Till Eulenspiegel war ein ausgesprochen lebhaftes Kind. Schon früh trieb er seine Scherze mit den Dorfbewohnern, die sich immer wieder bei seinen Eltern über die Ungezogenheit des Jungen beklagten.
Doch nie war ihm einer der Streiche nachzuweisen und oft konnten die Eltern gar nicht verstehen, was alle Nachbarn und Freunde gegen den Jungen hatten.
„Ich beweise dir“, sagte Till eines Tages zu seinem Vater, „dass die anderen mich zu Unrecht solcher Streiche beschuldigen. Lass uns durchs Dorf reiten und ich sage dir, obwohl ich brav hinter dir auf dem Pferd sitzen werde, man wird mit dem Finger auf mich zeigen.“
„So wollen wir es machen“, sagte Tills Vater und holte den Gaul aus dem Stall. Er schwang sich auf das Tier, zog Till hinter sich hinauf und ritt stolz mit seinem Sohn, den er ja gut in seiner Obhut wusste, durch Kneitlingen.
Doch Till Eulenspiegel wäre nicht Till Eulenspiegel gewesen, hätte er nicht eine List ersonnen. Kaum nämlich hatte er den Platz hinter seinem Vater eingenommen, da entblößte er schon seinen Popo und zeigte sein nacktes Hinterteil allen, die ihnen entgegenkamen.
Natürlich zeigten alle sogleich mit dem Finger auf Till. Und der Vater, der vorne auf dem Pferd von alledem nichts mitbekam, sah sich darin bestärkt, dass sein Sohn ein braver Junge sei und verstand von diesem Tage an die Mitmenschen nicht mehr, die sich über seinen Sohn beklagten.