Als die Zeit kam, das Till Eulenspiegel sterben musst, weil er alt und krank war, da machte natürlich auch er ein Testament. In drei gleiche Teile teilte er sein Vermögen auf: ein Teil, so verfügte er es, sollte an seine Freunde gehen, der zweite Teil an den Rat der Stadt und der dritte Teil schließlich an die Kirche.
Aber, und auch das verfügte Eulenspiegel, die Truhe, in der sich das Geld befinde, dürfe erst vier Wochen nach seinem Tod geöffnet werden. Außerdem müsse sein Leichnam natürlich auf einem geweihten Fleckchen Erde auf dem Friedhof begraben werden. Gerne stimmten seine Erben zu, denn sie waren sicher: Wer sein Leben lang nur von der Narretei gelebt hatte wie Till Eulenspiegel, der musste einfach ein schönes Sümmchen Geld im Laufe seines Lebens angehäuft haben.
Till Eulenspiegel also starb, wurde zu Grabe getragen und vier Wochen später, trafen sich die Erben, damit jeder sein Drittel des Vermögens mit nach Hause nehmen könne. Erstaunt aber waren alle, dass die Kiste, die Eulenspiegel ihnen hinterlassen, vollkommen leer war. Und da niemand an einen Streich von Eulenspiegel dachte, denn der war ja tot, da beschuldigten sich die Erben eben gegenseitig, das Geld gestohlen zu haben und gingen schließlich im Streit auseinander. Aber natürlich hatte Eulenspiegel nie Geld in die Kiste hinein gegeben.