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德语播客:Typisch Helene 8: Die Ölpest und die Schweiz, das Hochzeitskleid, Stefans "Ja"-Wort

时间:2013-01-21来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 德语播客
Guten Tag, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer. Heute ist der 21. Mai, ich freue mich, dass Sie wieder bei "Typisch Helene" mit dabei sind. Der Monat Mai gilt als "Wonnemonat" [1], als der Monat, in dem viele Menschen heiraten oder beginnen, ans Heiraten zu denken. Doch bevor wir nun richtig romantisch werden, reden wir über die Ölpest im Golf von Mexiko und was sie mit der Schweiz zu tun hat. Danach aber erzähle ich Ihnen  von der  Suche nach dem Hochzeitskleid und davon, wie mein Kollege Stefan zu seinem "Ja"-Wort kommt. Sind Sie bereit? Dann legen wir los!
 
Schon wieder sehen wir diese Bilder von Vögeln und Schildkröten, die mit Öl verschmutzt sind. Schon wieder hören wir die Diskussionen: Wie konnte das passieren? Wer ist schuld? Was wird aus unserer Umwelt?
Ehrlich gesagt, ich kann diese Diskussionen fast nicht mehr hören, die Bilder fast nicht mehr sehen. Die Ölpest im Golf von Mexiko macht mich wütend. Ich bin wütend auf die Öl-Firma, in diesem Falle BP, die sich anscheinend nie gross Gedanken darüber gemacht hat, was passieren könnte, wenn man in einer Tiefe von 1500 Metern nach Öl bohrt. Und die zu geizig [2] war, ein Ventil anzubringen, um das Bohren sicherer zu machen. Ich bin wütend auf die amerikanische Regierung, weil sie erst jetzt daran denkt, das Bohren nach Öl auf hoher See zu stoppen. Aber ich bin auch wütend auf uns, weil wir uns in der Schweiz zu wenig bewusst sind, wie viel Öl wir für unser Leben eigentlich brauchen. Viele unserer Industrieen und Fabriken funktionieren nur mit Erdöl, Heizungen ebenso. BP- und andere Tankstellen stehen auch hier fast an jeder Strassenecke. Aber haben Sie gewusst, dass Erdöl auch für viele andere Dinge gebraucht wird? Erdöl steckt in Polyethylen, Polyamid, in Polycarbonat oder in Paraffin. Das heisst: Erdöl gibt's in Plastik, Staubsaugern, PET-Flaschen, Waschmittel oder in Nylonstrumpfhosen. Es befindet sich in Joghurtbechern, im Schaumstoff der Matratzen, in CDs, Gesichtcrèmes und Lippenstiften, ja, sogar in Farben, Babywindeln und Inline Skates. Was also, können wir tun? Wir können Autos kaufen, die weniger Treibstoff [3] brauchen. Wir können auf Plastiktaschen und Plastikverpackungen verzichten oder auch CDs zum Recycling bringen. Es ist Zeit, dass wir beginnen, irgend etwas zu tun.  Die Katastrophe im Golf von Mexiko ist zwar ganz weit weg, dennoch sind wir auch hier in der Schweiz verantwortlich [4] dafür.
 
***
 
Aber jetzt, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, wechseln wir das Thema und werden romantisch: Jetzt geht es um die Suche nach dem Hochzeitskleid. Es gibt wohl kein Land und keine Kultur, in der das Hochzeitskleid nicht einen ganz besonderen Status hat. Es ist das Kleid, das den Übergang in ein neues Leben symbolisiert, in ein Leben mit neuen Freuden, Pflichten [5] und Sorgen. Ich spreche hier ganz bewusst vom Hochzeitskleid der Frau. Ich weiss, das hört sich nun ein bisschen altmodisch [6] an. Aber so sehr wir uns auch dagegen wehren [7]: es ist immer noch so, dass an einer Hochzeit die Frau im Mittelpunkt [8] steht. Mein Kollege Stefan sagt sogar, dass die Frau an der Hochzeit das Bild ist, der Mann aber nur der Bilderrahmen. Aber das sei ganz in Ordnung so. Er kann gut damit leben. Denn da alle Frauen davon träumen, einmal eine Prinzessin zu sein, warum sollten sie diesen Traum nicht zumindest an ihrer Hochzeit leben dürfen? Er müsse dann nur aufpassen, dass er als Rahmen immer schön zum Bild passt.
 
Die Suche nach dem passenden Anzug ist auch für den Bräutigam [9] nicht einfach. Trotzdem: Ein Anzug bleibt ein Anzug, das heisst, Jacke und Hose, und ist damit ziemlich unspektakulär. Das Kleid der Prinzessin hingegen ist eine existentielle Geschichte: Die Suche nach dem richtigen Kleid ist fast immer eine reine Frauensache. Der Ehemann soll seine Braut in ihrem Kleid ja erst am Hochzeitstag sehen. Das ist auf der ganzen Welt so, auch hier in der Schweiz. So geht die zukünftige Braut [10] also mit ihrer Mutter, ihren Schwestern oder einer sehr guten Freundin von Hochzeitsmodegeschäft zu Hochzeitsmodegeschäft, um zu sehen, was es für Kleider gibt. In jedem Geschäft gibt es ein kleines Podest [11] oder sogar eine kleine Bühne und einige Sitzplätze. Bühne oder Podest sind so etwas wie ein Laufsteg, auf den die zukünftige Braut steigt, um die Kleider zu präsentieren, die sie probiert. Die Stühle sind für ihre Beraterinnen, für Freundin, Mutter oder Schwester reserviert. Ich weiss noch, wie ich stundenlang auf einem dieser Stühle gesessen habe, als ich meine Schwester in die Hochzeitsmodegeschäfte begleitet habe. Sie probierte ein Kleid nach dem anderen und strahlte [12] jedesmal wie eine Prinzessin, als sie aus der Umkleidekabine [13] kam. Ich trank Kaffee oder Prosecco, den mir die Verkäuferinnen anboten, und gab meine Kommentare ab: "In dem Kleid siehst du aus wie ein Meringue [14]." - "Entschuldige, aber du wirkst wie eine Matrone." - "Das macht kein schönes Dekolleté." - "Sorry, aber das ist nun wirklich eher ein Vorhang." - "Ah, wow! Das ist jetzt aber wunderschön. Du siehst aus wie eine Göttin! Einfach toll!"
 
Wir merkten aber schnell, dass es trotz der vielen Geschäfte, wenig Auswahl gibt. Die Brautkleider sehen alle ähnlich aus. Es gibt fast keine mit extravagantem Design, etwa eines, das vorne kurz ist und hinten lang. Wenn man ein solches Kleid haben will, muss man sich das entweder schneidern lassen, und das ist natürlich sehr viel teurer, oder nach Barcelona auf Einkaufs-Tour gehen. Die Schweizerinnen haben eher einen konservativen Geschmack, erklärte uns eine Verkäuferin, und wollen alle leider dasselbe: Ein Kleid, das eben aussieht wie ein Meringue oder wie ein Vanille-Gipfel: oben schmal und unten breit. Meine Schwester hatte nach wochenlanger Suche die Nase so voll [15], dass sie sich ihr Hochzeitkleid schliesslich in New York gekauft hat. Damit schlug sie zwei Fliegen mit einer Klappe [16]: Sie und ihr Partner erfüllten sich einen Wunschtraum, zudem bezahlte sie für den Flug, das Hotel und das Kleid zusammen gleich viel, wie hierzulande das Kleid allein gekostet hätte. Und weil dies so ein gutes Geschäft war, kaufte sie sich gleich drei Hochzeitskleider: Eines für die zivile Trauung, eines für den Auftritt in der Kirche - und eines für das Fest danach.
 
***
 
Und nun zu meinem Kollegen Stefan: Wie ich Ihnen das letzte Mal erzählt habe, wollte er seiner Liebsten auf einer Wanderung in Luzern den Heiratsantrag machen. Wir hätten die Wanderung sogar zuerst testen sollen, damit ja alles klappen würde. Aber dann hatte Stefan eine andere Idee: Er wollte auf der Insel Au am Zürichsee vor seiner Liebsten auf die Knie gehen und um ihre Hand bitten [17]. Wie aber sollte er sie von Luzern nach Zürich locken [18]? Er hatte ihr nämlich schon von der Wanderung in Luzern erzählt. Stefan und ich überlegten lange. Dann wussten wir, was er zu tun hatte: Stefan würde seiner Freundin sagen, dass er eine Reportage über einen Koch auf der Insel Au machen müsse. Er dürfe seine Freundin zum Interview mitnehmen und danach sogar mit ihr das Essen testen. Stefan war sehr aufgeregt, und ich auch. 
 
Als Stefan am Montag nach dem Wochenende auf die Redaktion kam, strahlte er über das ganze Gesicht. Sie hatte "Ja" gesagt! Er war im strömenden [19] Regen vor ihr auf die Knie gegangen, er hatte ihre Hand genommen, den Ring aus der Tasche geholt und ihn ihr an den Finger gesteckt. Sie hatte geweint und ihn umarmt. Und dann hatten sie im Regen getanzt und schon angefangen, die Hochzeit zu planen, als sie plötzlich fragte: "Schatzi, und wie war das jetzt mit dem Testessen? Ich habe schrecklichen Hunger!"
 
***
 
Damit sind wir am Ende angelangt, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer. Ich hoffe, Sie haben trotz der Ölpest auch ein bisschen schmunzeln können. Die nächste Sendung kommt am 2. Juni. Ich hoffe, Sie sind dann wieder mit dabei auf www.podclub.ch. Wir reden dann über Hybridautos und über unmögliche Spiele am Hochzeitsfest. Bis dahin wünsche ich Ihnen viel Romantik und ebenso viel Spass, und trinken Sie mal aus einer Glas-, statt aus einer PET-Flasche. Bis bald! Auf Wiederhören!
 
 
 
[1] die Wonne: Genuss, Lust, Glück
[2] geizig: extrem sparsam
[3] der Treibstoff: Benzin, Diesel
[4] verantwortlich sein: Verantwortung tragen, für etwas einstehen
[5] die Pflicht: etwas, das man tun muss
[6] altmodisch: nicht modern
[7] sich wehren: sich verteidigen
[8] der Mittelpunkt: das Zentrum
[9] der Bräutigam: der Mann, der heiratet
[10] die Braut: die Frau, die heiratet
[11] das Podest: Hocker oder Schemel, auf den man hinauf steigen kann
[12] strahlen: breit lachen
[13] die Umkleidekabine: Kabine im Geschäft, in der man die Kleider anprobieren kann
[14] das Meringue: Gebäck aus Zucker und Eiweiss
[15] die Nase voll haben: genug haben von
[16] zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: zwei Sachen auf einmal erledigen
[17] um die Hand bitten: fragen, ob sie, er einen heiraten will
[18] locken: bringen

[19] strömen: stark fliessen  

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