Da fiel den Eltern wieder ein, dass ja zu Hause noch eine Tüte voll vorhanden war. Glatzkopf-Li und Song Gang hielten vor Schreck mit dem Zuckerrohrkauen inne, aber zum Glück fuhr der Bus in diesem Moment los. Li Lan drehte sich mit Tränen in den Augen ein letztes Mal nach den dreien um und sah noch, dass Song ihr zuwinkte, dann war der Bus schon aus dem Bahnhof hinausgefahren. Song Fanping blickte ihm mit einem Lächeln nach. Er ahnte nicht, dass er seine Frau gerade zum letzten Mal gesehen hatte. Das letzte Bild von Li Lan, das er fortan vor sich sah, war das Profil einer Frau, die sich die Tränen abwischte. Glatzkopf-Li und Song Gang prägte sich ein anderes Bild ein: das eines sich entfernenden Busses, der eine gewaltige Staubwolke aufwirbelte.
An der Fahrkartenkontrolle bewährte sich Song Fanpings Redegewandtheit ein weiteres Mal: Er überredete den Kontrolleur, nicht nur Li Lan, sondern auch ihn und die Kinder durch die Sperre zu lassen. Alle vier stiegen in den Überlandbus, Li Lan musste sich auf ihren Platz setzen, während Song die graue Reisetasche im Gepäcknetz verstaute und einen jungen Mann bat, sie bei der Ankunft in Schanghai für Li Lan herunterzuheben. Dann stieg er mit den beiden Jungen aus, und alle drei stellten sich vor das Fenster, durch das Li Lan sie unendlich liebevoll anblickte. Song sagte etwas, worauf sie mit einem Kopfnicken reagierte. Zum Schluss schärfte er ihr noch ein, den Kindern bei der Rückkehr unbedingt etwas mitzubringen, woraufhin die Zuckerrohr kauenden Jungen sofort riefen: »Karamellen Marke >Großer weißer Hase<!«