„Papa, Komm! Hier gibt es mehr Fische!“ Als Cheng Le den Ruf seiner Kinder hört, eilt er an das Ufer des Futian-Flusses. Der Bewohner des Bezirks Futian der südchinesischen Stadt Shenzhen freut sich zu sehen, dass sich die Wasserqualität des Flusses verbessert hat. Er sagt: „Früher war der Fluss schwarz und er stank. In den vergangenen Jahren hat sich die Umwelt stark verbessert. Wir profitieren nun von der guten Wasserqualität.“ Dank der Sanierungsarbeit vieler Jahre entspricht die Wasserqualität in einigen Flussabschnitten nun dem chinesischen Standard der zweiten Stufe und erfüllt die Anforderungen für Trinkwasserquellen.
Die Veränderungen des Futian-Flusses sind ein Beispiel für die Erfolge der Sanierung von Oberflächenwasser in ganz China. Den jüngsten Daten des chinesischen Umweltministeriums zufolge waren Ende November 2019 78,9 Prozent des Oberflächenwassers von guter Qualität. Das entspricht einer Steigerung von 2,6 Prozent in Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Nur 3,1 Prozent des Oberflächenwassers sind demnach von so schlechter Qualität, dass es nicht mehr nutzbar ist.
Die Verbesserung der Wasserqualität hat zur Trinkwassersicherheit beigetragen. Vor kurzem sind mehr als 5.000 Bauern in 45 armen Dörfern in der Stadt Chongzuo in der Provinz Guangdong mit sauberem Trinkwasser versorgt worden. Die Provinz hat sich seit Jahren dafür eingesetzt, die Wasserquellen zu sanieren. Die Sicherheit von Trinkwasser auf dem Lande wird garantiert.
Die Verbesserung der Wasserqualität führt auch zur Wiederherstellung des Öko-Systems in den Flüssen und Seen. Seit 2019 werden vermehrt wilde Glattschweinwale in den Abschnitten Anqing, Tongling und Ma´anshan des Jangtse-Flusses gesichtet. He Shunping, Forscher am Institut für Wasserlebewesen der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, sagt: „Wasserlebewesen sind abhängig von der Wasserqualität. Unser Team arbeitet jedes Jahr rund sechs Monate am Jangtse. Wir haben die Verbesserung der Wasserqualität mit eigenen Augen gesehen. Das ist ein guter Ausgangspunkt für die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt.“
Seit 2019 arbeitet das Umweltministerium daran, die Normen für die Ableitung von Wasserschadstoffen in mehreren Branchen zu revidieren. Unternehmen mit starker Wasserverschmutzung wurden geschlossen. Traditionellen Branchen wie der Alkoholherstellung und der Textilindustrie steht eine umweltfreundliche Modernisierung bevor.
Im Jahr 2019 sind viele Zwischenziele zur Verbesserung der Qualität des Oberflächenwassers vorzeitig erfüllt worden. China wird seine Bemühungen um sauberes Oberflächenwasser dennoch nicht mindern.