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德语听力:历史上的今天2013年4月16日-Die Barmer Bergbahn wird eingeweiht

时间:2013-04-26来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: eingeweiht
Ein schöner Berg lockt den Menschen zu sich herauf. Dann müht er sich ab, bis er merkt: Es geht auch einfacher. So auch in Barmen. Am 16. April 1894 wurde dort die erste elektrisch betriebene Zahnradbahn Deutschlands eingeweiht.
 

Von Natur aus ist der Mensch unzufrieden. Steht er unten, will er rauf. Ist er oben, will er runtergucken. Hat er runtergeguckt, will er noch mehr runtergucken, das "Oben" sollte noch viel "obener" sein, damit er weiter sehen kann. Folge: Er baut sich auf den Hügel einen Aussichtsturm. Jetzt wollen auch die Anderen rauf, denn der Aussichtsturm ist schön. Vom vielen Gucken kriegen die Leute Hunger und Durst, sie wollen essen und trinken. Folge: Neben dem Aussichtsturm wird eine Ausflugsgaststätte errichtet.
 
Runtergucken, essen, trinken, lieben, leben ...
Nun wollen die Leute gar nicht mehr weg, sie wollen dort oben nicht nur runtergucken, essen und trinken, sie wollen dort lieben und leben, wollen heiraten und Kinder kriegen, wohnen und arbeiten. Weil die Gegend idyllisch ist und die Luft heilsam, kriegen zuerst die Reichen eine Villensiedlung. Außerdem gibt's, ein wenig weiter weg, Fabrikhallen für die Werktätigen. Die kommen täglich aus der Stadt hierher, der Weg ist zwar nicht weit, aber kurz ist er auch nicht, es gibt zwar einen Pferdeomnibus, aber die Fahrt mit dem ist mühsam und beschwerlich, schließlich geht es ziemlich bergauf, oder bergab, je nachdem, und so setzen sich eines Tages ein paar Fabrikanten und Honoratioren der Stadt zusammen und beschließen: Wir gründen eine Bahn. Eine Bahn, die aus der Mitte unsrer Stadt bis hinauf auf den schönen Berg führen wird. Eine Bahn, wie man sie in deutschen Landen noch nie gesehen hat. Die Firma "Siemens & Halske" entwirft und baut sie, und am 16. April 1894 hat sie Premiere: Die "Barmer Bergbahn", erste elektrisch betriebene Zahnradbahn Deutschlands.
 
Barmen, heute ein Teil Wuppertals, damals noch nicht, eine Stadt, in der es rundum aufwärts ging zu jener Zeit, in der Manufakturen und Industrie florierten, eines der großen Wirtschaftszentren des Deutschen Reiches, genannt: "das deutsche Manchester", und nun hatte man auch noch jenes technische Wunderwerk, das die Bürger Barmens elektrisch und auf Zahnrädern zu Berge beförderte und wieder zu Tal, wenn sie nur wollten.
 
Anderthalb Kilometer führte der Weg durch die erholsam grünen Hänge am Rand der Wupper, anderthalb Kilometer mit zwischendurch zwei Haltestellen, man fuhr zweigleisig, eins rauf, eins runter, in den Bahnhöfen oben und unten gab es je eine Schiebebühne, wo der Wagen vom einen Gleis auf das andere rübergeschoben wurde. Die Wagen sahen aus wie Straßenbahn-Oldtimer, kurz, breit und mit Oberleitung, und der Schaffner hangelte sich außen an einem Laufbrett von Fenster zu Fenster und verkaufte die Fahrkarten. Das hört sich gefährlicher an, als es war. Die Barmer Bergbahn zockelte mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von hundert Metern pro Minute durch die Wupperhänge, da wäre man, wenn's nicht aufwärts gegangen wäre, spielend nebenher gelaufen. Überhaupt, spottete man, sei die Bergbahn so sicher, weil man vor ihr wegrennen könne.
 
Nichts genützt
So spricht man nur, wenn man etwas von Herzen gern hat. Und die Leute in der Stadt und aus der Umgebung liebten ihre Zahnradzockelbahn. Als im Krieg Bomben auf sie gefallen waren, bauten sie mühevoll aus zwei zerstörten Wagen einen neuen zusammen, und als sie sich nach dem Krieg nicht mehr so recht rentieren wollte, weil angeblich jeder nur noch mit dem Auto in die Hügel fuhr, da kamen die Barmer und die Wuppertaler und die Elberfelder alle zusammen und protestierten gegen die geplante Schließung und trugen Transparente, auf denen stand: "Die Stilllegung der Bergbahn geschieht gegen den Willen der Bevölkerung!" Ein deutliches Zeichen, dass man das mit der Demokratie verstanden hatte.
 

Nur: genützt hat es nichts. Die Bahn machte sich einfach nicht mehr bezahlt, und so fuhr sie im Sommer 1959 zum letzten Mal. Die Trasse wurde eingeebnet, die Wagen verschrottet, und die Barmer, die trauern ihr bis heute nach. Hätte man sie damals leben lassen, heißt es, würden heute die Touristen aus aller Welt begeistert mit hundert Minutenmetern durch die Wupperhügel zockeln, und die Einnahmen würden nur so fließen. So jedoch fahren Touristen und Einheimische mit der Schwebebahn gleich nebenan, und die Barmer sind unzufrieden. Menschen halt. 

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