»Mitternacht«, sagte Harry. »Wir gehen besser zu Bett,bevor Snape kommt und versucht, uns wegen etwas anderemdranzukriegen.«Ein paar Tage lang sprachen sie in der Schule von nichts anderem als vom Angriff auf Mrs Norris. Filch erinnerte sie alleimmer wieder daran, indem er am Tatort auf und abmarschierte, als ob er glaubte, der Angreifer werde zurückkehren. Harry hatte gesehen, wie er die Schrift an der Wandmit »Mrs Skowers Allzweck-Magische-Sauerei-Entferner«schrubbte, doch ohne Erfolg. Die Worte leuchteten so hell wiezuvor auf der steinernen Wand. Wenn Filch nicht denSchauplatz des Verbrechens bewachte, schlurfte er mit rotenAugen durch die Gänge, stürzte sich drohend auf argloseSchüler und versuchte ihnen Nachsitzen aufzubrummen fürDinge wie »lautes Atmen« oder »glückliches Aussehen«.
Ginny Weasley schien über Mrs Norris' Schicksal sehr betrübt zu sein. Ron zufolge war sie eine große Katzenliebhaberin.
»Aber du hast doch Mrs Norris gar nicht richtig kennengelernt«, meinte Ron aufmunternd. »Ehrlich gesagt sind wirohne sie viel besser dran.« Ginnys Lippen zitterten. »SolcheGeschichten passieren nicht oft in Hogwarts«, versicherte ihrRon, »sie werden den Verrückten kriegen, der es getan hat,und ihn schnurstracks rauswerfen. Ich hoffe nur, er hat Zeit,Filch zu versteinern, bevor er rausfliegt. - Ich mach nurWitze«, fügte er hastig hinzu, als Ginny erbleichte.
Der Vorfall hatte auch seine Wirkung auf Hermine. Es wardurchaus üblich, dass sie viel Zeit mit Lesen verbrachte, dochjetzt tat sie fast nichts anderes mehr. Harry und Ron brachtenmit ihrer Frage, was sie denn aushecke, auch nicht viel aus ihrheraus, und erst am folgenden Mittwoch erfuhren sie es.