Die Nachricht, dass Colin Creevey angegriffen worden warund jetzt wie tot im Krankenflügel lag, hatte sich bis Montagmorgenin der ganzen Schule herumgesprochen. Plötzlichschwirrte die Luft von Gerüchten und Verdächtigungen. DieErstklässler gingen jetzt nur noch in Grüppchen durch dasSchloss, als ob sie Angst hätten, angegriffen zu werden, wennsie sich allein auf den Weg machten.
Ginny Weasley, die in Zauberkunst neben Colin Creeveygesessen hatte, war ganz verstört, doch Harry hatte den Eindruck,dass Fred und George das falsche Rezept einsetzten, umsie aufzumuntern. Abwechselnd ließen sie sich Pelze oderFurunkel wachsen und lauerten ihr hinter Statuen auf, um ihrdann mitten in den Weg zu springen. Sie hörten erst damit auf,als Percy vor Wut platzte und ihnen drohte, er werde an MrsWeasley schreiben und ihr sagen, dass Ginny Alpträumedurchlitte.
Unterdessen kam es hinter dem Rücken der Lehrer zu einemblühenden Handel mit Talismanen, Amuletten und anderenschützenden Utensilien. Neville Longbottom kaufte eine großeübel riechende grüne Zwiebel und den verwesenden Schwanzeines Wassermolchs, bevor die anderen Gryffindor-Jungen ihndarüber aufklärten, dass er nicht in Gefahr sei; er war einReinblüter und würde deshalb wohl nicht angegriffen werden.
»Sie haben sich Filch als Ersten vorgenommen«, sagte Neville,das runde Gesicht voller Angst, »und jeder weiß, dass ichbeinahe ein Squib bin.«In der zweiten Dezemberwoche kam wie üblich ProfessorMcGonagall zu ihnen hoch und notierte sich die Namen derSchüler, die über Weihnachten in Hogwarts bleiben wollten.