshalb reden wir heute auch über sommerliche Themen. Zuerst erzähle ich Ihnen vom traditionellen Brautstrausswerfen an Hochzeitfesten, danach von der Kategorisierung der Gäste in Badeanstalten, und zum Schluss verrate ich Ihnen noch, wie es ist, wenn auf unserer Redaktion Kosmetikartikel verkauft werden.
 
Hochzeiten sind etwas Wunderbares. Sie sind, so sagt man gerne, der schönste Tag im Leben des Paares, das heiratet. Der Höhepunkt der Liebe, der Traum jeden Mädchens, das Happy End vieler Hollywoodfilme. Nun, ich selbst habe, bis jetzt zumindest, weder Interesse am Heiraten gehabt, noch einen passenden Kandidaten dafür. Die Institution der Ehe hat mich nie überzeugt. Aber, ich finde Hochzeiten als gesellschaftliches Ereignis ganz toll, auch wenn mir diese Demonstrationen von Glück immer ein bisschen verlogen [1] vorkommen. Hochzeiten sind eine grossartige Quelle für Klatsch und Tratsch [2] - und natürlich auch für Peinlichkeiten [3], über die man danach noch sehr lange redet. Ich habe ja schon in meiner neunten Sendung davon gesprochen und Ihnen erzählt, dass an der Hochzeit meines Cousins vier Frauen ihren Partnern ein Stück Stoff in Herzform an die Hosen nähen mussten. Grauenvoll! Aber es gibt noch etwas viel Schlimmeres, als solche Peinlichkeiten. Und das ist das Brautstrausswerfen. Das hatte ich Ihnen damals noch nicht erzählt, und es kommt mir jetzt in den Sinn, weil ich vor kurzem wieder einmal an einer Hochzeit war. Also, Sie kennen das sicher, diese Szene sieht man in jedem Hochzeitsfilm: Gegen Ende des Festes ruft der Gastgeber: "Alle unverheirateten Frauen zum Brautstrausswerfen, bitte!" Daraufhin eilen die Frauen unter einen Balkon, auf dem die Braut einige Minuten später mit dem Strauss [4] in der Hand erscheinen wird. Als sie dann kommt, kreischen [5] die Frauen hysterisch. Die Braut dreht sich um, wirft den Strauss in die Menge, und die Frau, die ihn auffängt, lächelt strahlend. Denn sie wird die nächste sein, die heiratet, so jedenfalls, will es die Tradition. Ob es denn auch tatsächlich so ist oder nicht, weiss niemand. Aber egal: Denn diesen grauenhaften Brauch [6] gibt es nicht nur in Hollywood, sondern auch in der Realität, und vor allem auch an Hochzeitsfesten in der Schweiz. Am letzten Fest stand ich also wieder einmal in der kreischenden Menge von Single-Frauen, die auf den fliegenden Brautstrauss warteten. Links von mir kicherte eine 18-jährige, rechts von mir stand eine betrunkene Tante, die mir lallend [7] verriet, dass es ihr heute, als Witwe [8], besser geht, als je zuvor. Plötzlich quietschte sie laut auf: Au! Hinter ihr stand ein Onkel, der ebenso betrunken war, wie sie, und kniff [9] ihr in den Hintern. Mir war nicht klar, ob die Tante vor Schreck oder vor Freude quietschte. Aber der Onkel schlug sich lachend auf die Schenkel und verursachte dabei einen derartigen Tumult [10], dass ich den Brautstrauss ganz vergass. Platsch! Etwas fiel mir vor die Füsse wie ein toter Vogel. Ich zuckte erschreckt zusammen [11]. Die Frauen um mich herum lachten und applaudierten. Es war der Brautstrauss. Ich hob ihn vom Boden auf und schaute hilflos um mich herum. "Keine Angst, dieser Brautstrauss gilt nicht", sagte eine Freundin lächelnd. "Du hast ihn nicht aufgefangen, sondern bloss vom Boden aufgehoben. In diesem Fall hat er keine magische Kraft mehr. Du kannst ihn zu Hause einfach in eine Vase stellen und dich über diese schönen Blumen freuen." Uff! Ich lächelte zurück und war erleichtert. Genauso, sagte ich mir, würde ich es tun.
 
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Und nun zu unserem nächsten Thema, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer: Zu den Badeanstalten. Hier in der Schweiz sagen wir auch kurz und bündig die "Badi". Ich mag Badeanstalten eigentlich nicht besonders und bin auch keine typische Badi-Gängerin. Aber ich finde es immer lustig zu sehen, was in einer Badi so läuft und vor allem: Zu sehen, welche Leute in welche Badeanstalten gehen. In Zürich zum Beispiel, haben alle Badis ein Markenzeichen, so etwas, wie ein Label. Das ist natürlich nicht offiziell. Es hat sich mit den Jahren einfach so ergeben, und die Besucher halten sich automatisch daran. Die eine Badi ist also eher für Trendsetter, die Szenegänger. Dort treffen sich Journalisten, Models, Moderatorinnen, DJs, Marketingleute und Pseudo-VIPs und natürlich auch viele homosexuelle Männer. Eine andere Badi ist die Öko-Badi. Dort gehen eher Leute hin, die biologische Nahrungsmittel essen, kein Auto haben, sondern Velo fahren und alles andere sein wollen, als trendige Szenegänger. Dann gibt es eine Badi, die nur für Frauen ist, die Frauenbadi. Und dann haben wir natürlich die Badis für Familien mit Rutschbahnen, Schwimmbädern für Babys und kleine Kinder und ganz viel Pommes Frites und Glace in den Restaurants. So weit, so gut. Nun habe ich vor kurzem erfahren, dass es sogar Kategorien von Badegästen gibt. Die Kategorien sind von Philipp Tingler, einem Schriftsteller und Kollegen von mir, und ich finde sie so witzig, dass ich sie Ihnen unbedingt präsentieren will. Zu der ersten Kategorie gehören die Stammgäste, das heisst, Gäste, die immer wieder in die gleiche Badi gehen. Die sind eher dünn und muskulös und haben eine Haut, die stark von der Sonne gebräunt ist. Sie wollen immer auf dem gleichen Platz sitzen und werden böse, wenn jemand anders das Handtuch auf ihren Quadratmetern ausbreitet. In der zweiten Kategorie befindet sich das Mittag- und Feierabendpublikum. Das sind jene Badi-Besucher, die nur kurz ins Wasser wollen, um sich abzukühlen. Die dritte Kategorie ist dann die Kategorie der Poseure, der Menschen, die gerne posieren, sich zeigen. Oft sind dies ältere Männer mit Bart, die sich von jungen Frauen begleiten lassen. Und diese jungen Frauen sind meistens Models, Schauspielerinnen, erfolglose Teilnehmerinnen einer Miss-Schweiz-Wahl oder Moderatorinnen bei einem Lokalfernseher. Zur vierten Kategorie gehören die Männer und Frauen, die mehr oder weniger verzweifelt eine Partnerin oder einen Partner suchen. Die ziehen alle ihren Bauch ein, gehen auffallend oft ins Restaurant oder auf die Toilette, um zu sehen, wer sonst noch da ist - und dabei natürlich auch von den anderen Besuchern gesehen zu werden. Und in der fünften Gruppe, da stecken die Hemmungslosen [12]. Die Badi-Gäste, die lauter reden als alle anderen, ständig telefonieren, laut lachen und kreischen, wenn sie ins Wasser gehen, einen besonders knappen Badeanzug anhaben oder stolz ihren Bierbauch präsentieren. Und dann gibt es natürlich die sechste Kategorie: Die Gruppe der ganz normalen und entspannten Badi-Besucher. Und dazu gehören natürlich Sie, liebe Zuhörer, und ich. Wie könnte es auch anders sein, nicht wahr?
 
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Und nun zum Schluss noch dies, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer. Wie Sie vielleicht wissen, bin ich Journalistin bei einem grossen Magazin. Da wir auch regelmässig Beiträge zu Lifestyle und Kosmetik publizieren, schicken uns die Kosmetik-Firmen immer ihre neusten Produkte zu. Sie sollten einmal die Büros meiner Kollegen von der Beauty-Redaktion sehen: Sie sitzen zwischen Bergen von Parfüms, Shampoos, Crèmes, Lidschatten und Lippenstiften und Stapeln von Dokumenten, die die neusten Produkte beschreiben. Nun könnten meine Kollegen diese ganzen Produkte natürlich verschenken oder selber behalten, stattdessen aber organisieren sie zwei Mal im Jahr einen Kosmetikverkauf. Und das geht so: Sie verteilen ihre gesamte Ware auf fünf Tische in unserem Sitzungszimmer. Auf den Tisch links vom Eingang platzieren sie alle Hautcrèmes, Antifaltencrèmes und Nachtcrèmes. Auf den Tisch daneben stellen sie Männerparfüms, Männershampoos und Crèmes für die Männerhaut. Auf den Tisch am Fenster kommen alle Frauenparfüms, auf dem in der Mitte des Raumes alle Körperlotionen, auf dem rechts davon Shampoos und Pflegemittel fürs Haar und dann, auf dem leeren Regal an der Wand, Kisten voller Lippenstifte, Lipgloss, Lidschatten, Rouge und Mascara. Das Sitzungszimmer sieht dann jeweils aus, wie ein gigantisches Warenlager, das auf den Ausverkauf wartet. Der Kosmetikverkauf beginnt immer genau um 14 Uhr. Schon eine halbe Stunde vorher stehen Kolleginnen und Kollegen aus dem ganzen Haus vor dem Sitzungszimmer Schlange [13], um eine gute Startposition zu haben. Und dann geht's los: Die Tür geht auf, die Leute rennen in den Raum und auf die Tische zu, kaum jemand sagt ein Wort, alle sind hochkonzentriert, schweigend probieren sie Parfüms aus, füllen ganze Kartons mit Crèmes und Shampoos und suchen in den Kisten nach passenden Lidschatten und Lippenstiften. Die Produkte werden natürlich viel billiger verkauft, als in den Geschäften, und der Ertrag geht immer an eine Institution wie zum Beispiel ein Tierheim oder ein Kinderheim. Das macht den Kosmetikverkauf doppelt so schön. Und wissen Sie, was das Besondere dabei ist? Hmmm, das erraten [14] Sie nie! Passen Sie auf: Männer kaufen fast mehr ein, als wir Frauen es tun. Sie drängen sich vor, schieben uns mit ihren breiten Schultern zur Seite und greifen mit der ganzen Hand in die Schachtel mit den Lippenstiften, den Mascaras und den Lidschatten. Als ich das zum ersten Mal sah, traute ich meinen Augen kaum [15]. Warum, um Himmels Willen, tun sie das bloss? Die Antwort, die ich dann erhielt war einfach: Die Jungs kaufen einen Vorrat [16] an Geburtstags- und Weihnachtsgeschenken für ihre Frauen, Freundinnen oder Töchter ein. Sie hamstern [17] die Kosmetiksachen regelrecht. Da soll noch jemand sagen, Männer interessieren sich nicht für Schminke!
 
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[1] verlogen: nicht wahr, nicht echt
[2] Klatsch und Tratsch: über anderen reden
[3] die Peinlichkeit: unangenehme Dinge
[4] der Strauss: ein Bund von Blumen, Bouquet
[5] kreischen: schreien
[6] der Brauch: die Tradition
[7] lallen: undeutlich sprechen
[8] Witwe: Frau, deren Mann gestorben ist
[9] kneifen: zwicken
[10] der Tumult: Lärm, Chaos
[11] zusammenzucken: erschrecken
[12] die Hemmungslosen: Menschen, die keine Hemmungen haben
[13] Schlange stehen: sich in einer Reihe aufstellen
[14] erraten: ein Rätsel lösen
[15] seinen Augen kaum trauen: nicht glauben, was man sieht
[16] einen Vorrat kaufen an etwas: im Voraus kaufen
[17] hamstern: schnell und viel von etwas kaufen

[18] Schmuggler: Leute, die illegal Waren ins Land bringen  

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