Gras hat versteckte Kräfte. Es breitet sich langsam aus und setzt sich fest, ohne dass es gleich auffällt. Das geschieht nah am Boden und unterirdisch mit langen Wurzeln.
Was die Pflanzen machen, können Menschen auch. Graswurzel-Bewegung heißt das. Gemeint ist: Normale Leute ohne Macht sehen ein Problem und wollen etwas verbessern. Es fängt also klein an und wächst. Mit der Zeit verbinden sich immer mehr Menschen, Dinge können sich ändern. Am Mittwoch wurde bekannt: Für ihre Graswurzel-Arbeit erhalten drei Menschen und eine Gruppe den Alternativen Nobelpreis.
Eine davon ist Freda Huson aus dem Land Kanada. Sie gehört zum Volk der Wet'suwet'en. Sie ist also eine Ureinwohnerin, auch Indigene genannt. Ziel von Freda Huson und ihren Mitstreitern ist es unter anderem, dass die indigenen Gemeinschaften wieder mehr Kontrolle über das Land bekommen, das sie bewohnen. Dazu gehört auch zu verhindern, dass eine große Gas-Leitung durch die Natur gelegt wird.
Marthe Wandou hilft seit langem, dass Mädchen in ihrer Heimat sicherer leben können. Denn in Kamerun in Afrika müssen Mädchen zum Beispiel häufig sehr jung heiraten. Die Organisation von Marthe Wandou bringt Familien und Gemeinschaften dazu, sich gemeinsam um den Schutz von Mädchen zu kümmern. Kinderehen werden dadurch seltener.
Auch Wladimir Sliwjak aus Russland hat mit kleinen Aktionen angefangen. Sie richten sich bis heute gegen Umweltverschmutzung und Schäden etwa durch Kohle-Minen. Inzwischen gehört seine Organisaton zu den wichtigsten Umweltgruppen in Russland und hat einige Erfolge erzielt.
Schließlich bekommt noch die Gruppe LIFE aus Indien einen Alternativen Nobelpreis. Sie hilft machtlosen Menschen dabei, für ihre Rechte zu kämpfen: etwa wenn eine große Firma ein umweltschädliches Projekt durchsetzen will.