Glatzkopf-Li hatte das undeutliche Gefühl, irgendetwas stimme nicht an den Worten des Dichters, und bat ihn, sie zu wiederholen, was dieser auch mit noch gesteigertem Ausdruck tat - in dem Glauben, der Junge bitte ihn vor lauter Ergriffenheit darum. Jetzt erkannte Glatzkopf-Li den Widerspruch. Voller Genugtuung sagte er: »Da stimmt was nicht: Wie kannst du überhaupt heiraten und Kinder zeugen, wenn du dir keine Freundin zulegst? Dein erster Schwur reicht also völlig aus, die beiden anderen sind überflüssig.«
Dichter Zhao war so wütend, dass er für einen Moment kein Wort herausbrachte. Nach ein paar vergeblichen Anläufen stieß er hervor: »Du verstehst nichts von Literatur! So etwas diskutiere ich gar nicht mit dir! So, und jetzt wieder zu deiner Psyche-«
Glatzkopf-Li unterbrach ihn: »Erst eine Portion Nudeln der drei Köstlichkeiten!«
Dichter Zhao dachte im Stillen: Schlimm, was für schamlose Menschen es gibt! Mit übermenschlicher Anstrengung schluckte er jedoch seinen Groll hinunter und redete Glatzkopf-Li honigsüß lächelnd zu: »Überleg doch mal: Du bist die Hauptfigur in meiner Erzählung, und wenn ich damit berühmt geworden bin, wirst auch du berühmt, stimmt's?«
Er vergewisserte sich, dass der Junge ihm zuhörte, und fuhr fort: »Ja, und dann bist du mir Dank schuldig, oder wie sehe ich das?« Glatzkopf-Li lachte etwas gekünstelt. »Du stellst mich als Unhold dar, und ich soll dir auch noch dankbar sein?!«
Dichter Zhao erschrak. So ein altkluger Bengel! Kein Wunder, dass die Leute sagten, dieser kleine Rotzbengel sei mit seinen fünfzehn Jahren durchtriebener als so mancher alte Ganove mit fünfzig! Mit einem gequälten Lächeln entgegnete er: »Am Schluss bekehrt sich der Bursche aber zum Besseren ... «
Glatzkopf-Li interessierte sich überhaupt nicht für die Erzählung.